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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dampfende Luft. Lange, leuchtende Blitze trafen in großer Höhe aufeinander und ließen Feuerbälle auf die Erde hinabregnen. Männer fielen zu Boden, auf der Stelle schwarz verkohlte, qualmende Hüllen, aber die Verluste waren nicht allein auf der Seite des Westens.
    Der heftige Sturm mit seinen unglaublichen Kräften wich zurück, als der vereinte Wille von Polgara und Beldin am Nordufer und den Zwillingen am Südufer seine Rückseite aufrissen, und die herankommenden Malloreaner wurden mit voller Gewalt davon getroffen.
    Ein Vorhang aus Blitzen fegte über ihre dichtgedrängten Reihen wie ein riesiger, blendender Besen, der die Erde mit qualmenden Toten bedeckte. Als der Stoff, aus dem die Zauberei der Grolims gewirkt war, zerriß, machten die böigen Winde plötzlich kehrt und überschütteten heulend und tobend die Angarakaner mit Regen und Hagel.
    Aus der Mitte der furchtbaren Wolke senkten sich wirbelnde, schwarze Finger mit einem entsetzlichen Gebrüll auf die Erde. Mit einer letzten, krampfhaften Anstrengung berührte einer dieser riesigen Trichter die Erde inmitten der rotgekleideten Malloreaner.
    Trümmer flogen hoch, wo der schreckliche Wirbel mit donnernder Gewalt hintraf und eine fast zweihundert Meter breite Schneise in die Reihen des Feindes schlug. Männer und Pferde wurden von den entfesselten Winden innerhalb der wirbelnden Sturmsäule in Stücke gerissen, und Teile von Rüstungen, roten Tuniken und Schlimmerem regneten auf die entsetzten, wie betäubt wirkenden Malloreaner herab, die auf beiden Seiten des Streifens absoluter Zerstörung standen, der unerbittlich durch ihre Mitte zog.
    »Wunderbar!« jubelte Beldin, in einem grotesken Freudentanz auf und ab hüpfend.
    Plötzlich erklang ein großes Horn, und die dichtgedrängten Reihen der drasnischen Lanzenträger und tolnedrischen Legionäre, die den wankenden Reihen der Malloreaner gegenüberstanden, öffneten sich. Mandorallen, der den Angriff der mimbratischen Ritter führte, ritt hindurch. Die Mimbrater fielen über die verwirrten und demoralisierten Malloreaner her. Schreie untermalten das Aufeinanderprallen beider Seiten. Reihe um Reihe sank vor dem Angriff der Ritter zu Boden, und die entsetzten Malloreaner schwankten erst, dann machten sie kehrt und flohen. Noch während sie rannten, jagten die algarischen Clans von den Flanken herbei. Ihre Säbel glitzerten im Regen. Bei einem zweiten Ruf von Mandorallens Horn zügelten die Mimbrater ihre Pferde und galoppierten zurück, ein riesiges Schlachtfeld hinter sich lassend.
    Der Regen ließ allmählich nach. Es waren nur noch einige launische Schauer, und zwischen den rasenden Wolken am Himmel wurden blaue Flecken sichtbar. Der Sturm der Grolims war gebrochen und verlor sich auf den Ebenen Mishrak ac Thulls.
    Ce’Nedra blickte zum Südufer hinüber und sah, daß der Sturm dort ebenfalls gesprengt war und die Truppen unter dem Kommando von König Cho-Hag und König Korodullin die vorderen Reihen der verwirrten Murgos angriffen. Dann sah die Prinzessin scharf auf den Südarm des Flusses. Die letzte Brücke der cherekischen Schiffe war in dem wütenden Sturm losgerissen worden, und auf dieser Seite der Insel war nur noch offenes Wasser. Die letzten in der Stadt verbliebenen Truppen strömten über die Brücke, die den nördlichen Flußarm überspannte. Ein hochgewachsener sendarischer Bursche war einer der letzten, der sie überquerte. Sobald er das Ufer erreicht hatte, lief er flußaufwärts. Als er näher kam, erkannte Ce’Nedra ihn. Es war Rundorig, Garions Freund aus den Kindertagen auf Faldors Farm. Er weinte hemmungslos.
    »Durnik«, schluchzte er, als er bei ihnen war, »Doroon ist tot!«
    »Was hast du gesagt?« fragte Polgara und hob ruckartig ihr müdes Gesicht.
    »Doroon, Herrin Pol«, weinte Rundorig. »Er ist ertrunken. Wir waren auf der Brücke zum Südufer, als der Sturm die Taue der Schiffe zerriß. Doroon fiel in den Fluß, und er konnte doch nicht schwimmen. Ich habe versucht, ihn zu retten, aber er ging unter, ehe ich ihn erreichen konnte.« Der große, junge Mann vergrub das Gesicht in den Händen.
    Polgara wurde leichenblaß, ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Kümmere dich um ihn, Durnik«, bat sie den Schmied, dann ging sie, vor Kummer gebeugt, davon.
    »Ich habe es versucht, Durnik«, stieß Rundorig schluchzend hervor. »Ich habe wirklich versucht, ihn zu fassen – aber es standen so viele Leute im Weg. Ich konnte nicht rechtzeitig bei ihm sein. Ich sah ihn

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