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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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auf den Transport zum Fuß der Klippe vorbereitet.
    Neben den Mimbratern marschierten die sendarischen Milizen in ihren hausgemachten Uniformen, und am Schluß des Trosses kamen die quietschenden und knarrenden Proviantwagen König Fulrachs, die sich bis zum Horizont erstreckten. Die algarischen Clans ritten nicht in geordneten Reihen, sondern teilten sich in kleine Gruppen, die Herden von Ersatzpferden und halbwilden Rindern an den äußeren Flanken der Armee entlangtrieben.
    Ce’Nedra ritt in Rüstung auf ihrem weißen Pferd neben General Varana. Sie versuchte ohne viel Erfolg, ihm ihr Anliegen zu erklären.
    »Mein liebes Kind«, sagte der General schließlich. »Ich bin Tolnedrer und Soldat. Weder das eine noch das andere gestattet mir, an irgendwelchen Mystizismus zu glauben. Meine dringlichsten Sorgen gelten im Moment der Ernährung dieser Menschenmengen. Eure Nachschubwege erstrecken sich den ganzen Weg über die Berge und durch Arendien zurück nach Sendarien. Das ist ein sehr langer Weg, Ce’Nedra.«
    »König Fulrach kümmert sich darum, Onkel«, sagte sie selbstgefällig. »Seit wir unterwegs sind, transportieren seine Sendarier Lebensmittel und anderes über die Große Nordstraße zur Aldurfurt und schiffen sie von dort auf Lastkähnen flußaufwärts. Auf uns warten riesige Vorratslager.«
    General Varana nickte beifällig. »Sendarer scheinen perfekte Quartiermacher abzugeben«, stellte er fest. »Schafft er auch Waffen heran?«
    »Ich glaube, so etwas ist einmal erwähnt worden«, antwortete Ce’Nedra. »Pfeile, neue Lanzen für die Ritter und so etwas. Sie schienen zu wissen, was sie zu tun haben, deswegen habe ich nicht zu viele Fragen gestellt.«
    »Das ist töricht, Ce’Nedra«, sagte Varana unverblümt. »Wenn du eine Armee befehligst, solltest du über alle Einzelheiten Bescheid wissen.«
    »Aber ich befehlige keine Armee, Onkel«, erläuterte sie. »Ich führe sie. König Rhodar befehligt sie.«
    »Und was willst du tun, wenn ihm etwas zustößt?«
    Ce’Nedra wurde es plötzlich kalt.
    »Du ziehst in den Krieg, Ce’Nedra, und im Krieg werden nun einmal Menschen verletzt und getötet. Du solltest lieber anfangen, dich für das zu interessieren, was um dich herum vorgeht, meine kleine Prinzessin. In den Krieg zu ziehen, wenn du den Kopf unter einem Kissen vergräbst, verbessert deine Erfolgsaussichten nicht gerade.« Er sah ihr in die Augen. »Und kaue nicht an deinen Fingernägeln, Ce’Nedra«, setzte er hinzu. »Das macht deine Hände unansehnlich.«
    Das Lager am Fluß war sehr groß, und mittendrin stand König Fulrachs Hauptvorratslager, eine regelrechte Stadt aus Zelten und sauber aufgestapeltem Material. Eine lange Reihe niedriger Lastkähne war am Flußufer vertäut und wartete geduldig darauf, entladen zu werden.
    »Deine Leute sind sehr fleißig gewesen«, sagte König Rhodar zu dem untersetzten sendarischen Monarchen, als sie durch eine schmale Gasse zwischen Bergen aus zugedeckten Lebensmitteln und Kistenstapeln voller Ausrüstungsgegenstände ritten. »Woher wußtest du, was du herbeischaffen lassen mußtest?«
    »Während wir durch Arendien zogen, habe ich mir Notizen gemacht«, antwortete König Fulrach. »Es war nicht allzuschwer zu erkennen, was wir brauchen würden – Stiefel, Pfeile, Ersatzschwerter, und so weiter. Im Augenblick bringen wir nur Lebensmittel heran. Die algarischen Herden versorgen uns mit frischem Fleisch, aber auf Dauer wird man krank, wenn man nichts anderes als Fleisch bekommt.«
    »Du hast doch jetzt schon genug hier, um die Armee ein Jahr lang zu füttern«, meinte König Anheg.
    Fulrach schüttelte den Kopf. »Fünfundvierzig Tage«, berichtigte er penibel. »Ich möchte einen Dreißig-Tage-Vorrat hier und einen Zwölf-Wochen-Vorrat in den Befestigungen haben, die die Drasnier oben auf der Klippe bauen. Das ist unser Sicherheitsspielraum. Solange die Kähne unsere Vorräte täglich auffüllen, haben wir immer soviel zur Verfügung. Wenn man erst einmal entschieden hat, wie das Ziel aussieht, ist der Rest simple Rechnerei.«
    »Woher weißt du, wieviel ein Mann an einem Tag essen wird?« fragte Rhodar, der die hochgetürmten Stapel betrachtete. »An manchen Tagen habe ich mehr Hunger als sonst.«
    Fulrach zuckte die Achseln. »Das gleicht sich aus. Manche essen mehr, manche weniger, aber am Ende läuft es etwa auf das gleiche hinaus.«
    »Fulrach, manchmal bist du so praktisch, daß mir fast übel wird«, sagte Anheg.
    »Irgendwer muß es ja

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