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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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das sie gerade gesprochen hatte, zum Sulminar umzuschalten, das sie nun hörte.
    » ...wollt ihr?« beendete der Gardist seinen Satz.
    Serroi blinzelte noch einmal und verneigte sich, so tief sie konnte. Sie wählte sorgsam ihre Redewendungen und sprach ihn auf die Art eines Bittstellers, eines Rangniedrigen gegenüber dem Hochgestellten an. »Wenn Euer Hochwohlgeboren, in dessen Schatten zu stehen ich unwürdig bin, der unvergleichliche und großherzige Wächter dieser ruhmreichsten aller Städte die Güte hätte, seine Frage zu wiederholen, wäre der Wurm zu seinen Füßen bemüht, in seinem unwürdigen Kot die Worte zu angemessener Antwort zu finden.« Es fiel ihm schwer, ernst zu bleiben, während sie diesen Unfug vorbrachte, aber die Minarkkultur verlangte solche formellen Falschheiten.
    Der Gardist war besänftigt angesichts der Reihe von Komplimenten und der Art und Weise der Ansprache, fühlte sich geschmeichelt und wiederholte seine Frage. »Wohin geht ihr, Sklavendreck, und was wollt ihr hier?« Seine unverblümte Rede stellte die übelste Beleidigung dar, aber Serroi war schon froh, so schnell zur Sache zu kommen. Die Sonne war fast untergegangen und der Gardist durchaus in der Lage, ihnen das Tor vor der Nase zuzuschlagen.
    Sie verbeugte sich erneut, streckte rasch die Hand in den Beutel an ihrem Gürtel und zog zwei von Yael-mris Goldmünzen heraus. Sie hielt sie in der Hand versteckt und ergriff wieder das Wort. »Oh, höchst ehrenwerter und heldenmütiger Gardist, vor dem diese Würmer erzittern, dieser nichtsnutzige und widerwärtige Onkel meiner selbst, der geringer ist als der Staub auf euren göttlichen Füßen und der diese unbeholfenen Worte hervorstößt, sind auf Bitte der Die-Zu-Heilen-Vermögen über das Todesgebirge geritten. Wir sollen in Skup ein Schiff nehmen und ihren Auftrag erfüllen. Der vor euch steht geblendet durch die Pracht Eurer Person ...« sie ließ eine der Münzen fallen, hob die Hand, führte sie mit gespreizten Fingern vor ihr Gesicht und drückte das zweite Geldstück mit dem Daumen in die Handfläche » ... muß den Durchgang durch dieses Gebiet berauschender Pracht erbitten. Edler Herr, da dieser Unwürdige bemerken, daß Ihr in der Großherzigkeit Eures Wohlstandes ein Goldstück habt fallen lassen? Zweifellos besitzt Ihr so viele Goldmünzen, daß diese Eurer Aufmerksamkeit entging.«
    Die Augen des Gardisten suchten die Pflastersteine ab. Sein Atem zischte durch die Zähne, als er das goldene Rund entdeckte. Er hob es rasch auf, steckte es in einen Beutel und sah sich nochmals um.
    Habgieriger Dreckskerl,
dachte Serroi. Sie ließ die zweite Münze fallen.
    Der Minark richtete sich auf, feixte sie an und winkte sie vorbei. »Haltet euch an den unteren Weg, Sklavendreck!« Als sie durch das Eisenholztor ritten, blickte er ihnen nach und machte noch immer keine Anstalten, das Tor hinter ihnen zu schließen. Sie ritten an den Türmen vorüber, die auf das freie Stück zwischen Eisenholztor und Gittertor hinabblickten und deren schimmernde, blaue Oberfläche auf unterschiedlicher Höhe von Schießscharten durchbrochen war. Als Hern und Serroi zwischen den glänzenden Eisentüren hindurchritten, gelangten sie in eine schmale, häßliche Straße, die eher einem Posserabtrieb als einem für Menschen zumutbaren Weg glich. Zu beiden Seiten des Innentores versperrten Ziergitter den Zutritt zu breiteren Straßen, die steil bergauf um das dunkle Grün der steifen, speerartigen Koniferen führten. Hern schaut
e
zuerst dort hinauf, dann geradeaus. Seine Mundwinkel zuckten, doch er gab keinen Kommentar von sich.
    Der Weg war eine schmale, einfache Kopfsteinpflastergasse zwischen zwei hohen, schmutzigen Mauern. Auf beiden Seiten der Straße befanden sich tiefe, stinkende Rinnsteine voller Abwässer und Müll. Je weiter sie in die Stadt vordrangen, um so verpesteter wurde die Luft. Hern zog die Nase kraus. »Sie lassen keine Zweifel daran, was sie von uns halten.«
    Serroi gähnte und bedauerte es sogleich. »Wie ich dir schon sagte.« Ein Stück weiter machte die Straße eine scharfe Kurve. Serroi richtete sich auf und streckte die Hand aus, um Hern zurückzuhalten, denn sie hatte das Schmettern von Hörnern und den Klang anderer, laut gespielter Instrumente gehört, die offensichtlich nicht mehr als Krach erzeugen sollten. »Die Jungfrau steh uns bei ...« Sie hörte das Klappern von Hufen, schrilles, kicherndes Gelächter zwischen den Fanfarenstößen, fluchte leise und schaute

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