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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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fühlte einen Schlag und einen stechenden Schmerz in seiner Brust; dann war er bei seinem Gegner, schlug ihm die Waffe aus der Hand, riß ihn herum und warf ihn mit einem Genickschlag nieder. Er faßte die Frau am Arm, rannte mit ihr zum Polizeiwagen und stieß sie in den Fahrersitz.
    »Kannst du fahren?«
    »Ja.« Der Motor drehte im Leerlauf. Grayle sprang auf den Beifahrersitz und schloß die Tür. Der Wagen rollte rückwärts aus der Zufahrt, wendete auf der Straße und schoß vorwärts. Die Scheinwerfer brannten ein Tunnel in die Nacht. Die Frau warf Grayle einen schnellen Seitenblick zu.
    »Alles in Ordnung? Ich dachte, er hätte dich getroffen.«
    »Mir fehlt weiter nichts.«
    »Er kann nicht vorbeigeschossen haben! Nicht auf die Distanz!«
    »Achte auf die Straße«, sagte Grayle ruhig. Er befühlte seine Seite; der derbe Drillichstoff seiner Gefangenenkleidung war aufgerissen. Darunter sickerte heißes Blut aus seiner durchbohrten Haut. Annes Blick fiel auf seine Hand, als er sie wegnahm. Sie keuchte, und der Wagen kam vom Kurs ab. »Du bist verletzt!«
    »Mach dir keine Sorgen um mich, Anne. Wir haben dringlichere Probleme …«
    Eine Stimme krachte aus dem Sprechfunkempfänger: »Zulu eins an Zulu neun-zwei-fünf. Wo bleibt die Meldung, Clance? Ende.«
    Grayle hob das Mikrophon, das vor ihm an einem Haken hing, drückte die Taste und sagte mit angerauhter Stimme, das Mikrophon nicht zu nahe am Mund: »Zulu neun-zwei-fünf an Zulu eins. Sind beschäftigt; rufen später zurück.«
    »Clance? Was war das« Der Mann am anderen Ende rief noch zweimal, dann schaltete er abrupt aus.
    »Du hast ihn nicht getäuscht«, sagte die Frau trocken. »Sie haben automatische Anzeigetafeln oder was; sie wissen, wo dieser Wagen ist.«
    Sie waren in eine Geschäftsstraße eingebogen. Neonschriften und beleuchtete Schaufenster schienen durch den peitschenden Regen. Eine hohe Sabalpalme lag entwurzelt auf der überfluteten Straße. Der Wind blies abgerissene Palmwedel über die Gehsteige. Keine Menschen waren in Sicht, nur wenige Wagen parkten an den Straßenrändern.
    Grayle fand einen Stadtplan im Ablagefach und breitete ihn aus.
    »Hier in der Nähe ist ein Flugplatz«, sagte er. »Wenn ich die Zeichen richtig lese, sind dort auch die Polizeihubschrauber stationiert.«
    »Ja?«
    »Wo diese breite Straße sich gabelt, mußt du nach links abbiegen. Es sind ungefähr zwei Kilometer.«
    »Sagtest du Polizeihubschrauber?«
    »Wir brauchen ein Flugzeug; wir haben keine andere Wahl.«
    »Grayle, ich kann nicht fliegen.«
    »Vielleicht kann ich es.«
    »Aber – du kannst nicht autofahren!«
    »Mit Bodenfahrzeugen bin ich nicht vertraut, aber ich habe Erfahrungen als Pilot. Tue, was ich sage, Anne. Es bleibt uns nicht viel Zeit.«
    Die Frau lachte in einem Anflug von Hysterie und bog nach links, wo in der Ferne ein hoher Mast mit roten und weißen Lichtern in Sicht kam. Sie fuhren durch eine palmenbestandene Allee. Ein Polizeiwagen mit eingeschalteter Sirene kam ihnen entgegen und heulte vorbei. Als sie um die Peripherie eines weiten Platzes kreisten, passierte sie ein zweiter Polizeiwagen, ohne seine Fahrt zu verlangsamen. Vor einem niedrigen Gebäude zur Linken gab es Bewegung; ein weiterer Wagen rollte auf die Straße heraus und jagte davon. Voraus war ein beleuchtetes Tor. Ein Polizist in einem gelben Regenmantel trat aus dem Pförtnerhaus und winkte sie durch. Anne stieß einen keuchenden Laut aus, der halb ein Schluchzen und halb ein Lachen war.
    »Die Leute sehen, was sie zu sehen erwarten«, sagte Grayle. »Uns erwarten sie hier nicht zu sehen.«
    Auf dem dunklen Flugfeld standen ein Dutzend oder mehr kleine Privatmaschinen, drei Passagierflugzeuge mit der Aufschrift einer kommerziellen Fluglinie, eine Reihe von Polizeihubschraubern und solchen der Verkehrsüberwachung. Ein paar gedrungene Senkrechtstarter mit Armeemarkierungen bildeten den Abschluß des Arrangements. Die Scheinwerfer strahlten die Maschinen nacheinander an, als der Wagen in einer weiten Kurve über den Platz rollte.
    »Halte dort bei den Militärmaschinen«, sagte Grayle.
    Er sprang aus dem Wagen, ließ einen kurzen Blick über das kleine Flugzeug mit den Stummeltragflächen gleiten, stieg hinauf und befühlte das glatte Material unter der Cockpithaube. Er fand einen versenkten Hebel. Die Haube öffnete sich mit einem leise schnurrenden Geräusch. Er ließ sich in den Pilotensitz gleiten. Anne kletterte hinter ihm in den zweiten Sitz, und er schloß die

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