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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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frage ich Sie noch mal.« Er räusperte sich, spuckte aus, begann zu zählen …
    Hardman wartete bis vier und noch eine halbe Sekunde länger, dann schwang er herum und ließ sich fallen, als der Schuß krachte. Ein rotglühender Schmiedehammer traf ihn in die rechte Kniekehle, bevor er den Boden berührte. Sein Gesicht schlug hart auf und rutschte über den rauhen Beton. Ein glühender Stachel schien in seinem Knie zu stecken. Er versuchte Atem zu holen und zu schreien, versuchte seine Hände an den Stachel zu bringen und ihn herauszuziehen …
    »Hören Sie auf mit dem Gezappel«, sagte Wiston ruhig. »Für den Trick hätte ich Sie töten sollen, aber Sie sind nur ein bißchen verletzt.«
    Das Licht war blendend in Hardmans Augen, kam näher und zog sich wieder zurück. Der Puls hämmerte in seinem Kopf. Der Schmerz strahlte in weißglühenden Wellen von seinem zerschmetterten Knie aus. Er hörte kaum Wistons Stimme. Er lag auf seiner Seite, die Wange auf dem Boden, schweratmend, mit beiden Händen sein Bein umklammernd.
    »Erzählen Sie mir, wie dieses Tor zu öffnen ist, Hardman …« Der Mann stand über ihm; er sah die staubigen, grauen Hosenbeine der Sträflingskleidung, die derben Schuhe.
    »Geh … Teufel …« keuchte er.
    Die Füße gingen weg. Es gab Geräusche, Flüche. Dann ein befriedigtes Grunzen; ein Sperrad begann zu rasseln. Kalte, nasse Luft fegte herein. Das Heulen des Sturms und das Rauschen der See löschten alle anderen Geräusche aus.
    Hardman versuchte sich auf den Rücken zu wälzen, schlug mit dem Kopf auf den Boden. Er zwang sich, seine Hände, die vom Blut schlüpfrig waren, von der Wunde zu nehmen, stemmte seinen Oberkörper mit den Ellbogen hoch. Das Wassertor war zurückgezogen, so daß in der Mitte eine etwa zwei Meter breite Durchfahrt offen war. Wiston war dabei, eins der Motorboote loszubinden.
    Plötzlich flammte grelles, hartes Licht aus dem inneren Eingang hinter Handman, das harte Stottern automatischer Waffen schlug mit ohrenbetäubendem Lärm von den Wänden zurück. Hardman sah einen Mann langsam auf sich zukommen. Der Mann blieb stehen, kniete langsam nieder, fiel vornüber. Andere Männer kamen. Helle Lampen blendeten. Stimmen riefen. Wiston lag einen Meter neben Hardman auf seinem Gesicht; seine Hände tasteten über den Boden. Er hob seinen Kopf und blickte in Hardmans Augen.
    »Irgendwo«, sagte er, »muß es … manchmal … Gerechtigkeit geben …« Sein Gesicht schlug auf den Boden.
    Ein Fuß wälzte Wiston auf den Rücken. Weißes Licht fiel auf sein Gesicht, spiegelte sich in weitoffenen Augen.
    »Hast du das gehört?« sagte jemand. »Er redet von Gerechtigkeit. Ein nichtswürdiger Halunke wie er.«
    Da gab es etwas, das Hardman dann sagen wollte, etwas von ungeheurer Wichtigkeit, das er sein Leben lang zu verstehen versucht hatte, und das ihm nun, in diesem Augenblick, klar war. Doch als er seinen Mund öffnete, füllte Dunkelheit sein Gehirn und fegte ihn fort in einen schwarzen Mahlstrom brüllender Wasser.
     
4
     
    Soldat Evan J. Obers, 3. Kompanie, verhielt im Windschutz eines der großen Bäume, um das eisige Regenwasser aus seinem Gesicht zu wischen und noch einmal zu versuchen, den Kragen seines Regenumhangs zu richten, damit das kalte Rinnsal in seinem Nacken endlich abgeleitet würde. Er lehnte sein M-3-Sturmgewehr an den Baum, löste den obersten Knopf mit kältesteifen Fingern, stellte den Kragen der Feldjacke unter dem Umhang auf, knöpfte den Umhang wieder zu. Es fühlte sich kälter und klammer an als zuvor, aber es war alles, was er tun konnte. Seine Füße in den Stiefeln waren naß, doch auch daran ließ sich nichts ändern. Alle drei Schritte tappte man in eine Stelle, wo die Füße bis zu den Knöcheln oder gar bis an die Knie im schlammigen Brei versanken. Obers spähte in die Dunkelheit, aber er konnte keinen der anderen sehen. Pitcher hatte gesagt, sie sollten in Sichtweite beisammenbleiben, während sie sich den Hang hinaufarbeiteten, aber seit das unwegsame Gelände angefangen hatte, war von Dodge und Shapiro, seinen Nebenmännern links und rechts, nichts mehr zu sehen. Wenigstens konnte man sich nicht verlaufen; nicht, wenn man einfach weiterstieg.
    Er bemerkte eine Bewegung über sich.
    »Shapiro?« Der Wind riß ihm den Ruf von den Lippen.
    Keine Antwort; aber über ihm bewegte sich eine dunkle Gestalt in Bodennähe. Sie war groß – zu groß, um Shapiro oder Dodge zu sein; und warum kroch der Kerl auf allen Vieren? Obers fühlte

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