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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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machen. Der ist ungefähr zwanzigmal größer als die meisten anderen Traxim.«
    'Tuli nickte. Sie selbst konnte immer noch nicht sprechen, doch Teras stellte die Frage, die sie quälte. »Wie weit noch?« flüsterte er.
    »Wir werden sehen. Haltet die Augen auf die Straße gerichtet, Kinder. Der Trax kam zurückgeflogen, um uns genauer anzusehen, aber sein Hauptaugenmerk liegt etwa noch eine Viertelmeile weiter, wo er die meiste Zeit kreiste.« Sie lockerte die Zügel, und ihr Macai fiel in kurzen Galopp und setzte sich vor die Zwillinge. Tuli ritt näher an Teras heran. Ihr schauderte, und sie fühlte sich elend.
    Sie galoppierten an einer ovalen Lichtung, einem weiteren Lagerplatz vorüber. In der Nähe der Bäume grasten ein paar Macain, die angehobbelt in einem weiten Kreis gespannter Seile standen. Die Seile waren an Bäumen und Speeren befestigt. Es handelte sich um die kurzen, mit Klingen versehenen Speere der Gardisten, und tatsächlich saß auch einer im Schneidersitz im Gras daneben. In der Mitte der Lichtung liefen ein paar weitere Gardisten um ein Feuer. Tuli zügelte ihre Aufregung, bis die Gardisten hinter den Bäumen nicht mehr zu sehen waren, dann beugte sie sich zur Seite und ließ eine Han auf den Arm ihres Bruders fallen. »Hast du das gesehen? Wa das nicht Fleckchen?«
    »Ich habe ihn gesehen«, murmelte Teras. Ein Muskel zuckt neben seinem Mund. Sein Arm unter Tulis Hand war steinhart vor Anspannung.
    Sie zog ihre Hand zurück und versuchte ihre aufkeimend Furcht und die Woge von Zorn einzudämmen, die sie um ihr ganze Vernunft hätte bringen können. Das Lieblingstier ihres Vaters, das er geritten hatte, als er vor drei, nein, vier Nächte aufgebrochen war. Man konnte ihn einfach nicht verwechsel mit dem großen, ockerfarbenen Fleck auf der Flanke, der eine verzerrten Handabdruck glich. Er
ist dort,
dachte sie, er
muß dort sein. Daß ich ihn nicht gesehen habe ... kann nicht heiße daß sie ihn ...
»Nein!« Sie trat die Hacken in die Seiten ihr Macai, das in einen holprigen Trab fiel, bis sie wieder neben Rane ritt. »Er ist dort«, flüsterte sie aufgeregt. »Wir haben sein Macai gesehen.«
    Rane schwieg, aber nach ein paar Metern deutete sie zu den Bäumen und drängte das Macai den Damm hinab. Teras und Tuli folgten ihr. Die drei sprachen immer noch kein Wort, während sie ins Dunkel unter den Bäumen ritten. Als Straße nicht mehr zu sehen war, hielt Rane neben einem riesigen Spikul an und glitt aus dem Sattel. Sie hielt die Züge locker in der Linken, setzte sich auf eine der größeren Luftwurzeln und wartete, bis die Zwillinge abgestiegen waren und di Zügel ihrer friedlichen Tiere abgelegt und am Boden festgepflockt hatten. »Seid ihr sicher?«
    Teras nickte. Tuli schlug sich mit der Faust auf den Oberschenkel. »Fleckchen«, sagte sie mit brechender Stimme.
    »Euren Vater habt ihr nicht gesehen?« Als die beiden die Köpfe schüttelten, seufzte sie, stand auf und knotete die Macaizügel an die Luftwurzel. »Dann sollten wir uns besser mal das Lag ansehen. Zum Teufel mit diesen Gardisten! Sie sind in der Stadt aufgewachsen und sollten leichte Beute für zwei erfahrene Nachtläufer wie euch sein.« Sie kraulte mit einer raschen Handbewegung Tulis kurzes Haar. »Aber vergeßt nicht, Zwillinge, sie könnten auch Glück haben. Also seid sehr, sehr vorsichtig. Eurem Vater zuliebe. Und du, Tuli, zügle dein Temperament. Hörst du?«
    Tuli verkrampfte sich. »Ich bin doch nicht dumm.«
    »Das kann man leicht sagen. Ich werde es ja sehen.« Sie packte Tuli am Arm, als sie davonhuschen wollte. »Hört zu, ihr beiden. Überlegt, ehe ihr handelt. Das erspart eine Menge Arbeit. Ich habe fünf Macain gezählt. Ihr sagt, eines gehört eurem Vater. Das heißt, daß es sich um eine Dreiereinheit Gardisten handelt. Wir warten, bis sie sich hinlegen, dann stehen die Chancen besser. Zwei wach, zwei schlafend, so laufen die Wachpläne gewöhnlich. Einer wird bei den Macain bleiben, der andere müßte patrouillieren, was er vermutlich nicht tun wird, der faule Dreckskerl.« Ihre Hände senkten sich auf ihre Schenkel, die Finger zitterten. Sie blickte zu Boden und trat zurück gegen die federnden, geschwungenen Luftwurzeln. »Es ist scheußlich, verdammt noch mal.« Sie hob den Kopf. »Wenn ihr zuschlagt, versucht tödlich zu treffen.«
    'ruh nickte voller Ungestüm. »Wir können schon alles, was notwendig ist.«
    Ranes Mund verzog sich zu einem raschen Lächeln. »Du wirst vielleicht feststellen, daß

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