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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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er.
    »Vielleicht liegt das daran, daß du noch nie gewagt hast, die Alternative zu betrachten«, entgegnete sie. »Sollen wir gehen, Urtag? Ein zugiger Strand ist nicht gerade der passende Ort für philosophische Streitgespräche.«
    Die Erzpriester hatten Pferde mitgebracht, und bald saß die Gruppe im Sattel und ritt landeinwärts über eine Kette niedriger, bewaldeter Hügel, die in nordöstlicher Richtung verlief. Am Rand des Kiesstrandes hatten Sträucher mit dunklen Zweigen gestanden, doch sobald sie auf der ersten Hügelkuppe waren, blickten sie in einen ausgedehnten Wald aus hellborkigen Espen hinab. In Ce’Nedras Augen sahen die kräftigen, weißen Stämme fast aus wie Tote, und der ganze Wald verströmte eine düstere, ungesunde Atmosphäre.
    »Herrin Pol«, flüsterte Durnik kaum hörbar, »sollten wir uns nicht einen Plan ausdenken?«
    »Wozu, Durnik?«
    »Für unsere Flucht, natürlich.«
    »Aber wir wollen doch gar nicht fliehen, Durnik.«
    »Nicht?«
    »Die Grolims bringen uns genau dorthin, wo wir hinwollen.«
    »Warum sollten wir in dieses Cthol Mishrak gehen wollen?«
    »Weil wir dort etwas zu tun haben.«
    »Nach allem, was ich davon gehört habe, ist das ein böser Ort«, sagte er. »Bist du sicher, daß du da nicht einen Fehler machst?«
    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Lieber Durnik, du mußt mir einfach vertrauen.«
    »Selbstverständlich, Herrin Pol«, sagte er sofort. »Aber sollte ich nicht wissen, was uns erwartet? Wenn ich etwas unternehmen muß, um dich zu schützen, sollte ich vorbereitet sein.«
    »Ich würde es dir sagen, wenn ich es wüßte, Durnik«, antwortete sie, »aber ich weiß nicht, was auf uns zukommt. Ich weiß nur, daß wir vier nach Cthol Mishrak gehen sollen. Was dort geschehen wird, erfordert unsere Anwesenheit, sonst ist es nicht vollständig. Jeder von uns hat dort etwas zu tun.«
    »Sogar ich?«
    »Vor allem du, Durnik. Zuerst habe ich nicht verstanden, wer du wirklich bist. Deswegen habe ich versucht, dich davon abzuhalten, mit uns zu kommen. Aber jetzt verstehe ich. Du mußt dort sein, weil du das tun wirst, was das Ganze in die eine oder andere Richtung beeinflußt.«
    »Und was ist das?«
    »Wir wissen es nicht.«
    Seine Augen wurden groß. »Was ist, wenn ich es falsch mache?« fragte er besorgt.
    »Ich glaube nicht, daß du das kannst«, beruhigte sie ihn. »Soweit ich es verstehe, wird das, was du tun mußt, einfach aus dem herausströmen, wer und was du bist.« Sie warf ihm ein kurzes Lächeln zu. »Du wirst nicht imstande sein, es falsch zu machen, Durnik – ebensowenig wie du dazu imstande wärst zu lügen, zu betrügen oder zu stehlen. Es ist dir eingegeben, es richtig zu machen, also mach dir deswegen keine Sorgen.«
    »Schön und gut, wenn du das sagst, Herrin Pol«, antwortete er, »aber wenn du nichts dagegen hast, mache ich mir doch Sorgen natürlich privat.«
    Sie lachte liebevoll. »Ach du lieber, lieber Durnik«, sagte sie und nahm impulsiv seine Hand. »Was würden wir ohne dich tun?«
    Durnik wurde rot und versuchte, seinen Blick abzuwenden, aber ihre strahlenden Augen hielten die seinen fest, was ihn noch tiefer erröten ließ.
    Nachdem sie den Espenwald durchquert hatten, kamen sie in eine seltsam trostlose Landschaft. Weiße Felsen ragten wie Grabsteine eines längst verlassenen Friedhofs aus struppigen Ranken, und abgestorbene Bäume reckten ihre gekrümmten Zweige wie flehende Finger zu dem grauen Himmel empor. Am Horizont lag eine dunkle Wolkenbank von so intensivem Schwarz, daß es fast purpurn wirkte. Ce’Nedra bemerkte, daß sich die Wolkenbank eigenartigerweise überhaupt nicht zu bewegen schien. Nirgends gab es Spuren menschlichen Lebens, und der Weg, dem sie folgten, war ohne jede Markierung.
    »Lebt denn niemand hier?« fragte die Prinzessin Polgara.
    »Cthol Mishrak ist völlig verlassen bis auf einige Grolims«, antwortete die Zauberin. »Torak hat die Stadt niedergerissen und ihre Bevölkerung davongejagt an dem Tag, als mein Vater mit König Cherek und seinen Söhnen das Auge aus dem Eisernen Turm gestohlen hat.«
    »Wann war das?«
    »Vor sehr langer Zeit, Ce’Nedra. Soweit wir es genau bestimmen können, war es am selben Tag, als Beldaran und ich geboren wurden und an dem unsere Mutter starb. Es ist schwer, es genau zu sagen. Wir waren damals etwas nachlässig darin, die Zeiten festzuhalten.«
    »Wenn eure Mutter gestorben ist und Belgarath hier war, wer hat dann für euch gesorgt?«
    »Beldin natürlich.« Polgara

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