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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Fahrzeugs.
    »Wo hast du dich verkrochen, Lokrien?« brüllt er. »Komm ‘raus und sag mir noch mal, daß die Flotte mich braucht!«
    »Ich bemerke, daß Sie in einem gefährlich aufgeregten Zustand sind«, sagt die kybernetische Stimme aus einem Lautsprecher im Korridor. »Ich muß Sie bitten, das Schiff sofort zu verlassen.« Ein elektrischer Schlag von ziemlich unangenehmer Voltspannung wirft ihn gegen die Wand; er dreht um und stolpert zur Generatorenkammer, zerschmettert das Schloß mit einem Schlag. Er ignoriert wiederholte Stromstöße, umwickelt den Axtstiel mit einem Putzlappen und durchschlägt mit einem gewaltigen Hieb die Hauptkabel. Der Schlag und die Kurzschlußexplosion schleudern ihn in scharlachrote Dunkelheit.

 
VII
     
1
     
    Falconer führte den Taxifahrer in einen hohen Raum mit trophäenbedeckten, eichenvertäfelten Wänden, einem mächtigen Kamin, tiefen Teppichen und teurem Mobilar. Er ging hinüber zu den Glastüren, die sich auf die Terrasse öffneten, füllte ein Whiskyglas und gab es dem Mann.
    »Ich werde in zehn Minuten wieder hier sein«, sagte er und verließ den Raum. Er stieg die breite, geschwungene Treppe hinauf, ging einen Korridor entlang und betrat ein großes, luftiges Schlafzimmer. Er zog sich aus und legte ein Buschhemd, eine strapazierfähige Kordhose und ein leichtes Achselhalfter an, in das er eine flache Pistole steckte. Dann zog er gut eingelaufene Wanderstiefel und eine dunkelblaue Marine-Wetterjacke an.
    Zabisky war in die Betrachtung der Trophäen vertieft, als Falconer in den Wohnraum zurückkehrte. »Sie haben ein paar schöne Stücke hier, Mister«, sagte er. Sein dicker Zeigefinger zielte auf einen angelaufenen Küraß und ein Paar gekreuzte Reiterlanzen. »Das sieht nach einer alten polnischen Reiterrüstung aus«, fuhr er fort. »Siebzehntes Jahrhundert. Das waren noch Männer, die den ganzen Tag dieses Zeug mit sich herumschleppten!«
    Falconer nickte. »In der Tat. Interessieren Sie sich für Rüstungen und solche Dinge?«
    »Wissen Sie, man muß ein Hobby haben«, sagte der Taxifahrer. »Eine schöne Sammlung haben Sie hier.« Sein Blick wanderte über die Anordnung der Waffen, Helme und Harnische, über die verblaßten Banner und Wappenschilde, dann zeigte er mit dem Kinn zu einem rautenförmigen Schild mit der Darstellung eines zweiköpfigen Adlers. »Wo haben Sie das her?«
    »Aus Wien.«
    »Komisch. Ich habe einen alten Bierkrug zu Hause, so ein schweres Ding aus Zinn, da ist der gleiche Adler drauf. Der Bierkrug soll seit Jahrhunderten in der Familie sein. Es heißt, wir hätten mal einen König in der Familie gehabt.« Er lachte etwas verlegen und warf Falconer einen Seitenblick zu. »Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber meine alte Großtante behauptet es; sie begeistert sich für Genealogie und hat diese Geschichte aufgebracht.«
    »Ihr Name kam mir vertraut vor«, sagte Falconer. »Sie sind ein Abkömmling von König Johann Sobieski?«
    »Ja, das war sein Name. Haben Sie von ihm gehört? Ich wurde nach ihm benannt.«
    »Er war ein tüchtiger Mann und ein guter Feldherr. Ihm verdankte Österreich, daß die Türken 1683 nicht nach Wien hineinkamen, aber das wissen Sie wahrscheinlich. Er war größer als Sie und hatte helles Haar, aber seine Augen waren den Ihren ziemlich ähnlich. Er lachte gern, und seine Soldaten liebten ihn.«
    Zabisky starrte ihn an, dann lachte er kurz. »Sie reden, als ob Sie ihn gekannt hätten.«
    »Ich habe von ihm gelesen«, sagte Falconer kurz. »Gehen wir.«
    Sie verließen das Haus durch einen Seiteneingang; Falconer hob eins der fünf Garagentore und schaltete das Licht ein. Zabisky pfiff leise, als er die Reihe der schimmernden Wagen sah.
    »Ein Jaguar XK 120, ein Düsenberg SJ, ein Mercedes SSK, ein Bugatti 41, nicht wahr? Und was ist das? Sieht wie ein fünfunddreißiger Auburn aus …«
    »Es ist ein Auburn 866, Nachbau von achtunddreißig.«
    »Sie lieben ausgefallene Sachen, wie? Welchen nehmen wir?«
    »Den Auburn.«
    Zabisky fuhr mit der Hand die elegante Linie des Kotflügels entlang. »Was hat er unter der Haube?«
    »Einen Ford V 8 vom Thunderbird.«
    »Und bezahlt kriege ich auch noch, hm? Fahren wir also los. Möchte sehen, wie der Vogel wegfliegt.«
    Sie rollten hinaus. Das Gittertor schloß sich hinter ihnen, und zehn Minuten später waren sie außerhalb der Stadt. Zabisky wandte sich zu Falconer. »Wohin?«
    »Geradeaus.«
    »Ich meine, in welche Stadt?«
    »Fahren Sie einfach, Zabisky. Ich werde Ihnen

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