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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Protest eingelegt, jedoch nachgegeben, als er erkannte, wie entschlossen sie war, ihren Willen durchzusetzen. Also zimmerten die Männer eine primitive Bühne, die groß genug war für sie und Frank, der sie diesmal auf der Flöte begleitete. Captain Montgomery baute sich links neben der Bühne auf, und Toby schirmte sie auf der rechten Seite ab.
    Während der Vorstellung schaute sie einmal Captain Montgomery an, der mit geschlossenen Augen an einem Baum lehnte. Was sie auch immer gegen ihn Vorbringen konnte - von ihrem Gesang schien er wirklich begeistert zu sein. Und am Ende der Vorstellung sang sie sogar eigens für ihn eine Bravourarie, in der sie ihr ganzes Stimmvermögen ausspielen konnte, und sah aus den Augenwinkeln, daß er verklärt lächelte.
    Als er sie nach vier Stunden von der Bühne führte, drückte er ihren Arm und legte seine Hand auf ihre: »Sie hatten recht -Worte reichen nicht aus, um Ihre Stimme zu beschreiben. «
    Maddie dachte, daß das vielleicht das aufrichtigste Kompliment war, das sie jemals erhalten hatte. Er war so charmant und der Mond so zauberhaft, daß sie diesmal vorsichtshalber davon Abstand nahm, ’Ring zu einem Glas Portwein einzuladen. Sobald sie allein war in ihrem Zelt, holte sie das Foto von Laurel hervor und betrachtete es lange. Was sie auch tun mußte - sie durfte sich niemandem anvertrauen, schon gar nicht einem Mann, der sich mit Sicherheit in die Sache einmischen würde. Sie sah Captain Montgomery vor sich, wie er mit gezogenem Degen den Hügel hinaufsprengte und den schrecklichen Menschen, der ihr die Briefe überreichte, zum Duell forderte. Laurel mußte dafür büßen und vielleicht sogar sterben.
    Als sie schließlich zu Bett ging, waren ihre Gedanken nur noch bei Laurel.
    Für die Kneipen auf den Pikes-Peak-Goldfeldem gab es keine Sperrstunden. Der Alkohol floß dort so reichlich wie das Schmelzwasser von den Bergen.
    In einem der zahlreichen Zelte leerten vier Männer schon die dritte Flasche Whisky.
    »So was wie sie habe ich noch nie gehört«, sagte einer von ihnen.
    »Ein Engel könnte nicht schöner singen. «
    »Und Sully hat behauptet, daß sie nichts taugt? «
    »Ich wollte, die Jungs hätten sie gehört. «
    »Wir können sie ja fragen, ob sie nicht bei uns am Bug Creek singen will. «
    »Sie brauchte einen Tag bis dahin, und wir sind nur fünfzig Leute. Das reicht nicht mal für’s Fahrgeld. Sie wird es nicht machen. «
    Sie bestellten noch eine Flasche und tranken sie halb leer. »Ich meine, sie sollte für uns singen. Sully würde sie gern hören, selbst wenn er das Goldfeld nicht verlassen kann, weil es nur so von Claimräubern wimmelt. «
    Sie tranken schweigend die vierte Flasche leer, und als sie die fünfte bestellten, war ihre Courage auf dem Höhepunkt angelangt.
    »Ich meine, sie muß für uns singen. «
    »Ja«, sagten die anderen drei, »das muß sie. «
    ’Ring hörte die Männer vor Maddies Zelt und war sofort hellwach. Nach den Geräuschen zu urteilen, mußten es zwei Männer sein. Leise erhob er sich von seinem Lager, nahm seine Pistole in die Hand und lief zu den Bäumen. Er war keine drei Schritte weit gekommen, als er den Schatten eines Mannes bei einer Tanne bemerkte.
    ’Ring drückte dem Mann seine Pistole in die Rippen. Der Fremde drehte sich um und grinste. Sein Atem hätte ein Pferd betäuben können, »’n Abend«, sagte der Mann.
    Es war das letzte, was ’Ring hörte, bevor ein Pistolenkolben auf seinen Kopf heruntersauste und ihn zu Boden schickte.
    Er wachte auf, als ein Paar kräftige Hände ihn an den Schultern rüttelten. Er schlug benommen die Augen auf, aber es war so dunkel, daß er das schwarze Gesicht über sich kaum sehen konnte. Zudem tat sein Kopf höllisch weh. Es dauerte einen Moment, bis sein Erinnerungsvermögen wieder einsetzte, und dann versuchte er aufzuspringen, kam jedoch nur taumelnd auf die Füße. Er hielt sich an der breiten Schulter des Mannes vor ihm fest. »Sam«, flüsterte er.
    »Sie ist fort«, sagte Sam mit einer für diesen Koloß überraschend weichen Stimme.
    »Fort? « ’Ring hatte Schwierigkeiten, den Sinn dieser Worte zu begreifen. Er blinzelte ein paarmal, damit der Schleier vor seinen Augen zerriß, und sah dann Sam wieder an. »Fort? Maddie ist fort? Wohin? Mit wem hat sie sich diesmal getroffen? «
    »Sie wurde entführt. Von vier Männern. «
    ’Ring stand einen Moment still, um diese Neuigkeit zu verdauen. »Wer? «
    »Keine Ahnung. «
    »Teufel, und wo hast du gesteckt? «

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