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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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stieß mit General Varana zu Mandorallen und Hettar. Die vier stiegen ab und rutschten den Hang hinab auf den Strand. »Wir haben angefangen, die Stadt zu räumen«, sagte der große Rivaner mit seiner tiefen Stimme, »und der größte Teil der Flotte lichtet bereits die Anker. Wir halten nur genug Schiffe zurück, um die Brücke über den Südarm zu halten.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die gesamte Armee entweder auf das eine oder das andere Ufer zu bringen?« fragte Polgara ihn.
    Er schüttelte den Kopf. »Dazu ist keine Zeit, Polgara.«
    »Dann sind wir durch den Fluß getrennt«, sagte sie, »und kein Teil ist stark genug, um es mit den Angarakanern aufzunehmen, die auf ihn zukommen.«
    »Eine taktische Notwendigkeit, Dame Polgara«, erklärte General Varana. »Wir müssen beide Ufer halten, bis die Flotte startklar ist.«
    »Ich glaube, Rhodar hat die Absichten der Angarakaner falsch eingeschätzt«, sagte Brand. »Er war so überzeugt, daß sowohl Taur Urgas als auch ’Zakath Verluste vermeiden wollte, daß er diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen hat.«
    General Varana faltete seine muskulösen Hände auf dem Rücken und hinkte auf dem kleinen Strand auf und ab, das Gesicht gedankenvoll in Falten gelegt. »Ich glaube, ich verstehe allmählich die Bedeutung der Murgokolonne, die wir im Hochland aufgerieben haben«, meinte er schließlich.
    »Euer Gnaden?« fragte Mandorallen verblüfft.
    »Sie haben unsere Gefechtsbereitschaft testen wollen«, erklärte Varana. »Die Angarakaner mußten in Erfahrung bringen, wann wir unseren eigentlichen Zug machen wollten. Eine der Grundregeln der Kriegsführung lautet, daß man sich nicht in ernsthafte Scharmützel verwickeln läßt, wenn das, was man vorhat, nur zur Ablenkung dient. Die Kolonne war nur ein Köder. Unglücklicherweise haben wir ihn geschluckt.«
    »Heißt das, wir hätten die Murgos gar nicht angreifen sollen?« fragte Hettar.
    Varana verzog reumütig das Gesicht. »Anscheinend nicht. Das hat unsere Absicht verraten, sie wissen zu lassen, daß diese Expedition keine Ablenkung war. Ich habe Taur Urgas unterschätzt. Er hat tausend Mann geopfert, nur um herauszufinden, was wir vorhatten.«
    »Was jetzt?« erkundigte sich Hettar.
    »Wir stellen uns zum Kampf«, antwortete Varana. »Ich wünschte, wir hätten besseres Gelände zur Verfügung, aber wir werden uns wohl mit dem zufriedengeben müssen, was wir haben.«
    Hettar blickte auf den Fluß hinauf, sein Habichtgesicht wirkte hungrig. »Ich frage mich, ob ich wohl noch genug Zeit habe, um ans Südufer zu kommen«, überlegte er.
    »Eine Seite oder die andere«, sagte Brand erstaunt. »Wo liegt der Unterschied?«
    »Dort sind die Murgos«, antwortete Hettar. »Ich habe eigentlich nichts gegen Malloreaner.«
    »Das ist kein persönlicher Kampf, Graf Hettar«, sagte Varana mit Nachdruck.
    »Für mich schon«, widersprach Hettar grimmig.
    »Es ist notwendig, daß wir für die Sicherheit der Dame Polgara und der Prinzessin Vorkehrungen treffen«, sagte Mandorallen. »Vielleicht sollte eine Eskorte bereitgestellt werden, die sie zurück zur Klippe geleitet.«
    Brand schüttelte den Kopf. »Die Gegend wird bestimmt gründlich bewacht«, widersprach er. »Es wäre nicht sicher.«
    »Er hat recht, Mandorallen«, sagte Polgara zu dem Ritter. »Außerdem werdet ihr jeden Mann hier brauchen.« Sie blickte in nordöstliche Richtung. »Und dann ist da noch das.« Sie deutete auf eine schwere Wolkenbank, die den Himmel oberhalb des Horizonts verdunkelte. Die Wolken waren von einem tintigen Schwarz, grollend und brodelnd und durch heftige Blitze wie von innen beleuchtet. »Ein Sturm?« fragte General Varana überrascht.
    »Nicht zu dieser Jahreszeit und ganz gewiß nicht aus dieser Richtung«, erwiderte Polgara. »Die Grolims planen etwas, und das wird mein Kampf sein. Stellt eure Streitkräfte auf, meine Herren. Wenn es eine Schlacht gibt, sollten wir bereit sein.«
    »Die Schiffe sind unterwegs«, berichtete Durnik, der gerade mit Olban in die geschützte kleine Bucht zurückkehrte, »und die Truppen verlassen die Stadt.«
    König Rhodar ritt herbei. Sein rundes Gesicht war von Ruß und Schweiß verschmiert. »Anheg segelt«, sagte er und schwang sich stöhnend aus dem Sattel.
    »Wo ist Fulrach?« fragte Brand.
    »Er führt einen größeren Teil der Truppen zum Südufer hinüber.«
    »Sind wir dann auf dieser Seite nicht ein wenig unterbesetzt?« fragte General Varana höflich.
    »Die Brücke ist zu schmal«,

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