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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Widerschein von Licht am Himmel.
    »Eine kleine Erkundung«, sagte Falconer. Er stieg durch Buschgestrüpp den steiniger werdenden Hang hinauf und überblickte von der Höhe das dunkel vor ihm ausgebreitete Land. In vielleicht drei Kilometern Entfernung war eine rechteckige Anordnung von Lichtern zu sehen. Andere kleinere Lichter umgaben die zentrale Konzentration in einem lockeren Kreis von etwa zwei Kilometern Durchmesser.
    Zabisky erreichte schnaufend den breiteren Höhenrücken. »Junge, Junge«, sagte er atemlos. »Sie legen ein Tempo vor! Sind Sie Bergsteiger?« Dann ging sein Blick in die Richtung, die Falconers Augen verfolgten, und er spähte zu den Lichtern hinab. »Was ist das? Sieht wie eine Fabrik aus. Ist es das, was Sie suchen?«
    »Nein.«
    Neue Lichter blitzten dort unten auf und erloschen wieder. Andere Lichter, alle im zentralen Bereich der Anlage, gingen aus oder blinzelten nur noch schwach.
    »Komischer Ort für eine Fabrik, dreißig Kilometer von der nächsten Stadt … He – was ist das?« Ein dumpfes Karrump … karrump … karrump wehte zu ihnen herauf, verhallte zwischen den waldigen Berghängen.
    »Artilleriefeuer«, sagte Falconer.
    »Hören Sie, Mister, Sie sind hoffentlich nicht hier, um sich mit der Armee anzulegen?«
    »Keineswegs.«
    »Vielleicht sollten Sie mir lieber erzählen, was das alles zu bedeuten hat, hm? Ich möchte nicht gern die Infanterie gegen mich aufbringen, wissen Sie. Ich bin ziemlich dumm, aber es muß einen Zusammenhang geben: Sie schlagen Polizisten und Soldaten nieder und stehlen einen Panzer, um hier an den Arsch der Welt zu kommen, und kaum sind wir da, fängt jemand da unten eine Schießerei an. Was sind Sie, ein ausländischer Spion? Oder was?«
    Falconer wandte sich zu Zabisky. »Gehen Sie jetzt lieber zurück, John. Von hier an werde ich zu Fuß marschieren – allein.«
    »Moment!« protestierte Zabisky. »Einfach so, wie? Sie gehen fort in den Wald und …«
    »Das ist richtig, John. Sie können bis zum Morgengrauen die Straße erreichen.«
    »Haben Sie ein Herz, Mister«, sagte Zabisky. »Ich bin bis hier mit Ihnen gegangen. Was soll das alles? Was hat das Schießen zu bedeuten? Warum …«
    Falconer drückte ihm eine Banknote in die Hand. »Leben Sie wohl, John.« Er wandte sich ab und folgte einem Fußpfad, der auf dem Kamm entlang und von den Lichtern im Tal fortführte. Zabisky rief ihm nach, aber er beachtete die Rufe nicht.
     
3
     
    »Sie sind ein Dummkopf, wenn Sie denken, daß ich Ihnen helfen würde, Wiston«, sagte der Direktor.
    »Sie werden tun, was ich sage«, erwiderte der Gefangene. Er hatte eine tiefe, rauhe Stimme, leise aber durchdringend. In den Fingern der Linken hielt er eine von Hardmans Zigaretten; mit der Rechten hielt er die dem gefallenen Wärter abgenommene Dienstpistole. Die Mündung zielte auf Hardmans Brust.
    Hardman schüttelte seinen Kopf. »Ich könnte Sie nicht aus dem Gefängnis bringen, selbst wenn ich es wollte, Wiston«, sagte er gelassen. »Und ich will es nicht.«
    »Sie reden zuviel«, sagte Wiston. »Ich will Ihnen sagen, wie es ist: Ich habe zehn Jahre auf diese Chance gewartet; ich vergebe sie nicht für ein paar Redensarten von Ihnen. Vielleicht ist es wahr, was Sie über all die modernen Sicherheitsvorkehrungen sagen – aber ich will lieber tot sein als noch länger in diesem Kasten bleiben. Wir gehen hier ‘raus, Sie und ich, und Sie werden tun, was Sie können, um das Tor für mich aufzukriegen. Denn lebendig kriegen Sie mich nicht mehr in den Zellenblock. Und wenn ich sterben muß, nehme ich Sie mit, das verspreche ich Ihnen.«
    »Es ist sein Ernst, Sir«, sagte Lester Pale von dem Stuhl an der Wand, wo er auf Wistons Befehl saß.
    »Das Mauerblümchen hat recht«, sagte Wiston lächelnd. »Vorwärts, jetzt! Ich werde unruhig. Ich möchte die frische Luft riechen und den offenen Himmel sehen, diesen Regen im Gesicht fühlen.«
    Hardman bewegte sich nicht. Wiston beugte sich über den Schreibtisch und blickte ihm eine Sekunde lang hart in die Augen. Dann schwenkte er plötzlich die Pistole und feuerte ohne hinzusehen eine Kugel in die Wand, einen halben Meter neben Lester Pales Stuhl.
    »Die nächste trifft Fleisch, Hardman.«
    Hardman stand auf.
    »Sie werden nicht durchkommen, Wiston. Es ist hoffnungslos.«
    »Klar. Gehen wir.«
    Im Korridor war der Lärm entfernter Stimmen hörbar. Metallische Schläge krachten in der Gegend des Zellenblocks, ein vielstimmiges Gebrüll folgte, in das sich zwei, drei

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