Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Bewegungen nur verschwommen wahrgenommen hatte. Sogar während sie versucht hatte, das Versprechen einzulösen, das sie den anderen Frauen gegeben hatte, hatte sie ihn für seine Geschicklichkeit bewundert.
    »Sag es mir«, drängte sie.
    »Es hat alles mit Senator Freeman begonnen. Er ist über den Kongo geflogen, über das Gebiet der Rebellen, und sein Flugzeug wurde abgeschossen. Merkwürdigerweise hat General Ekabela, der dafür berüchtigt war, Gefangene zu foltern, dem Senator, dem Piloten und allen anderen, die in diesem Flugzeug saßen, kein Haar gekrümmt. Wenigstens den Piloten hätte er töten müssen.« Er wartete einen Moment, damit sie begriff, was er damit sagen wollte. »Jack hätte einen Rettungstrupp anführen sollen, dessen Aufgabe darin bestand, den Senator rauszuholen. Als die Befehle kamen, war Jack noch in Kolumbien. Er war dort auf Schwierigkeiten gestoßen, und daher bin ich an seiner Stelle in den Kongo gegangen.«
    »Du hast ein Team in ein Gebiet geführt, das die Rebellen besetzt hatten, um den Senator und seine Leute rauszuholen, aber es ist nicht gutgegangen.« Ihr Blick glitt über die entsetzlichen Narben.
    »Sie hatten uns schon erwartet. Wir sind in einen Hinterhalt geraten, und ich wurde von meiner Einheit abgeschnitten. Sie waren eindeutig hinter mir her. Sie hatten es auf mich persönlich abgesehen und so viele Soldaten
geschickt, dass ich keine Chance hatte. Meine Männer haben die Gefangenen rausgeholt, und ich wurde gefangen genommen.«
    Wieder verblüffte es sie, dass seiner Stimme jegliche Modulation vollständig fehlte. Er ließ sich keine Gefühlsregung anmerken, obgleich sie spüren konnte, dass die Emotionen unter der ruhigen Oberfläche brodelten wie ein Vulkan. Sie konnte sich nicht ausmalen, wie groß die Schmerzen gewesen waren – und die Angst.
    »Wie lange hatte er dich in der Mangel?«
    »Eine Ewigkeit. Ich wusste, dass Jack mich rausholen würde. Später habe ich herausgefunden, dass drei Rettungsversuche unternommen wurden, doch die Rebellen hatten mich ständig von einem Lager ins andere verlegt. Als Jack mich gefunden hat, war ich in ziemlich schlechter Verfassung. Ich kann mich an nichts erinnern, nur noch daran, dass ich sein Gesicht gesehen habe. Es war nicht mehr allzu viel von mir übrig.«
    »Ekabela hat dich derart zurichten lassen?«
    »Er hat mich geradezu in kleine Stückchen schneiden lassen, und dann hat er mir den Rücken gehäutet. Die Haut abgezogen wie von diesen Rehen auf der Veranda des Senators.«
    »Dann hattest du also guten Grund, Senator Freeman den Tod zu wünschen.«
    Sie machte diese Bemerkung mit ruhiger Stimme und suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion.
    »Ich wünsche ihm immer noch den Tod.«

3
    »WENIGSTENS BELÜGST DU mich nicht.« Mari hielt den Atem an und wagte nicht, sich zu rühren. Sie glaubte ihm, aber da er ihren Argwohn allzu schnell zerstreut hatte, musste sie jetzt vorsichtig sein. Weshalb sollte jemand so dumm sein, einen hervorragenden Scharfschützen zum Schütze des Senators abzukommandieren, wenn derjenige eindeutig gute Gründe hatte, ihm den Tod zu wünschen? Das war doch unsinnig.
    Ken zog seine breiten Schultern hoch. »Weshalb sollte ich es abstreiten? Ich habe mit dem Gedanken gespielt, ihn zu töten und allen anderen den Ärger zu ersparen. Jack war auch in Versuchung. Aber es sah mir zu sehr danach aus, als sollten wir in eine Falle gelockt werden. Wenn es jemandem gelang, ihn zu töten, wären wir vor Ort, die idealen Sündenböcke, denen man die Schuld zuschieben konnte. Weshalb sollte jemand ausgerechnet uns befehlen, diesen Mann zu schützen?«
    »Das ist nicht einleuchtend«, stimmte sie ihm unverbindlich zu.
    »Eine Frage aus reiner Neugier: Wie konntest du dich zum Scharfschützen ausbilden lassen, wenn du kein Anker bist? Briony kann auf niemanden schießen, ohne grässlich unter den Folgen zu leiden.«
    »Ich habe einen Anker. Er zieht die Auswirkungen von Gewalt von mir ab.«

    »Dein Späher.«
    Sie nickte und sah ihm ins Gesicht. Schatten flackerten in seinen silbernen Augen, verliehen ihnen den Anthrazitton von Holzkohle und ließen sie so wirken, als glühten sie, als könnten sie jeden Moment aufflammen. Ein Muskel an seinem Kiefer zuckte. Er war doch nicht aus Stein, auch wenn er sie das glauben machen wollte.
    »Ist dein Späher dir als Partner zugedacht?«
    Hörte sie Gereiztheit aus seiner Stimme heraus? Nicht wirklich, aber seine Wachsamkeit war erhöht. »Nein, er ist ein

Weitere Kostenlose Bücher