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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mit Briony und ihren Kindern haben würde. Ken würde dafür sorgen, dass sein Bruder und dessen Familie in Sicherheit waren – sogar vor ihm und dem sicheren Wissen, dass der Wahnsinn ihres Vaters in ihm weiterlebte. Dieser Wahnsinn war ein Monster, mit dem er täglich zu tun hatte und bestens vertraut war und das er nur mit Mühe verbergen und im Zaum halten konnte.
    »Du blickst finster.«
    Maris Stimme ließ ihn aus seiner Selbstbeobachtung aufschrecken.
    Augenblicklich rückte er seine geschmeidige Maske wieder zurecht. Für ihn war es die reinste Ironie, dass genau die Maske, die die Leute jetzt sahen, das enthüllte, was auch unter der Haut verborgen war, aber keiner es glaubte. »Ich blicke nicht finster.« Er würde vorsichtiger sein müssen. Wenn sie ihn bei einem Ausrutscher erwischte, dann würde auch Jack ihn ertappen, und das ging nicht an.

    »Der Arzt wird dich noch ein letztes Mal untersuchen, und wenn es möglich ist, wird er den Katheter entfernen und dich vom Tropf abhängen.« Jacks Stimme war ultraruhig. Er hatte seine Waffe gezogen, seine Hände waren ruhig und sicher und seine Augen kalt. »Wenn du auch nur zuckst, töte ich dich.«
    Sie drehte sich zu ihm um und zwang sich zu einem Lächeln, obwohl sie vor Schmerz schreien wollte. »Vielleicht tätest du mir damit einen Gefallen.«
    Etwas Gefährliches flackerte in Jacks Augen auf. »Ich rate dir davon ab, Spielchen mit mir zu spielen, Mari. Über dich weiß ich nicht das Geringste. Briony ist meine Welt, und wenn du in irgendeiner Weise eine Bedrohung für sie darstellst, ist es um dich geschehen.«
    Briony. Sie durfte nicht an Briony denken. Ihre Zwillingsschwester war irgendwo draußen in der Welt, weit weg von all diesem Wahnsinn. Sie war in Sicherheit und glücklich, und sie hatte einen Ehemann, der sie anbetete, nicht einen eiskalten Killer mit silbernen Augen, stechendem Blick und ohne eine Spur von Erbarmen.
    Der Arzt trat dicht an ihre Trage. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, wie sehr sie gedemütigt werden würde. Er würde den Katheter entfernen, während beide Männer im Raum anwesend waren. Sie trug wenig unter der dünnen Decke.
    »Hol Luft«, riet ihr Ken. »Etwas anderes bleibt uns gar nicht übrig, und wir werden für dich sorgen, bis du wieder laufen kannst.«
    »Wie lange hat dir jemand bei den primitivsten Verrichtungen geholfen, nachdem sie dich in kleine Stücke geschnitten hatten? Haben sie dir alles abgeschnitten oder nur einen Teil?«

    In der Stille, die sich plötzlich herabgesenkt hatte, war das leise Klicken der Waffe deutlich zu vernehmen. Der Arzt schnappte nach Luft und mied es geflissentlich, Ken anzusehen. Keinem fiel es schwer, sich vorzustellen, von welchem Körperteil die Rede war.
    Sowie ihr die Worte über die Lippen gekommen waren, hätte Mari alles dafür gegeben, sie zurücknehmen zu können. In ihrer Verlegenheit schlug sie um sich und versuchte ihn zu verletzen, versuchte ihm eine Reaktion zu entlocken. Das war kleinlich und unter ihrer Würde. Sie störte sich nicht an seinen Narben, obwohl sie zugeben musste, dass sie sich fragte, ob sie ihn überall zerschnitten hatten. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein Sadist wie Ekabela – ein Mann, der zum Völkermord fähig war – einem anderen Mann, den er hasste und fürchtete, nicht so viel wie möglich antat.
    Das vertrieb jeden anderen Gedanken – Ekabela hatte diesen Mann gefürchtet , und doch provozierte sie ihn absichtlich. Sie stieß eine zusammengerollte Viper mit einem Stock an, bohrte in den Wunden eines Raubtiers, und das nur, um ihre eigene Demütigung zu überspielen. Sie blickte zu ihm auf, ohne sich etwas daraus zu machen, dass die Atmosphäre im Raum höchst angespannt war und dass sein Bruder auf sie schießen wollte . Die beiden Männer hatten eine sehr enge Bindung. Jack musste jedes Mal, wenn er Ken ansah, einen schmerzhaften Stich fühlen, der so brutal war wie das Messer, das seinen Zwillingsbruder geschnitten hatte. Sie würde es fühlen, wenn jemand Briony gefoltert und sichtbare Zeichen zurückgelassen hätte.
    »Nehmen Sie den Katheter raus, Doc«, sagte Ken mit sanfter Stimme. »Und findest du es nicht allzu dramatisch,
eine Waffe auf sie zu richten, Jack?« Er seufzte und strich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Jack schießt gern erst und stellt die Fragen später. Ich habe ihn zu einigen Psychiatern geschickt, aber sie schicken ihn immer zurück und sagen mir, ihm sei nicht zu helfen.«
    Sie

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