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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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fauchte ’Ring und faßte sich dann mit beiden Händen an den Kopf. Er hatte das Gefühl, als ob sein Gehirn in seinem Schädel herumwirbeln würde. Als es endlich wieder zur Ruhe kam, wurde ihm klar, daß es nicht wesentlich war, wer Maddie entführt hatte. Nur wohin man sie gebracht hatte, war von Bedeutung.
    Er kletterte die kleine Anhöhe zu ihrem Zelt hinauf. Er traf dort Edith an, die Maddies Kleider durchsuchte. »Erzählen Sie mir alles, was Sie wissen«, befahl ’Ring und blinzelte ins Licht der Laterne.
    »Vier Männer sind in ihr Zelt eingedrungen und haben sie mitgenommen. Ich glaube, sie waren betrunken. «
    ’Ring griff sich wieder an seinen schmerzenden Schädel. »Und wo waren Sie, als Maddie entführt wurde? Und Frank? Und du? « fragte er und drehte sich zu Sam um.
    Edith erwiderte: »Ich habe vor dem Zelt geschlafen und mich nicht gerührt, weil ich noch eine Weile am Leben bleiben möchte. « Sie sah ’Ring trotzig an. »Frank ist nicht hier. Ich weiß nicht, wo er sich herumtreibt. Und Sam haben sie niedergeschlagen, glaube ich. «
    ’Ring betrachtete Sam genauer. Erst jetzt entdeckte er das Blut, das aus einer Wunde an seiner Schläfe sickerte. Sam mußte der Schädel genauso brummen wie ihm, aber er hatte sich nichts anmerken lassen. ’Rings Achtung vor diesem Mann nahm ein wenig zu, aber für Ediths Verhalten hatte er kein Verständnis. »Haben Sie gesehen, wohin die Männer mit ihr gegangen sind? «
    »In die Stadt«, antwortete Edith.
    »Also nach Westen«, murmelte ’Ring, drehte sich um und eilte zu seinem Zelt zurück. Nachdem er sein Pferd gesattelt hatte, weckte er Toby und beantwortete rasch und knapp seine Fragen.
    »Du wirst doch hoffentlich nicht allein die Verfolgung aufnehmen. «
    ’Ring nickte. Er hatte keine andere Wahl. Toby war kein sonderlich guter Reiter, und er war schon zu alt für so ein Unternehmen. »Ich möchte, daß du hierbleibst und für mich ermittelst, was eigentlich vorgeht. Wo hat sich zum Beispiel Frank aufgehalten, als Maddie entführt wurde? Und wo… «
    »In einem Spielsalon. Der Mann ist ein notorischer Spieler. «
    ’Ring drehte sich zu Toby um. »Und die feige Miss Honey? «
    »Sie empfängt Kundschaft, wenn alle anderen schlafen. «
    Erstaunlich, dachte ’Ring, daß er bei Toby, den er schon so lange kannte, immer noch etwas Neues entdeckte. Er hatte nicht gewußt, was für ein scharfsinniger Beobachter Toby war.
    »Und Sam? «
    »Der ist nicht so leicht zu durchschauen. «
    ’Ring schwang sich in den Sattel. »Finde heraus, auf wessen Seite die drei stehen. Stell fest, wer sie für diese Reise in den Westen angeheuert hat. Wir sehen uns erst wieder, wenn ich Maddie aus den Händen ihrer Entführer befreit habe! «
    Er ritt durch die Stadt und versuchte, seine Kopfschmerzen zu vergessen und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Er gab sich die Schuld an ihrer Entführung und machte sich Vorwürfe, weil er nicht besser auf sie aufgepaßt hatte.
    Es wäre sinnlos gewesen, in einem Lager, wo Hunderte von Menschen auch nachts noch auf den Beinen waren, nach Spuren zu suchen. Er konnte nur Leute anhalten und sie fragen, ob sie etwas Verdächtiges bemerkt hatte. Nach einer Stunde stieß er auf zwei Männer, die gesehen haben wollten, wie vier Männer nach Westen ritten - einer von ihnen mit der Opernsängerin vor sich im Sattel.
    »Wie sah sie aus? War sie verwundet oder betäubt? «
    »Hübsch«, erwiderte der eine. »Ich sagte zu ihr, sie hätte wunderbar gesungen, und sie nickte mir zu. Gelächelt hat sie dabei allerdings nicht. «
    »Haben Sie eine Ahnung, wo man sie hinbringen wollte? «
    »Ich habe sie nicht danach gefragt, aber westlich von hier gibt es nur noch fünf oder sechs Goldgräberlager. Allerdings bin ich schon seit ein paar Wochen nicht mehr in diese Richtung geritten. Es könnten inzwischen also mehr geworden sein. «
    ’Ring bedankte sich bei den beiden und folgte den Wagenspuren, die in die Berge führten.
    Als die Morgendämmerung hereinbrach, folgte ’Ring noch immer dem Weg und suchte ständig den Boden und die Bäume nach Spuren ab. Vielleicht verstand Maddie etwas vom Fährtenlesen und hatte einen Gegenstand weggeworfen oder eine Markierung angebracht, an der sich die etwaigen Verfolger orientieren konnten.
    Aber es wurde Tag, und die Sonne stieg immer höher, ohne daß ’Ring einen Hinweis fand. Gegen elf Uhr vormittags erreichte er eine Weggabelung und hielt sein Pferd an, um einen Schluck aus seiner Feldflasche zu

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