Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Leben und Brionys Wohlbefinden in Gefahr sein.
    Ken streckte eine Hand aus, eine unerschütterlich ruhige und sichere Hand. »Mir fehlt nichts. Ich überlege mir nur gerade, wie wir mit dieser Situation umgehen können.«
    »Lily sagt, sie bleibt auf und wartet auf sie. Flame, Gators Frau, ist vollauf damit beschäftigt, sich in Whitneys Computer einzuhacken«, berichtete Logan. »Sie stellt sich sehr geschickt an und hinterlässt keine Spuren. Also wird Whitney hoffentlich nicht merken, dass sie Zugang zu seinen Dokumenten hat. Bisher hat Lily keine handfesten
Daten über Mari zusammentragen können. Niemand kann sich allzu gut an die Zeit erinnern, bevor sie und Briony fortgebracht wurden.«
    Ken wusste, dass Gator zu dem anderen der beiden ursprünglichen Schattengängerteams gehörte. Die beiden Teams waren einander wesentlich näher gekommen, nachdem Nico und seine Frau Dahlia, beide Mitglieder des ursprünglichen Teams, Jesse Calhoun gerettet hatten, ein Mitglied des Schattengängerteams der SEALs; er war von Kugeln durchsiebt gewesen, als sie ihn denen, die ihn gefangen genommen hatten, ganz unverfroren geraubt hatten. Seitdem hatten die beiden Teams Hand in Hand gearbeitet und lieber einander vertraut als der Befehlskette.
    »Hast du mit dem Admiral gesprochen, Logan, um zu klären, wer den Befehl erteilt hat, Senator Freeman zu schützen, und aus welcher Ecke die Drohung kam?«, fragte Ken.
    Logan schüttelte den Kopf. »Ich habe es versucht, Ken, aber sie haben gesagt, er sei auf dem Weg nach Boston, er hätte dort ein Treffen und würde sich so bald wie möglich mit mir in Verbindung setzen. Ich habe Schweigen bewahrt, nur für den Fall, dass man uns abhört. Auf sämtlichen Stützpunkten herrscht reges Treiben. Sie wollen diese Frau eindeutig wieder an sich bringen. Ist es euch gelungen, mehr herauszufinden?«
    »Nur, dass sie ein Schattengänger ist und dass ihr Team dort zu sein schien, um den Senator vor derselben Bedrohung zu schützen wie wir«, antwortete Ken. »Ihre Verletzungen heilen viel schneller als unsere. Wenn Lily uns das noch beimengen könnte, wäre das äußerst hilfreich. Um ihr Bein stand es schlimm, und sie hat viel Blut verloren.
Ich kann kaum glauben, wie schnell ihre Wunden verheilen.«
    »Das war Lily bei Flame auch schon aufgefallen. Sie war von einem Alligator angegriffen worden, und ihr Arm heilte mit erstaunlicher Geschwindigkeit«, erwiderte Logan.
    »Ist Flame den Krebs losgeworden?«
    »Er scheint auf dem Rückzug zu sein. Lily hofft diesmal auf vollständige Genesung. Sie bittet alle, die genmanipuliert sind, sich so bald wie möglich von ihr untersuchen zu lassen, nur um auf Nummer sicher zu gehen.«
    »Whitney hat bei ihr vorsätzlich Krebs ausgelöst. Er konnte sie nicht leiden«, sagte Ken, während sein Blick über Maris Gesicht glitt. Er merkte es augenblicklich, als sie wieder zu Bewusstsein kam. Sie rührte sich nicht, sagte kein Wort und belauschte ihr Gespräch, doch seine für alles, was sie betraf, geschärfte Wahrnehmung und seine gesteigerten Fähigkeiten, sich im Dunkeln zurechtzufinden, machten ihm deutlich bewusst, dass sich ihr Atem veränderte und sie den Geruch von Furcht verströmte.
    Er unterdrückte gewaltsam das Verlangen, sie in seine Arme zu ziehen und sie festzuhalten, sie zu trösten und sie zu beschützen, eine Reaktion, die er nicht erwartet hatte, da all seine anderen Reaktionen auf sie so gewalttätig waren. Er wusste, dass er den Kontakt zu ihr abbrechen sollte, doch er konnte es nicht, nicht ausgerechnet dann, wenn sie solche Angst hatte. Jack warf einen Blick auf ihn und wusste sofort, dass Mari aufgewacht war. Ken schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf, und Jack starrte durch die getönte Scheibe hinaus und ignorierte alle Anwesenden.

    »Whitney hat sich für vieles zu verantworten«, sagte Ken grimmig.
    »Ryland macht sich Sorgen, Whitney könnte versuchen, Lilys Baby an sich zu bringen. Sie haben die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, und wenn er es im Haus versucht, wird er auf große Schwierigkeiten stoßen.«
    »Es wäre lachhaft, wenn Whitney versuchen würde, es mit Millers Schattengängerteam aufzunehmen, und dort erst recht. Dieses Haus ist die reinste Festung.«
    Ken fühlte den Schauer, der Mari durchzuckte. Er ließ seine Hand über ihre Schulter und ihren unverletzten Arm gleiten, bis er ihre Hand fand. Seine Finger verflochten sich mit ihren. Er rechnete fast damit, dass sie ihm ihre Hand entziehen würde, doch sie