Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
Das Geräusch schoss wie eine Flutwelle durch Mari, und etwas, was verdächtig nah an Eifersucht herankam, zog ihre Eingeweide zusammen. Sie erkannte dieses Gefühl, obwohl sie es noch nie zuvor empfunden hatte. Ken lachte nicht gerade oft, und auch aus seiner Stimme hörte sie unbekümmerte Zuneigung heraus. Er mochte Briony wirklich, und es gab nicht gerade viele Menschen, aus denen Ken sich etwas machte. Mari war nie auf die Idee gekommen, sie könnte eifersüchtig auf eine andere Frau sein – und schon gar nicht, wenn es sich bei dieser Frau um ihre schwangere Schwester handelte.
Beschämt holte sie tief Atem, um sich zu beruhigen. Das wahre Leben brach zu schnell über sie herein. Sie hatte sich jahrelang Tag für Tag gewünscht, Briony zu sehen, doch jetzt, im Angesicht der Realität, fürchtete sie sich. Mari zwang sich aufzublicken, zu lächeln und so zu tun, als donnerte das Herz nicht in ihrer Brust und als könnte ein einziges falsches Wort oder ein enttäuschter Blick sie nicht am Boden zerschmettern – sie vernichten.
Briony war klein, und ihr Haar schimmerte wie Platin und Gold. Sie trug es etwas länger als Mari, und es fiel weicher um ihr Gesicht, rahmte es ein und lenkte die Aufmerksamkeit auf ihre großen dunklen Augen. Ihr Bauch war schon auffallend rund, doch ansonsten war sie schlank geblieben. Mari starrte ihre Schwester an und war erstaunt darüber, wie ähnlich sie einander sahen und wie sehr sie sich doch unterschieden. Briony war alles, was sie nicht war. Zart. Feminin. Es war ihr wirklich anzusehen. Sogar ihr Körper war auf subtile Weise anders, und mit der Schwangerschaft hatte das nichts zu tun.
Sie hatte weichere Rundungen, wogegen Maris Muskeln klein waren, aber deutlich hervortraten.
Briony schien Schwierigkeiten damit zu haben, sie anzusehen, und daher konzentrierte sie sich vorwiegend auf Ken. »Du fauler Kerl. Steh auf, Ken. Ich warte schon ewig.«
Er warf ein Kissen nach Briony. »Du hast nicht lange genug gewartet. Und wie du aussiehst! Dein Bauch ist größer als ein Wasserball.«
Briony warf das Kissen nach ihm. »Das ist nicht das, was eine schwangere Frau hören möchte. Steh auf und bring meine Schwester zu mir. Jetzt sofort!« Ihr Blick verlagerte sich auf Mari, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie unterdrückte ein Schluchzen, machte auf dem Absatz kehrt und rannte aus dem Zimmer.
Ken drehte Mari so zu sich, dass sie ihn ansah. Ihre Brüste waren fest an seinen Brustkorb gepresst, und einer seiner Oberschenkel war unbekümmert über ihren Schenkeln ausgestreckt und hielt sie unter sich fest. »Du zitterst, meine Süße. Du hast kein Wort zu ihr gesagt, und sie hat auch nicht mit dir gesprochen. Rede mit mir.«
Sie schüttelte den Kopf. »Sie ist einfach vollkommen. Das weißt du selbst. Sie ist so feminin.«
Ken unterdrückte seine erste Reaktion und senkte seinen Kopf auf ihre Brüste. Seine Zähne zogen an ihren Brustwarzen und neckten sie, und seine Zunge glitt über ihr zartes Fleisch. »Du bist die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe, Mari. Du glaubst doch nicht etwa, sie wird dich nicht mögen?«
Ein Schauer überlief sie, und sie zog seinen Kopf eng an sich. Er gab ihr das Gefühl, schön zu sein und begehrt zu werden. Einfach mit ihm im Bett liegen zu bleiben
schien ihr einziger Ausweg zu sein. »Ich habe mich noch nie in meinem Leben so sehr vor einer Begegnung gefürchtet. «
Sein Mund wühlte sich zwischen ihre Brüste und zog von dort aus eine feurige Spur über ihre Kehle und ihr Kinn bis hin zu ihrem Mundwinkel. »Du kriegst das schon hin. Stell dich kurz unter die Dusche, und wir gehen gemeinsam. Ich komme gleich nach.«
Ihr Körper war herrlich wund. Sie streckte sich träge, wand sich an ihm, Haut an Haut, und liebte das Gefühl, ihn so nah zu spüren. Er gab ihr den Mut, den sie brauchte, um ihr Leben in die Hand zu nehmen, und heute war für sie der entscheidendste Tag. Briony war ihr immer so wichtig gewesen. All ihre Fantasien hatten sich um sie gerankt. Alles, was sie jemals sein wollte, alles, was sie haben oder tun wollte, hatte sich Mari für Briony ausgemalt. Mari hatte nichts anderes als ein trostloses, kaltes Leben mit strenger Disziplin gekannt, und für Briony hatte sie sich alles gewünscht, was es gab.
Ihre Arme schlangen sich um Ken, und sie drückte ihn eng an sich. Sie war nahezu verzweifelt, denn sie wollte so gern in seine Welt passen, wusste aber, dass sie es nicht tat. Briony passte in diese Welt. Allein
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