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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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würde.«
    Er lachte schallend und fuhr sich mit der Hand durchs Haar »Da hast du auch wieder recht, Meie.« »Recht! Zum Teufel damit!«
    Das Land stieg allmählich an. Die Berge vor ihnen waren ausgezehrt, ihre Umrisse abgerundet, als hätte die Zeit an ihr Substanz gefressen. Geräusche, die der Ostwind mit sich trug der im Gras raschelte und an ihren Haaren zupfte, hallten die Straße entlang, Geräusche von Hufen auf Pflastersteinen und das Scheppern von Rüstungen. Eine leichte Bodenerhebung verdeckte die Kurve, aber sie wußte, daß ihnen die Mina dicht auf den Fersen waren und mit jeder Minute näherrückt – und sie konnten die Macain nicht noch weiter antreiben, ohne sie umzubringen.
    Hern beugte sich vor, tätschelte den Hals seines sich abrackern den Tieres und murmelte ihm aufmunternde Worte zu. Als er »ich aufrichtete, sagte er: »Haben wir ein bestimmtes Ziel, oder stürmen wir auf und davon?«
    »Beides. Zuerst müssen wir aus dem Tal hinaus.« Sie machte eine Pause. »Als nächstes müssen wir nach wie vor den Sinadeen überqueren. Das heißt Shinka-am-Engpaß, denn Skup ist nun dicht für uns.«
    Shinka.« Er sagte es wie eine Verwünschung. »Das bedeutet zumindest einen Umweg.«
    »Sieht so aus.«
    »Paßwachen. Wie viele? Wie gut sind die?«
    »Vier. Greifen hart durch. Strafbataillon. Keine eigentlichen Wachen, eher Beobachter, die nach Sleykynüberfallkommandos Ausschau halten. Sie haben ebenfalls einen Gong.« »Sleykyn. Bei den Brüsten der Jungfrau, Meie!«
    »Tja. Ich weiß.« Sie gähnte, wankte wieder im Sattel und der Boden verschwamm vor ihren Augen, drehte sich und verschwamm wieder.
    Hern packte das Halfter und brachte ihr Macain zum Stehen. Ohne ihren Protest zu beachten, band er seinen Wasserbeutel los, füllte einen Becher und schüttete ihr das Wasser ins Gesicht. Sie schnappte nach Luft. Er füllte den Becher erneut und reichte ihn ihr. »Trink das.« Er sah zu, wie sie das Wasser hinabstürzte. »Hast du irgend etwas in deinem Zaubergürtel, das dich wachhalten könnte? Du hältst dich ja kaum noch auf den Beinen.« Er grinste. »In diesem Fall auf dem Hintern.«
    Serroi stellte den Becher auf den Sattelrand ab, und ihre Finger suchten an ihrem Gürtel nach der Tasche mit den wachsgrünen Knospen, die ihr Kraft verliehen, aber später auch einen schweren Tribut forderten. Sie kaute eine Knospe, schluckte und spülte den bitteren Geschmack mit dem restlichen Wasser hinunter, ehe sie ihm den Becher zurückgab. »Danke.«
    »Reiner Egoismus. Ich will, daß du wach und in Form bist, wenn diese Hundesöhne sich hinter dem Hügel auf uns stürzen.«
    Sie zog die Nase kraus. »Und ich dachte schon, du hättest mich gern.«
    Das Land stieg nun steiler an. In ihrem Kopf drehte sich alles. Die Pflanzungen zur Linken liefen aus, und es gab auch keine Höfe mehr hier oben, nur Hügel und kniehohes, vom Mondschein silbergetöntes Gras mit verstreuten Herden von Hau-' haus, Rambuts und wolligen Linats. Sie pulsierten in ihren Augenwinkeln, schwollen an und schrumpften wieder und verschwanden, wenn sie den Blick direkt darauf richtete, er. schienen wieder und lösten sich in Nichts auf, wenn sie den, Blick wieder abwandte, bis sie sich nicht mehr sicher war, ob die Herden wirklich existierten. Sie wußte, das kam von der Droge her, die bei leerem Magen nicht gut bekam. Sie schaute zurück, als sie auf dem Gipfel eines Hügels angelangt waren und sah, wie die bewaffneten Männer gerade eine Anhöhe in viel größerem Abstand zu ihnen erklommen, als sie geglaubt hatte. Sie brachte ihr Macai zum Stehen, saß still und betrachtete sie, wie sie waberten und verschwammen, sich zu transparenten Riesen aufblähten und wieder schrumpften.
    Plötzlich erklang Herns Stimme an ihrem Ohr. »Die Narren, sie haben ihre Tiere zuschanden geritten. Sieh mal, wie sie, schwanken.« Er streichelte den Hals seines Macais und kicherte, als das Tier vor Wohlbehagen stöhnte. »Ich bleibe bei einem Macai, Rambuts sind blitzschnell, aber ohne jede Ausdauer.« Das Mondlicht fiel auf einen Brustpanzer und blendete sie. Sie zuckte zusammen und schnappte laut und erschreckt nach Luft. Weißes Feuer von Hellebarden und Helmen schoß auf sie zu. Sie kniff die Augen zu, schlug sie wieder auf, sah nichts auf, dem Hügel und keuchte wieder.
    »Was ist los?«
    »Nichts. Alles fort.« Sie vergaß das Trugbild auf dem Hügel vielleicht war es ein Trugbild, aber Hern hatte sie auch gesehen – und betrachtete sein Gesicht, die

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