Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
Schwachkopf. Sprich nicht mit mir. Rühr mein Bein nicht an.« Adrenalin strömte in solchen Mengen durch ihren Körper, dass sie anfing zu zittern. »Machst du dir überhaupt eine Vorstellung davon, was für ein Mann das ist? Und wie es für eine Frau ist, von jemandem berührt zu werden, der sie anwidert? Scher dich zum Teufel, Ken. Wenn du dir das nächste Mal eine Kugel in den Kopf schießen willst, helfe ich dir dabei.«
»Du verstehst das nicht«, sagte Jack.
»Soll das ein Witz sein? Schließlich bin ich diejenige, die Brett ertragen muss – oder irgendeinen anderen, den Whitney auf mich loslässt. Nicht du, nicht Ken. Und ein flüchtiger Blick auf einen Soldaten, der mich mit Anstand und Respekt behandelt hat – und den ich bewundere –, gibt dir auch Grund zur Eifersucht?«
Ken verharrte regungslos. Seine Finger waren immer noch um ihren Fuß geschlossen, und der Körperkontakt, der elektrische Funken zu ihren Nervenenden sandte, trug noch mehr zu ihrer Wut bei, die ohnehin schon brodelte wie ein Vulkan.
»Wer ist er?«, wiederholte Ken.
Sie hatte sowieso schon Schmerzen. Worauf zum Teufel kam es da noch an? Sie riss das Bein hoch, das nicht gebrochen war, zielte direkt auf sein Gesicht und setzte ihre genetisch verstärkte Kraft ein, denn sie brauchte dringend die Genugtuung, wenigstens diesen einen Treffer gegen ihn zu erzielen. Er brachte ihren Verstand durcheinander, und das fand Mari indiskutabel.
Er fing den Tritt mit einem Arm so fest ab, dass ihr Bein taub wurde, ohne dabei ihren anderen Fuß loszulassen oder seinen Griff auch nur zu lockern, als sei ihre Attacke gegen ihn so belanglos gewesen, dass er sie kaum zur Kenntnis genommen hatte.
»Es war Sean, stimmt’s?«
»Scher dich zum Teufel.«
»Du verstehst das nicht«, wiederholte Jack. »Das ist nicht Whitneys Werk.«
Mari kniff ihre Lippen fest zusammen und musterte die Gesichter der beiden. Ken hatte keinen Muskel bewegt, und seine Hand lag immer noch um ihre Zehen. Sie konnte die Wärme seiner Handfläche spüren und nahm ihn allzu deutlich als Mann wahr – nicht als denjenigen, der sie gefangen genommen hatte, nicht als den Feind.
»Dann erkläre es mir.«
»Dem Alten ist es gelungen, einem von uns sein Erbe zu hinterlassen«, sagte Ken in einem nüchternen Tonfall.
Dennoch wusste sie, dass er tief erschüttert war. Er verbarg es gut genug, um sie daran zweifeln zu lassen, dass Jack es erkennen konnte – hinter dieser Maske geheuchelter Gefühllosigkeit, die Ken der Welt zeigte. Aber wenn Ken sie berührte, wenn sie Haut an Haut waren, sah sie mehr und fühlte mehr und wusste mehr, als ihm lieb sein konnte – und er war eindeutig erschüttert.
»Ich war der Glückliche, dem unser Vater sein Vermächtnis hinterlassen hat, und Whitney wusste es von Anfang an. Ich dachte, ich hätte es tief in meinem Innern begraben, wo niemand jemals etwas davon erfahren würde, aber er besitzt übersinnliche Anlagen, und er hat in mir gelesen wie in einem aufgeschlagenen Buch und die ganze Zeit darauf gewartet, wann er seine Chance bekommt.«
Jack räusperte sich. »Du glaubst, er will deine Reaktion auf sie sehen, wenn er andere Männer als Partner für sie bestimmt hat?«
»Er glaubt, ich würde sie alle töten – oder nur sie, nur Mari.«
Mari hörte die Wahrheit aus Kens ruhigen Worten heraus. Ihr wurde ganz mulmig, und sie feuchtete ihre Lippen an, die plötzlich trocken waren. »Das sollte mir wirklich jemand erklären, denn in meinen Ohren klingt es, offen gesagt, gar nicht gut. Whitney bringt es fertig, Menschen so zu manipulieren, dass sie genau das tun, was er will, und ich gehöre nicht gerade zu seinen Lieblingen.«
»Ken.« Jack ging nicht auf sie ein. »Er kann nicht in dein Inneres schauen. Er macht sich keine Vorstellung von deinem Charakter. Du glaubst, der Alte lauerte in dir. Verdammt nochmal, dasselbe habe ich von mir auch geglaubt, aber es ist nicht wahr. Whitney hat Nachforschungen über uns angestellt. Mit seinen Unbedenklichkeitsbescheinigungen konnte er an unsere Akten kommen – dort hat er all das gelesen.«
»Was hat er dort gelesen? Worum geht es?«, fragte Mari, die verzweifelt zu ignorieren versuchte, dass Kens Fingerspitzen wie Feuer an ihrem Knöchel brannten.
»Jack, es hat nichts damit zu tun. Wahrscheinlich hat er die Akten tatsächlich gelesen, aber er weiß auch so
Bescheid. Er hat das Ganze eingefädelt, weil er sehen will, wie ich reagiere und wie Mari reagiert, und da du jetzt Briony
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