Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
ihr. Mari kam sich vor wie der letzte Idiot. Das war alles deine Idee. Du hast diesen Handel mit Whitney geschlossen. Ihm alles angeboten, was er im Gegenzug für Eds Leben haben will. Du wusstest, dass Whitney derjenige war, der den Mordanschlag auf Ed angeordnet hat. Eine andere Erklärung gab es nicht. Whitney wollte etwas von Violet und Ed Freeman, und sie waren bereit, Geschäfte mit ihm zu machen. Als Gegenleistung würde Whitney den Mordauftrag zurückziehen, und seine Freunde würden Freeman bei der Wahl zum Vizepräsidenten unterstützen. Was musstest du tun, Violet? Wen hast du verkauft?
Dich natürlich, Mari. Es dreht sich alles nur um dich und deine Schwester und die Nortons.
Ken war durch das Labyrinth gerannt, um wieder zu Mari zu gelangen. Als er Violets Antwort hörte, überschlug sich sein Herz. Jack! Wenn ich nicht rechtzeitig bei ihr bin, wird sie mit der Gruppe des Senators aus dem Gebäudekomplex gebracht werden. Verdammt nochmal. Der Teufel soll sie alle holen.
Senator Freeman trat dicht an die Tür. »Du wirst mit uns kommen.«
»Wenn ich Ihnen die Kehle aufschlitze, Senator, dann werde ich es langsam tun, damit Sie es spüren, so, wie Ekabela es mit Ken Norton getan hat.«
Freeman warf erst einen raschen Blick auf seine Wachen und sah dann Whitney an. »Dann kennst du also Ken Norton.«
»Sprechen Sie seinen Namen nicht aus«, zischte sie. »Das ist mein Ernst. Wagen Sie es nicht.« Sie ließ das Versprechen des Todes in ihren Augen glühen.
Der Senator trat zurück und sah sich ein weiteres Mal nach seinen Leibwächtern um, weil er sich vergewissern wollte, dass sie noch auf ihren Posten standen. Violet stellte sich schützend vor ihn.
Mari setzte sich telepathisch mit ihrer schutzbedürftigsten Schwester in Verbindung. Rose. Ist bei dir die Luft rein? Kannst du abhauen?
Kane bringt mich ins Erdgeschoss hinauf. Wir nehmen die Lastenaufzüge. Er hilft mir bei der Flucht, weil er Angst davor hat, was Whitney dem Baby antun wird .
Violet räusperte sich. »Sie spricht mit jemandem.«
Auf Whitneys Gesicht stand das übliche Halblächeln. »Sie spricht mit ihm. Mit Ken Norton. Das stimmt doch, oder? Er ist in der Nähe. Ich wusste, dass er dich nicht verlässt, ebenso wenig wie Jack Briony verlassen würde.«
»Scheren Sie sich zum Teufel, Whitney.«
Er zog eine Augenbraue hoch und bedeutete Freeman und Violet und den Leibwächtern der beiden, sich ans Ende des Flures zurückzuziehen. »Es ist zwecklos, vernünftig mit ihr zu reden, wenn sie so ist«, sagte er. »Darum sollen sich meine Männer kümmern. Möchten Sie einen Kaffee, Ed?« Er ging, ohne sich noch einmal umzusehen, und Sean folgte ihm.
»Du siehst aus wie sein Hund, Sean«, rief sie ihm nach. Sie war wütend, weil sich sowohl Violet als auch Sean als derartige Verräter erwiesen hatten.
Mari hörte schwere Schritte, die sich ihrer Zelle näherten. Sie wollten sich bemerkbar machen. Sie sollte wissen, dass sie kamen. Sie wollten, dass sie sich fürchtete. Und Furcht beschlich sie tatsächlich, ob sie es wollte oder nicht.
Whitney schien immer so mächtig zu sein. Hatte er eine Möglichkeit gefunden, Mari zu benutzen, um Ken, Jack und Briony gefangen zu nehmen? Sie fühlte sich elend.
Die Zellentür wurde aufgerissen, und sie sah zwei Männer von Whitneys Sicherheitsteam vor sich stehen. Sie erkannte beide. Don Bascomb hielt sich für einen harten Mann, aber Gerald Robard war es wirklich. Die beiden standen mit finsteren Mienen Schulter an Schulter da.
Sie rang sich ein Lächeln ab. »Euch beide habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Wie ist es euch ergangen? « Sie zwang sich, möglichst lässig zu wirken. Mari versuchte sogar tatsächlich, den Inbegriff von Bereitwilligkeit darzustellen.
Sie erhielt keinerlei Warnung. Robard hatte sich schon auf sie gestürzt, bevor ihr klarwurde, dass ihr Gefahr drohte. Er versetzte ihr mit der Kraft eines zehn Zentner schweren Tigers einen Schlag, der sie rückwärts durch das Zimmer wanken ließ. Ihr Kopf war von der Wucht zurückgerissen worden, und vor ihren Augen kreisten tausend Sterne, während sich das Zimmer drehte und alles schwarz zu werden begann. »Tut mir leid, Mädchen«, sagte Robard und fing sie auf, bevor sie auf den Boden fiel. »Wir brauchen es nicht noch schlimmer für dich zu machen, als es ohnehin schon ist.« Er legte sie auf ihr Bett. »Er will, dass du sehr schlecht aussiehst. Was auch immer du tust, Mari, widersetze dich ihm nicht so, wie du
es sonst
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