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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erklärte Rhodar. »Es würde Stunden dauern, genug Männer hinüberzuschaffen, um einen Unterschied zu sehen. Brendig hat bereits Männer eingesetzt, die sich mit der Brücke beschäftigen, so daß wir sie sprengen können, ehe die Angarakaner hier sind.«
    »Wozu?« fragte Ce’Nedra.
    »Thull Mardu ist ein zu wichtiger strategischer Punkt, Eure Hoheit«, erklärte General Varana ihr. »Wir wollen keine Angarakaner auf der Insel haben, wenn wir es irgend vermeiden können.« Er sah König Rhodar an. »Habt Ihr Euch schon eine Taktik überlegt?« fragte er.
    »Wir sollten Anheg einen halben Tag geben, wenn möglich«, antwortete Rhodar. »Das Gelände am Fluß wird nach etwa sechzig Meilen stromabwärts sumpfig, und die Angarakaner werden nicht nahe genug an sie herankommen, um sie zu belästigen, wenn die Flotte erst einmal so weit gekommen ist. Wir sollten eine konventionelle Infanterielinie bilden Lanzenträger, die Legionen, Sendarer und so weiter.
    Wir nehmen die Bogenschützen zur Unterstützung und lassen die Algarier die Flanken angreifen. Ich möchte die mimbratischen Ritter in Reserve halten, bis sich die Malloreaner für den ersten Angriff formieren.«
    »Mit Verlaub, das ist keine Gewinnertaktik, Eure Majestät«, sagte General Varana.
    »Wir sind auch nicht hier, um zu gewinnen, Varana«, erwiderte Rhodar. »Wir sind hier, um die Angarakaner sechs Stunden aufzuhalten und uns dann zurückzuziehen. Ich werde keine Leben in dem Versuch vergeuden, eine Schlacht zu gewinnen, bei der ich nicht die geringste Gewinnchance habe.« Er wandte sich an Hettar. »Ich möchte, daß du eine Abteilung deiner Landsleute zu einer Exkursion stromabwärts schickst. Sag ihnen, sie sollen alle Malloreaner ausrotten, die sie am Ufer finden. Die Bedeutung der Flotte ist ’Zakath und Taur Urgas vielleicht noch immer nicht aufgegangen. Angarakaner sind keine guten Seeleute, deshalb erkennen sie vermutlich nicht, was Anheg anrichten kann, wenn er erst ins Meer des Ostens gelangt.«
    »Entschuldigt, Eure Majestät«, widersprach Varana, »aber Eure ganze Strategie – selbst die Flotte – ist lediglich eine Verzögerungsaktion.«
    »Das ist genau der Punkt, Varana«, sagte Rhodar offen. »Das alles ist eigentlich nicht von Bedeutung. Was wirklich wichtig ist, wird in Mallorea geschehen, wenn Belgarion nach Cthol Mishrak kommt. Wir sollten gehen, meine Herren. Die Malloreaner werden in Kürze hier sein, und wir wollen für sie bereit sein.«
    Die Wolkenbank, die Polgara ihnen gezeigt hatte, kam mit beunruhigender Geschwindigkeit auf sie zu, eine wogende, dunkle Purpurwand, die auf krummen Blitzen vorwärts stakste. Ein heißer Wind schien ihr vorauszueilen, der das Gras niederdrückte und die Mähnen und Schweife der Pferde flattern ließ. Als König Rhodar und die anderen davonhasteten, um sich der näher rückenden malloreanischen Armee zu stellen, kletterte Polgara, mit blassem Gesicht und wehendem Haar, gemeinsam mit Ce’Nedra und Durnik den Grashang hinauf und beobachtete die Wolke. »Nimm das Kind, Ce’Nedra«, sagte sie ruhig. »Laß es nicht aus den Augen, egal, was auch geschieht.«
    »Jawohl, Dame Polgara«, sagte Ce’Nedra und streckte Botschaft die Arme entgegen. Sofort kam das Kind zu ihr, ohne eine Spur von Angst auf dem ernsten, kleinen Gesicht. Sie hob ihn hoch und drückte ihn fest an sich, die Wange an die seine geschmiegt.
    »Botschaft?« fragte er, auf den näherkommenden Sturm zeigend. Dann erhoben sich zwischen den Reihen ihrer Armee plötzlich schattenhafte Gestalten. Sie trugen schwarze Gewänder und polierte Stahlmasken, und sie hielten grausam gekrümmte kurze Speere in der Hand. Ohne zu überlegen, zog ein junger, mimbratischer Ritter sein Breitschwert aus der Scheide und schwang die singende Klinge gegen eine der maskierten Gestalten. Sein Schwert glitt wirkungslos durch die Figur. Doch als er zuschlug, traf ihn ein zischender Blitz, der sich an der Spitze seines Helms festzubrennen schien. Rauch drang durch die Schlitze seines Visiers, als er in seiner Rüstung geröstet wurde. Sein Pferd taumelte und ging in die Knie, als das gespenstische, flackernde Licht sie beide verschlang. Dann war der Blitz verschwunden, und Pferd und Reiter brachen tot zusammen. Polgara zischte und erhob dann ihre Stimme. Sie schien nicht einmal besonders laut zu sprechen, aber ihre Worte erreichten auch die letzten Reihen der Armee. »Berührt die Schatten nicht«, warnte sie. »Es sind Illusionen der Grolims, die euch

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