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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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abbrennen.«
    »Sie werden merken, daß es nur ein Ablenkungsmanöver ist, Eure Majestät«, gab Varana zu bedenken.
    »Natürlich«, gab Brand ihm mit seiner tiefen Stimme recht, »aber eine Ablenkung von was? Wir glauben nicht, daß sie wirklich erkennen, daß Thull Mardu das eigentliche Ziel ist. Wir werden unser Bestes tun, um unsere Überfälle so ziellos wie möglich wirken zu lassen. Der Verlust dieser Städte und Felder mag zuerst vielleicht hinzunehmen sein, aber es wird nicht lange dauern, bis sie etwas unternehmen müssen, um sie zu schützen.«
    »Und Ihr glaubt, sie ziehen die Garnisonen aus Thull Mardu ab, um gegen Euch zu kämpfen?«
    »Das ist unser Plan«, antwortete Rhodar.
    Varana schüttelte den Kopf. »Sie werden Murgos aus Rak Goska und Malloreaner aus Thull Zelik herbeirufen. Und statt eines raschen Überfalls auf Thull Mardu habt Ihr dann einen richtigen Krieg.«
    »Das würdet Ihr tun, General Varana«, widersprach König Rhodar, »aber Ihr seid weder Taur Urgas nach ’Zakath. Unsere Strategie basiert auf unserer Einschätzung dieser beiden. Keiner von beiden wird seine Streitkräfte einsetzen, ehe er nicht überzeugt ist, daß wir eine ernst zu nehmende Bedrohung darstellen. Jeder will seine Armee so weit wie möglich schonen. Aus ihrer Sicht sind wir nur ein nebensächliches Ärgernis – und eine Entschuldigung, eine Armee aufzustellen. Beide werden sich zurückhalten, und König Gethell von Thull wird sich uns allein stellen müssen, mit einer nur scheinbaren Unterstützung von den Murgos und Malloreanern. Wenn wir schnell genug sind, haben wir Anhegs Flotte im Meer des Ostens und unsere Truppen wieder zum Kliff zurückgezogen, ehe sie ganz begreifen, was wir vorhaben.«
    »Und dann?«
    »Dann wird Taur Urgas in Rak Goska bleiben, als wäre er angenagelt.« König Anheg kicherte. »Ich werde im Meer des Ostens sein und schiffsladungsweise Malloreaner ertränken, und er wird mir bei jedem Schritt zujubeln.«
    »Und ’Zakath wird nicht wagen, die Truppen, die er bereits in Thull Zelik hat, gegen uns einzusetzen«, fügte Brand hinzu. »Wenn er zu viele Männer verliert, wird Taur Urgas die Oberhand gewinnen.«
    General Varana dachte nach. »Ein Drei-Weg-Stillstand, sozusagen«, überlegte er. »Drei Armeen im selben Gebiet, und keine bereit, den ersten Schritt zu tun.«
    »Die allerbeste Art für einen Krieg.« König Rhodar grinste. »Niemand kommt zu Schaden.«
    »Taktisch betrachtet, ist Euer einziges Problem, wie die Überfälle angesehen werden, ehe Ihr Thull Mardu angreift«, meinte Varana. »Sie müssen ernsthaft genug sein, um die Garnisonen aus der Stadt zu locken, aber auch nicht so ernst, um ’Zakath oder Taur Urgas zu alarmieren. Das ist eine äußerst schwierige Gratwanderung, meine Herren.«
    Rhodar nickte. »Deswegen sind wir auch froh, Tolnedras besten Taktiker bei uns zu haben, damit er uns beraten kann«, sagte er mit einer eleganten Verbeugung.
    »Bitte, Majestät«, warf General Varana ihm zu und hob abwehrend die Hand. »Vorschlagen, nicht beraten. Ein Beobachter kann nur Vorschläge machen. Der Begriff ›Ratschlag‹ läßt auf Parteinahme schließen, die sich mit Tolnedras Haltung striktester Neutralität nicht vereinbaren läßt.«
    »Ach«, machte König Rhodar. Er wandte sich an König Cho-Hag. »Wir müssen Vorkehrungen für die Bequemlichkeit des kaiserlichen Vorschlägers und seiner Leute treffen«, erklärte er breit grinsend.
    Ce’Nedra beobachtete mit heimlicher Freude, wie zwischen diesen beiden hervorragenden Männern etwas begann, das sich offenbar zu einer guten Freundschaft entwickeln würde. »Ich überlasse die Herren ihren Vergnügungen«, sagte sie. »Militärische Besprechungen machen mir Kopfschmerzen, also verlasse ich mich darauf, daß ihr mich nicht in Schwierigkeiten bringt.« Sie knickste, lächelte gewinnend und zog sich zurück.
    Zwei Tage später kehrte Relg aus Ulgo zurück, begleitet von einer Abordnung seiner Landsleute, die der Gorim geschickt hatte. Taiba, die sich still im Hintergrund gehalten hatte, seit die Armee in der Feste war, schloß sich Ce’Nedra und Polgara an, um die Ulgoner zu begrüßen, deren Wagen knarrend den Hügel zum Haupttor emporächzten. Die schöne Maragfrau trug ein einfaches, fast strenges Leinenkleid, aber ihre violetten Augen strahlten. Relg, dessen Kettenhemd mit Kapuze Kopf und Schultern bedeckte wie eine Schlangenhaut, kletterte von dem ersten Wagen und antwortete nur nichtssagend auf die

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