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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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so intensiv sein konnte. Dass sie in einen Mann hineinkriechen und ihn von innen heraus auffressen konnte. Er hatte nicht gewusst, dass Lust in finstere Gefühle, schwarze Eifersucht und Besessenheit eingehüllt sein konnte, in das Verlangen, zu bestimmen und zu dominieren. Er hatte nicht gewusst, dass zartere Gefühle alles Düstere und Hässliche in seinem Innern durchdringen und in ihm den Wunsch wecken könnten, ein besserer Mensch zu sein. Dass sie es notwendig machen würden, dass er ein besserer Mensch wurde, um einer ganz bestimmten Frau würdig zu sein – der einzigen Frau, die für ihn infrage kam.
    Ryland hatte all diese Dinge bei Lily gefunden, und Jack war es gelungen, sie bei Briony zu entdecken. Ken wünschte sich zwar, ein besserer Mensch zu sein, aber er war nicht sicher, ob er stark genug war, seine finstereren Neigungen zu überwinden. Mari war keine unterwürfige Frau wie ihre Schwester. Sie hatte kein reizendes, nachgiebiges Naturell und die Kompromissbereitschaft, Kens rohere Seite zu beschwichtigen. Mari würde gegen seinen dominanten Charakter aufbegehren und Freiheit und Selbstbestimmung wollen, und er würde niemals in der Lage sein, ihr diese Dinge zuzugestehen. Je mehr sie sich
gegen ihn auflehnte, desto schlimmer würde er sich verhalten, bis er schließlich wie sein Vater sein würde, ein Ungeheuer sondergleichen – bis ihre Kämpfe wirklich ausgetragen und ihre Charaktere heftig aufeinanderprallen würden, um zu sehen, wer gewinnen würde.
    Nicht, wenn du dich in sie verliebst, Ken. Jacks telepathische Stimme drang in seinen Gedankengang vor. Das hast du in der Gleichung nicht berücksichtigt. Briony hat mich nicht direkt verändert, aber sie hat meine besten Seiten hervorgeholt.
    Und wenn es keine besten Seiten gibt? Ken blickte in das bleiche Gesicht, das so still neben ihm lag. Sie sah zu jung für einen Mann wie ihn aus. Es war etwas ganz anderes, wenn sie die Augen öffnete, und er sah, dass auch ihre Augen zu alt für ihre Jahre waren, Augen, in denen er dieselbe unbezähmbare Gier und das zügellose Verlangen gesehen hatte. Dann konnte er sich vorstellen, mit ihr zusammen zu sein, selbst wenn es nur für kurze Zeit war, aber nicht im Moment, nicht, wenn sie so zierlich und zerbrechlich wirkte.
    Dann hat unser Alter am Ende doch noch gewonnen, erwiderte Jack barsch. Und du hast ihn gewinnen lassen.
    Scher dich zum Teufel, Jack.
    Gleichfalls. Du hast dich nie vor einem Kampf gedrückt. Das ist die größte und die wichtigste Schlacht, die du jemals schlagen wirst. Willst du sie etwa Brett überlassen? Oder Sean? Verdammt nochmal, wenn du das tust, Ken, dann verdienst du sie nicht und bist nicht Manns genug für sie. Sie braucht jemanden, der sich für sie einsetzt.
    Halt’s Maul, du verdammter Mistkerl.
    Du fluchst nur, wenn du weißt, dass du Scheiße baust.
    Ken sah seinen Bruder finster an. Du hattest Briony aufgegeben.

    Das erste Mal, ja. Ich war nicht stark genug, um sie ein zweites Mal aufzugeben, und ich musste mehr über mich selbst in Erfahrung bringen, als ich jemals wissen wollte, und das war gut so, Ken, weil ich gelernt habe, dass ich die Dinge, die Briony verletzen würden, unter Kontrolle kriegen kann. Ich möchte nicht erleben, dass etwas, was ich sage oder tue, sie enttäuscht oder verletzt.
    Und wenn du sie nicht unter Kontrolle hättest?
    Woher will man das wissen, solange man es nicht versucht hat?
    Kens Augen funkelten bedrohlich. Ich weiß, dass ich ihr Leben nicht in Gefahr bringen möchte. Du hast gesehen, dass ich mich wie ein Tier benommen habe. Die Dinge, die ich mit ihr tun möchte, jagen mir teuflische Angst ein. Wenn ich sie am Ende doch verletze, meinst du nicht, dann hätte unser Alter gewonnen?
    Du würdest ihr niemals wehtun. Ich kenne dich besser, als du dich selbst kennst. Jack wandte seine Aufmerksamkeit plötzlich Lily zu. »Was weißt du über das posttraumatische Stresssyndrom, Lily? Kann ein Kind ein Trauma erleiden, das die Symptome hervorrufen würde? Wie steht es damit, jahrelang Feinde aufzuspüren und sie zu töten? Und Folter, Lily, würde das die Symptome hervorholen?«
    Logan und Ryland sahen Ken an, das Gittermuster aus Narben auf seinem Gesicht, die im Halsausschnitt seines Hemds verschwanden. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Ken Röte in sein Gesicht aufsteigen und war sich seines zusammengeflickten Gesichts überdeutlich bewusst. Er sah aus, als sei er einem Monstrositätenkabinett entsprungen, von Kopf bis Fuß

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