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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Treffen mit dem Unbekannten störte.
    Er hob den Pfeil als stummen Gruß für den Indianer und schob ihn in seinen Gürtel. Zugleich hörte er, wie die Frau, die sich LaReina nannte, wieder den Abhang herunterkam.
    Sein Blut auf ihrem Reitkleid war inzwischen getrocknet, und sie hatte Schürfwunden am Hals und an den Händen. Vermutlich waren da auch noch ein paar blaue Flecken an ihrem Körper unter ihren Kleidern.
    Sie ging stumm zu ihrem Pferd, und ’Ring sagte ebenfalls kein Wort. Er hatte genug gesehen und gehört, um zu wissen, daß es keinen Sinn hatte, sie zu fragen, warum sie das alles tat. Aber er hatte vor, das herauszufinden.

4
    Einige Stunden später war Maddie endlich allein in ihrem Zelt und mußte sich nicht länger beherrschen. Der Mann, mit dem sie sich getroffen hatte, war schrecklich gewesen. Er hatte tückische, harte Augen und war - was sie noch schlimmer fand - ein Dummkopf. Sie hatte rasch gemerkt, daß es keinen Sinn hatte, mit ihm über Laurel oder andere Dinge zu reden. Er hatte ihr den Brief überreicht, aber auch verlangt, daß sie ihm die kleine Brosche mit den Perlen und Diamanten aushändigte, die sie an der Jacke getragen hatte. Die Brosche besaß zwar keinen hohen materiellen Wert, war aber ein Geschenk ihrer Mutter gewesen und hatte einmal ihrer Großmutter gehört. Sie hatte protestiert, und er war wütend geworden. Er hatte sie angeschrien, und sie schämte sich, daß sie vor ihm Angst gehabt hatte. Sie hatte Angst um Laurel gehabt - gewiß, aber auch um ihr eigenes Leben.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. Bisher war ihr immer alles gelungen, was sie sich vorgenommen hatte. Sie war mit einem Talent geboren worden, das ihr die Verehrung unzähliger Menschen auf der Welt eintrug, und sie hatte ihre Familie, die sie immer in ihren Vorhaben unterstützt hatte.
    Nun schien sich plötzlich alles Glück von ihr zu wenden, und sie war allein und ganz sich selbst überlassen.
    Sie sah auf, als jemand ins Zelt kam, und stellte zu ihrem Ärger fest, daß es Captain Montgomery war. Sie waren zusammen auf ihrem Pferd den Berg hinuntergeritten, aber sie hatte sich geweigert, mit ihm zu reden, und zum erstenmal hatte er nicht versucht, ihr Löcher in den Bauch zu fragen.
    »Was haben Sie hier zu suchen? « forschte sie. »Das ist zufällig mein Zelt, meine private Burg sozusagen. Wenn ich Ihre Gesellschaft brauchen würde, hätte ich Sie zu einem Besuch aufgefordert, und überdies… «
    »Wir haben einen Handel abgeschlossen, wenn ich Sie daran erinnern darf«, unterbrach er sie.
    Sie sah ihn stimrunzelnd an. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie… « Sie brach ab, weil ihr einfiel, worauf er anspielte. »Sie können doch unmöglich geglaubt haben, daß ich… «
    »Sie sagten, Sie würden mit mir ins Bett gehen, wenn ich Sie eine halbe Stunde mit dem Fremden allein lasse. Das habe ich getan, und jetzt bin ich hier, um meinen Lohn zu fordern. «
    »Ich hatte nicht die Absicht… « wisperte sie.
    »Sie haben es nicht so gemeint? Bestehen Sie denn nur aus Lügen? Steckt auch nicht ein Funken Glaubwürdigkeit in Ihnen? «
    »Ich bin keine Lügnerin. Ich lüge nie. Ich hatte es niemals nötig zu lügen«, sagte sie.
    »Schön«, erwiderte er mit einem Lächeln, das ihr besonders heimtückisch erschien. »Dann wollen wir zur Sache kommen. «
    Laurel, dachte sie. Ich tue das für Laurel. Vielleicht war es so auch besser. Wenn er ihr Liebhaber wurde, konnte sie ihn das nächste Mal möglicherweise leichter dazu überreden, sie in Ruhe zu lassen, wenn sie sich wieder zum Austausch von Nachrichten mit einem Mann treffen mußte.
    Sie versuchte, an nichts zu denken, als sie die Hände an die Knöpfe ihrer Jacke legte. Sie sah zu ihm hoch. Er hatte den einen Fuß auf den Koffer neben dem Zelteingang gestellt und beobachtete sie. »S… sollen wir den Docht der Lampe herunterdrehen? «
    »Nein«, sagte er langsam. »Ich möchte sehen, was ich bekomme. «
    Ihr Gesicht lief dunkelrot an, und sie mußte zu Boden blicken, damit er den Abscheu in ihren Augen nicht bemerkte. Sie vermutete, daß sie ihn wahrscheinlich umbringen würde, wenn diese Nacht vorüber war. Sie würde ihn gern vor sich in seinem Blut auf der Erde liegen sehen.
    Sie hatte gerade ihre Jacke aufgeknöpft und wollte sie von den Schultern streifen, als er seine Hände auf die ihren legte und sie daran hinderte. Sie funkelte ihn haßerfüllt an.
    »Ich bin froh, daß diese Augen keine Dolche sind«, sagte er im belustigten Ton.
    Sie

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