Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
vertrieb, die ihren Willen gefährdete und sie zum Noris zurückzukriechen lassen drohte. Sie beobachtete, wie seine graumelierten Haare im Wind flatterten und sein Körper sich im Sattel bewegte. Er strahlte Stärke aus, auf die sie sich gelegentlich stützen konnte, wenn ihr der Kampf zuviel wurde – sofern sie zu einer Übereinstimmung gelangen konnten. Sadnaji könnte vielleicht den Sicamar in ihm bezähmen und ihm seine Grenzen aufzeigen. Er mußte immer noch lernen, was es bedeutete, als einfacher Mann ohne seine Insignien umherzuziehen und nur auf seinen eigenen Verstand und seine eigene Kraft angewiesen zu sein. Sie bewegte ihre Schultern, schob sich im Sattel zurecht und ärgerte sich, so früh auf ihrer Reise schon so erschöpft und verspannt zu sein.
Ein Jammer, daß Südhafen für uns geschlossen ist. Von dort aufzubrechen, hätte uns viel Reiterei erspart.
     
    Yael-mri rollte die Karte auf, stellte ein Buch auf das eine Ende und eine kleine Schnitzerei auf das andere, damit sie flach liegen blieb. »Hier.« Sie tippte auf eine Stelle direkt über dem Zentrum des südlichen Kontinents. »Irgendwie werdet ihr den Sinadeen überqueren müssen. Zu schade, daß Südhafen geschlossen werden mußte. Irgend etwas hat die Kry aus ihren Dünen getrieben. Nun schwärmen sie so dicht heran, daß wir die Leute von Südhafen hinter die große Mauer führen mußten. Wirklich ein Jammer. Es wäre entschieden einfacher, dort eine Überfahrt zu bekommen, so daß ihr euch nicht mit den Minarka anlegen müßtet. Das ist immer ein zweifelhaftes Unternehmen.« Sie tippte auf die Karte. »Und wenn ihr meint, Oras wäre nicht möglich ...« Sie lächelte, als Hern verächtlich schnaubte. »Dann bleibt nur noch Skup.« Mit einem Stirnrunzeln ließ sie ihren Fingernagel auf einen kleinen, dunklen Fleck tippen, der sich ins strahlende Blau der See hinausschob. »Zu ärgerlich, wenn dein Noris sich dort auch schon zu schaffen gemacht hat, Serroi. Die Jungfrau beiße ihn, er rührt alles auf, in das er seinen Finger bohren kann. Selbst die Ebene ist nicht mehr sicher.« Sie schlug in plötzlichem Zorn mit der flachen Hand auf die Karte. »Zur Zeit sind die Meien dort in Gefahr. Ich hätte nie geglaubt, den Tag zu erleben, an dem die Ebene gefährlicher für uns ist als Assurtilas.« Sie zog die Hand über die Nase und schnüffelte. »Jeden Tag bekommen wir neuen Zulauf von Mädchen der Tars, der Häusler und aus den Bergen. Wenn es noch viel mehr werden, wird uns nichts übrig bleiben, als die Kry zu vertreiben und Südhafen wieder zu öffnen, damit wir Nachschub aus Kelea-alela und Zemilsüd kommen lassen können, aber woher wir das Gold dafür nehmen sollen ...« Sie verstummte. »Ich will euch nicht noch mit meinen Problemen belasten. Also. Das Ödland.« Ihr Nagel kratzte über die Karte und hielt inne, um auf einen unregelmäßig geformten blauen Fleck zu tippen. »Geisterwasser. Trinkt es nicht. Es heißt, sogar die Dünste seien gefährlich, und es würde einem schrecklich übel davon. Es gibt eine Art Pfad, und TheDom geht gerade auf. Der Jungfrau sei gedankt, daß es vom Grauknochentor zum Schlangenschlund nur ein Fünfstundenritt ist.« Ihr Finger fuhr eine Linie am Wasser entlang und hielt bei einer Reihe kleiner, blauer Kreise. »Die Zisternen. Dort könnt ihr euch und die Macain waschen. Haltet ausgiebig Rast bei den Zisternen, damit ihr im Tal keinen Zwischenhalt machen müßt. Haltet euch an die Straße und meidet den Kontakt mit den Minarka. Sie . ..« Sie lächelte plötzlich einen Augenblick. »Sie sind teilweise fremdenfeindlich. Das kommt von ihrer Nachbarschaft zu Assurtilas. Sleykyninanwärter überfallen sie manchmal zum Training, Fremde sind nicht willkommen. Versucht nicht – ich wiederhole, versucht nicht –, bei Nacht das Tal des Minar zu durchqueren. Wenn ihr kurz vor der Morgendämmerung aufbrecht, solltet ihr gegen Sonnenuntergang in Skup sein. Hem, das ist ein gefährlicher Ort. Die Hochminarka werden mit jedem Jahr verrückter. Ein falscher Schritt, ein wütender Bewohner der Hohen Riffe, und ihr seid beide tot. Ihr werdet Glück brauchen, die Jungfrau möge es euch gewähren, aber es gibt keinen anderen Weg zum Hafen als durch die Stadt. Eines ist gut – nach Meldung der letzten Schiffe in Südhafen sind die Hochminarka noch nicht so aggressiv, daß sie Kaufleute angriffen. Um diese Jahreszeit müßten dort mehrere Schiffe zur Ausfuhr der minarkischen Lebensmittel und Tuche liegen. Dort müßtet

Weitere Kostenlose Bücher