Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde
Fariyn lächelte, wieder blitzten ihre Augen. Sie wandte sich an Gorem. »Wir stehen hier vor einem Rätsel, mein Freund. Zwei Burschen schleichen auf der Jagd nach Niederwild umher, so behauptet der Junge, so unschuldig ein frisch geschlüpftes Fohlen. Aber einer der Burschen ist gar kein Bursche, allerdings sicher mit dem anderen verschwistert nach der großen Ähnlichkeit der beiden zu urteilen. Ich denke, es sind Bruder und Schwester. Und er will uns nicht den Namen seines Papas sagen, was doch, wie man annehmen sollte, eine einfache Aufgabe ist. Und die beiden geraten in Panik, wenn ich davon rede, sie einem Agli zu übergeben.« Sie kicherte. »Obwohl ich ihnen in dieser letzten Frage keinen Vorwurf machen kann.«
»Ich auch nicht.« Gorem lehnte sich entspannt gegen die Wand zurück. Die Lampe über ihm ließ seine tiefliegenden Augen auffunkeln. »Das verschafft uns einen beachtlichen Vorteil bei den Verhandlungen.«
Teras warf Tuli einen Blick zu. Sie ergriff seine Hand. »Ich weiß nicht«, sagte sie langsam und leise. »Und der Gong?« »Nichts.« Seine Finger schlossen sich um die ihren. »Kein Warnungen.«
»Was machen wir?«
»Was man von uns verlangt.«
Fariyn nickte. »Clever, die zwei. Wir müssen ihnen nicht einmal ihre Alternativen nennen.«
Rane sprach mit ruhiger und distanzierter Stimme, die so kühl klang wie fließendes Wasser. »Foppe sie nicht, Fariyn.«
Tuli starrte auf ihre Knie. »Nilis würde dieser Tanz nicht gefallen.«
Teras grinste. »Auf keinen Fall.« Er blickte zu der bemalten Decke hoch, ohne sie wirklich zu sehen. Man konnte seinem Gesicht ablesen, was er dachte. »Die Traxim, Tuli. Sie würden wohl kaum ihre eigenen Leute beobachten.« Er wandte den Kopf und schaute Rane an. »Und sie, eine Frau, die Männerkleider trägt. Wir könnten sie ja fragen.«
»Dann frag doch.«
Teeas wandte sich an Fariyn. Tuli neben ihm richtete ihren 'flick auf die dicke Frau und versuchte, hinter die lächelnde Oberfläche zu blicken. »Seid ihr für Soäreh?« fragte er. »Nicht mehr als wir müssen.« Die Antwort erklang hinter Ihnen. Ihre Einmischung trug Rane einen scharfen Blick von Fariyn ein. Als die Zwillinge herumschwenkten, um sie erstaunt anzublicken, sagte sie: »Manchmal muß man Vertrauen haben. Verlangen wir nicht genau das auch von ihnen?« Sie rieb sich nachdenklich mit dem Daumen übers Kinn. »Außerdem kenne ich die beiden, wenn mich nicht alles täuscht, Fariyn.« Sie lächelte angesichts einer angenehmen Erinnerung. »Vor sechs Jahren, während der Frühjahrssaat, machte Ich auf dem Tar eures Vaters Halt. Ich war damals eine Meie. Meine Kampfgefährtin und ich halfen, die in Töpfen gezogenen Diram auszupflanzen und die Macclasamen auszustreuen. Ihr beiden wart ein Paar höllische Gören und wilder als ein künftiger Panga. Zwillinge. Nein, Teras, ich werde den Namen nicht sagen, nicht einmal hier, aber es liegt weit südlich von hier. Was ist geschehen?« Sie beugte sich ins Licht. »Schau mal her, junge Tuli. Erinnerst du dich an den Primavarabend? Du bist hinter Teras über die Wiese hergelaufen und hast mich glatt umgerannt. Ich schlug mit dem Gesicht auf einen Mostkrug, den jemand neben einer der Festtafeln hatte stehen lassen. Er zerbrach, und ich habe mir das hier geholt.« Sie tippte auf eine kurze, geschwungene Narbe, die in ihren Kiefer gekerbt war. »Ich blutete wie ein angestochenes Hauhau, aber ich habe dich geschnappt.« Sie kicherte, spreizte die linke Hand und wackelte mit dem Daumen, um die Aufmerksamkeit auf eine ausgezackte Narbe fast am Ansatz des Fingers zu lenken. »Du hast ihn mir fast abgebissen.«
Teras und Tuli näherten sich Rane und blickten in edelsteinfunkelnde Augen, die wie Brellimblätter mit leichtem Blauschimmer dunkelgrün leuchteten. Tuli streckte die Hand aus, und berührte die Narbe in Ranes Gesicht. »Ich kann mich erinnern.« Sie schnitt eine Grimasse. »Pap hat uns ordentlich versohlt und für das ganze Fest Stubenarrest erteilt.«
Rane kicherte. »Höllische Gören.« Sie schüttelte den Kopf und seufzte. »Ihr steckt in Schwierigkeiten, Zwillinge. Erzählt uns. Vielleicht können wir helfen.«
»Wenn dieses Wiedersehen nun beendet ist?« Lachen schwang in Fariyns Stimme, doch sie veranlaßte Teras und Tuli, zu ihren Kissen zurückzukehren.
»Floarins Zehnter. Damit hat alles angefangen...« fing Teras zu erzählen an.
»Nein. Mit Nilis«, fiel ihm Tuli ins Wort.
Er runzelte die Stirn. »Das glaube ich nicht. Ich
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