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Duell im Eis

Duell im Eis

Titel: Duell im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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basta! Sie hat einen guten Platz ausgesucht; wir haben ihn ja gesehen. Walrudel vor der Tür. Fischschwärme.«
    »Was sagte die Genossin?«
    »Es geht ihr gut. Erst gähnte sie, aber dann war sie lustig.«
    »Lustig?«
    »Sie fragte: ›Hast du Virginia schon gesagt, daß ihre Brüste zu klein sind für dich?‹«
    Schesjekin starrte Malenkow entgeistert an. »Lustig nennen Sie das?«
    »Sehr lustig … Virginia habe ich das längst gesagt.«
    »Kapitän Malenkow!« Schesjekins Brüllen ließ den Radarspezialisten nach vorn sinken und die Schultern hochziehen, als erwarte er einen Schlag in den Nacken. »Belogen haben Sie mich! Mit Miß Allenby haben Sie doch gehurt! Ein wahrer Bock sind Sie! Ein scharrender Hengst! Ein Betrug an Ljuba Alexandrowna! Kann man das begreifen? Mit einer Amerikanerin! Wo ist Ihr Verstand, Malenkow? Ihre Ehre als sowjetischer Offizier? Sie haben das geheimste Kommando des Vaterlandes und gehen mit einer Amerikanerin ins Bett! Wie soll ich das Admiral Sujin melden? Man wird Sie sofort ablösen und in die Nordsee abkommandieren. Ein Held der Sowjetunion … Welche Schande! Warum haben Sie mir das angetan, Jurij Adamowitsch?«
    »Ich liebe Virginia«, antwortete Malenkow schlicht. »Weiter nichts. Für die ganze übrige Welt existiert sie nicht mehr, seitdem sie ›Morgenröte‹ gesehen hat. Ihr zweites Leben beginnt mit mir …«
    »Heiraten wollen Sie Virginia?« Schesjekins Gesicht rötete sich gefährlich.
    »Ich werde einen Antrag an das Marineoberkommando stellen.«
    »Und Sujin genehmigt ihn! Völlig verblödet sind Sie, Genosse Malenkow. In spätestens zwölf Wochen wird Miß Allenby weggebracht. Wird dem KGB übergeben! Allein der bestimmt, was mit ihr passiert. Gegen Moskau wollen Sie sich wehren?«
    »Bis zum Genossen Gorbatschow werde ich gehen.«
    »Bis dahin sind Sie eine Null – empfängt der Generalsekretär Nullen? Ein Briefchen? Den Hintern wird sich ein kleiner Beamter lachend damit abwischen!« Schesjekin hatte sich in höchste Erregung geredet, er begann zu husten, starrte Malenkow aus hervorquellenden Augen an und bebte mit seinem dicken Bauch. »Ljuba Alexandrowna, haben Sie's ihr schon gesagt?«
    »Nein, Genosse Admiral.«
    »Aha! Da sind Sie feig.« Schesjekin schlug die fetten Hände zusammen. »Erwürgt werden wird der tapfere Malenkow! Erstochen, mit einer Axt gespalten, was weiß ich! Alles kann man der Genossin Berreskowa zutrauen! Wann wollen Sie's ihr sagen? Ein blindes Schwein sind Sie, Jurij Adamowitsch!«
    Beide zuckten sie zusammen – die Stimme des Radarspezialisten erdrückte ihren Streit.
    »Sie fliegen zurück!« rief er erregt. »Sie sammeln sich zur Formation und geben auf.« Sein Finger deutete auf die fünf Punkte, die jetzt nebeneinander lagen. »Sie nehmen Kurs entlang der Küste. Gefährlich ist das; sie kommen dabei in die Nähe der Genossin Berreskowa. Wenn sie zum Meer abschwenken, müssen sie die Station sehen.«
    »Malenkow!« schrie Schesjekin und sprang schneller hoch, als man es seinem massigen Körper zugetraut hätte. »Alarmieren Sie Ljuba! Das Funkgerät! Zum Teufel, wo ist das Funkgerät?«
    »Einen Raum weiter, Genosse Admiral!«
    Sie rannten nebeneinander in den Nebenraum, behinderten sich an der Tür, die wie jede Tür zu schmal war, zwei Personen durchzulassen, und als Schesjekin brüllte: »Machen Sie Platz, Malenkow!«, stieß dieser ihn zur Seite und erreichte zuerst das Funkgerät.
    Malenkow stellte Ljubas Frequenz ein, drückte dann auf die Sendetaste und wartete. Bei Ljuba mußte jetzt ein schnarrender Ton zu hören und ein Blinken der kleinen roten Kontrollampe zu sehen sein.
    »Warum kommt sie nicht?« schrie Schesjekin und knetete seine Knollennase. »Hat schon wieder Wodka gesoffen, am Morgen … Zum Verzweifeln ist das!«
    Im Funkgerät blinkte ein grünes Lämpchen auf.
    Malenkow atmete hörbar auf. »Sie ist da. Sie hört uns. – Hier sind Admiral Schesjekin und ich, Jurij. Fünf amerikanische Hubschrauber fliegen auf dich zu, Ljuba. Höchste Gefahr!«
    »Ich höre sie schon, Jurij.« Ljubas Stimme klang keineswegs sorgenvoll oder erregt. »Der Krach ist laut genug. Wenn sie parallel zur Küste fliegen, sehen sie uns nicht. Ich liege geschützt am Hang.«
    »Aber vom Meer aus, da sieht man dich!«
    »Vielleicht. Aber hier ist alles von der Nacht her vereist. Das Haus und alles drumherum ist mit Eiskristallen dick überzogen. Ich weiß nicht, ob man aus der Luft etwas erkennen kann.«
    »Man kann, Ljuba!«
    »Von

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