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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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jede Richtung ein paar Zentimeter, um die fester werdenden Muskeln zu erproben.
    Serroi zitterte so sehr, daß sie kaum die Finger um das Heft des Messers geschlossen halten konnte, hob es dann aber an, starrte auf den schmalen, schwarzen Rücken, dessen angespannte Muskeln unter dem Tuch deutlich sichtbar waren. Mit einem Keuchen und einem Aufschrei des Zorns und des Schmerzes hieb sie das Messer unterhalb der Rippen in den Rücken des Norids. Sie ließ es dort stecken, das Blut aus der Wunde hervorsprudeln, griff über die Linien des Pentagramms, brach in Schweiß aus und stöhnte, als ihre Haut brannte, doch sie schaffte es, den Domnor herauszuziehen, indem sie ihn mit dem Stuhl auf den Boden kippte. Sie kniete nieder und zerrte hektisch an den Stricken um seine Handgelenke.
    Der Norid, in dem das Gift zu wirken begann, schrie vor Schmerzen und wand sich unheilvoll von seiner Beschwörungsformel ab. Jeder Muskel zuckte, als er einen Schritt nach dem anderen auf das Pentagramm zuging. Mit ausgestreckten Händen, starrem Blick und schäumendem Mund, aus dem zusammenhanglose, unverständliche Laute quollen, brach er zusammen. Tot stürzte er über die Linien des Pentagramms und prallte gegen den Dämon. Dessen karmesinrote Augen wanderten hinab, der große, mit langen Zähnen bewehrte Mund tat sich auf und brüllte herausfordernd, daß der Raum erbebte. Er schlang seine Arme um den Norid. Plötzlich verstärkte sich der Gestank, dann verschmolzen Norid und der schrumpfende Dämon. Ein letzter Schrei. Ein Murmeln. Und mit lautem Knall waren Dämon und Norid verschwunden. Als die beiden nicht mehr zu sehen waren, ließ die Intensität des Schädlingsangriffs allmählich nach. Die Tiere begannen davonzuhuschen und in dem Gang zu verschwinden. Lybor bäumte sich auf, blutete aus Hunderten ausgezackter Wunden und brach schließlich endgültig zu Boden, als die Ratten über sie hinwegschwärmten. Morescad trat gegen den Haufen toter Nager und rannte mit tränenden Augen und wutverzerrtem Gesicht auf Serroi zu, das Schwert zum tödlichen Angriff gezückt.
    Serroi schlängelte sich vom Domnor fort, rollte herum, sprang wieder hoch und trat gegen das Handgelenk des Generals, ehe er das Schwert auf sie niedersausen lassen konnte. In seinem Zorn und seiner Verachtung für die Fähigkeiten einer Frau war er leichtsinnig gewesen. Seine Finger öffneten sich unwillkürlich, als ihr Fuß die richtige Stelle traf, daß sein Schwert laut klappernd über den Fußboden neben den Domnor flog. Serroi stürzte rückwärts, rollte sich wieder zusammen und trat ihre Ferse gegen das Knie des Generals. Er taumelte mit rudernden Armen rückwärts. Während er noch um das Gleichgewicht kämpfte, war sie schon wieder auf den Beinen, schnappte das Schwert und hieb nach den Fesseln des Domnors.
    Morescad blickte sie finster an, während er langsam im Bogen auf das Kopfende des Bettes zuschlich. Er hinkte ein wenig und atmete heiser in dem Bemühen, seinen Zorn in die Gewalt zu bekommen, der ihn schwächte und ablenkte.
    »Beeil dich, Meie«, sagte der Domnor leise. »Er pirscht sich an mein Schwert heran.« Seine Arme spannten das Seil, Muskeln wölbten sich unter den Fettschichten. Als der General wieder ins Blickfeld sprang, bot der Domnor noch einmal alle Kräfte auf und sprengte den geschwächten Strick. Er rollte leicht und behende auf die Füße, streckte fordernd die Hand hin und schloß die Finger um den Knauf von Morescads Schwert. Er schüttelte die Fesseln ab, die noch schlaff um seine Beine hingen.
    Serroi schaute sich um und sah die Sjeme mitten durch den Raum kullern. Sie hob sie auf und schleuderte sie gegen Morescad, als der sich auf den immer noch durch Seile behinderten Domnor stürzte. Der General duckte sich; die Sjeme flog an seinem Kopf vorbei und prallte hinter ihm auf den Boden, wobei sie eine stinkende, schwarze Flüssigkeit verströmte, die sich zu einer Wolke formte und bald ins Nichts auflöste.
    Sobald die Sjeme ihre Hand verlassen hatte, schnappte Serroi eine tote Ratte und schleuderte sie nach Morescads Gesicht. Schleuderte noch eine und noch eine. Mit einem wütenden Aufschrei ließ er vom Domnor ab und stürzte sich ein zweites Mal auf sie. Serroi floh und warf sich zur Seite, um dem Schwert auszuweichen. Sie rollte sich ab, kam auf die Füße, warf sich wieder zur Seite und entkam nur um Haaresbreite, als Morescad sich allmählich wieder in die Gewalt bekam und gelassener angriff.
    »Morescad.« Die Stimme des

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