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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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bringen. Vor ein paar Jahren war dies alles noch so gut wie unbesiedeltes Land; es gibt kein Netz von Landstraßen und Verbindungswegen, wie wir es in den meisten anderen Staaten haben.«
    »Wie ist es damit?« Grayle zeigte zu einer Ausfahrt, die rechts von der mehrspurigen Schnellstraße abzweigte.
    »Führt bloß in eine Ortschaft. Wir machen gute Zeit …«
    Dann sahen sie die Straßensperre. Dreihundert Meter voraus sperrten zwei Polizeiwagen mit kreisenden Blinklichtern zwei von den vier nach Norden führenden Fahrspuren. Anne Rogers trat auf die Bremse, riß das Steuer hart nach rechts und bog mit kreischenden Reifen in die Ausfahrt ein.
    Grayle blickte zurück. Einer der Polizeiwagen setzte sich in Bewegung und schwang in enger Kurve um den Mittelstreifen.
    »Sie haben uns gesehen.«
    Anne jagte den Wagen durch die Kurve und in eine breite, leere Straße, die unter dem unheimlichen, grellblauen Licht von Quecksilberdampflampen glänzte. Über hohen, von Betonmauern gestürzten Böschungen starrten die Fassaden alter Holzhäuser über den kahlen Verkehrsabgrund. Eine Straßenkreuzung kam in Sicht. Anne bremste, trieb den Wagen in die Kurve und gab Gas, als das Heck auf dem nassen Asphalt ins Schleudern geriet. Sie raste über den Vorplatz einer Tankstelle, kam um Haaresbreite an einem geparkten Abschleppwagen vorbei und schoß in die schmale Einmündung einer ungepflasterten Seitenstraße, Fontänen schwarzen Wassers verspritzend. Sie schaltete die Scheinwerfer aus, verlangsamte die Fahrt und lenkte den Wagen in eine unkrautverwachsene Zufahrt. Dann schaltete sie die Zündung aus und drehte den Innenspiegel. Eine Weile regte sich nichts in dem kleinen Glasrechteck; dann wuchs eine Helligkeit darin, wurde zum grellen Licht zweier Autoscheinwerfer, die sich durch die dunkle Straße tasteten. Das Blinklicht kam in Sicht, als der Streifenwagen langsam näherrollte. Der scharf gebündelte Lichtstrahl eines Suchscheinwerfers stach durch die Dunkelheit und stieß harte Schatten durch das Wageninnere. Der Streifenwagen hielt fünf Meter hinter dem Ford.
    »Nicht bewegen«, sagte Grayle. Er drehte leise den rechten Türgriff und hielt die Tür, wie sie war. Regen trommelte auf das Wagendach; Schritte wurden hörbar, platschten durch eine Pfütze. Füße streiften rechts vom Wagen durch nasses Unkraut. Als sie haltmachten, stieß Grayle die Tür auf und gegen den Polizisten, der zurücktaumelnd das Gleichgewicht verlor und fiel. Grayle war mit einem Satz über dem Mann, riß ihm die Pistole aus der Hand und warf sie fort. Er starrte aus nächster Nähe in das zornige und angstverzerrte Gesicht. Er zischte: »Sag deinem Partner, er soll seine Waffe wegwerfen und auf diese Seite kommen!«
    Der Mann am Boden rührte sich nicht, sagte nichts. Der Regen spülte rosa verdünntes Blut von seiner geplatzten Unterlippe über Kinn und Hals.
    Als Grayle sich in der Deckung des Wagens halb aufrichtete, um nach dem anderen zu spähen, schrie der erste plötzlich: »Hierher, Charlie!« Zugleich kam er unbeholfen hoch, um sich im Hechtsprung gegen Grayles Beine zu werfen. Grayle wich aus, stieß ihm den Stiefelabsatz ins Gesicht. Auf der anderen Seite des Wagens blitzte es zweimal auf, und der Doppelschlag der Schüsse peitschte Grayles Ohren. Er umrundete tief geduckt das Wagenheck, prallte auf den Mann, der von der anderen Seite kam, warf ihn auf den Rücken. Er rannte in die Deckung dürftiger Wacholderbüsche, die die Zufahrt säumten, brach durch, als die Pistole wieder feuerte. Er hetzte am Haus vorbei, warf sich durch eine eineinhalb Meter hohe Hecke, bog nach links und war an der Einmündung der Zufahrt. Einer der Uniformierten kam hinter dem Ford hervor und lief schwerfällig zurück zum Streifenwagen, geblendet von seinen Scheinwerfern. Grayle sprintete, erreichte den Wagen zuerst und hatte die Tür auf, als er den zweiten Polizisten neben dem Ford im Handgemenge mit einer wütend zappelnden Frauengestalt sah. Der herankommende Polizist hatte Grayle gesehen; er bremste ab, brachte seine Pistole in Anschlag …
    Grayle tauchte unter dem Mündungsfeuer weg, hörte das Massivgeschoß mit hellem Geräusch ins Karosserieblech fahren, als er in Kniehöhe auf den Mann prallte, einen Knochen brechen fühlte und den Aufschrei des Fallenden hörte. Grayle rollte herum, kam auf die Füße und rannte vorwärts. Der Mann beim Ford stieß Anne von sich. Ein kleines, flaches Ding in seiner Hand machte ein schnalzendes Geräusch. Grayle

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