Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game
immensen Körperwärme konnte sie erkennen, dass die Erinnerungen noch zu frisch waren. Er saß neben ihr, durch kaum mehr als das Laken, mit dem sie zugedeckt war, von ihr getrennt. Sie nahm in jedem einzelnen Moment akut seine Männlichkeit wahr. »Ist es schlimm heute Nacht?«
Er drehte den Kopf und sah auf sie hinunter, und bevor er sie anlächelte und seine Finger sich in die goldene und silberne Seide ihres Haares gruben, erhaschte sie in seinen Augen einen Blick auf die Hölle. »Nicht allzu schlimm.« Er zog an ihren Haaren und rieb die Strähnen zwischen seinem Daumen und den Fingern, als fasste er sie mit Vergnügen an. »Ich sehe dir unheimlich gern beim Schlafen zu.«
Es hätte ihr etwas ausmachen sollen, dass sie schwach genug war, um zu schlafen, während ein Mann ihr zusah, doch irgendwie gab er ihr das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Dasselbe Gefühl hätte sie ihm auch gern gegeben. Er war der stumme Posten, der über sie wachte und von seinen lebhaften Alpträumen eingeholt wurde, während er dafür sorgte, dass sie wie ein Säugling schlafen konnte. Das erschien ihr keineswegs fair. »Ich wünschte, du könntest auch schlafen. Wir müssen etwas finden, was dir dabei hilft.« In ihrer Stimme schwang eine unbewusste Einladung mit.
Ken saß neben ihr und fühlte die Wärme ihres Körpers, die prickelnde Elektrizität, die Funken auf seiner Haut hinterließ. Er hatte die besten Absichten, und er hatte sich eine Million Strafpredigten gehalten, aber da er Tag und Nacht mit ihr zusammen war, die Schatten beobachtete, die über ihr Gesicht huschten, und wusste, wie ihr Leben ausgesehen hatte – und wie es bald wieder sein würde, wenn es nach Whitney ging –, fühlte er sich weniger monströs, als er in Wirklichkeit war. Und das war gefährlich.
»Ken.« Schmerzliche Sehnsucht klang in ihrer Stimme an. Sie hob eine Hand, berührte seine Lippen und fuhr die Konturen zärtlich nach.
Er schüttelte den Kopf. »Du führst den Teufel in Versuchung, Mari.«
»Ich empfinde dich nicht als einen Teufel.«
Ken nahm ihr Gesicht in seine Hände, erkundete es mit seinen Fingerspitzen, ließ sie von den Wangenknochen über das Kinn auf ihren Hals gleiten. »Du bist so zart gebaut. Wie kann so viel Kraft in einen so zarten kleinen Körper gepackt sein?«
»Das hat noch nie jemand über mich gesagt.« Sie schmiegte ihr Gesicht an seine Handfläche und rieb sich daran wie eine Katze. »Es liegt nur daran, dass du so große Hände hast.«
Ken fand es für seinen Geschmack viel zu sinnlich, wie sich ihr Gesicht an seiner Hand bewegte. Ihre Zunge schnellte hervor, um seine Haut zu schmecken, und als sie zart über seinen Daumen glitt, blieb sein Herz fast stehen, und erotische Bilder zogen in seinem Kopf auf, bevor er sie zensieren konnte. Alles hing davon ab, dass Mari sich sicher bei ihm fühlte, aber sie war von Natur aus sexy und reagierte aufgrund der Medikamente in ihrem Kreislauf ziemlich hemmungslos auf die mächtige Chemie zwischen ihnen. Ihre weichen Brüste stießen gegen seinen Brustkorb und sandten elektrische Ströme durch seinen Körper. »Vielleicht solltest du besser wieder einschlafen. «
»Warum?«
»Dann kann dir weniger passieren.«
»Du meinst, dann kann dir weniger passieren«, sagte sie spöttisch. »Du bist ja so ein Blödmann.« Sie schmiegte sich wieder an seine Hand, und diesmal glitten ihre Zunge und ihre Zähne über sein Handgelenk. Ihre Lippen waren federleicht und verteilten auf seinen Narben winzige
Küsse, die dazu gedacht waren, ihn um den Verstand zu bringen.
Ken räusperte sich. Sein Herz schlug rasend schnell. »Ich habe keine Ahnung, mit welcher Art von Medikamenten Lily dich behandelt, aber ich bin sicher, dass die Kombination eine durchschlagende Wirkung hat.«
»Es liegt an den Medikamenten? Ich will dich, weil Lily mich unter Drogen gesetzt hat?« Ihr Mund schloss sich um seinen Daumen und saugte fest daran, und gleichzeitig flatterte ihre Zunge anzüglich. Währenddessen sah sie ihn mit ihren schokoladenbraunen Augen fest an.
Sein Herzschlag hätte fast ausgesetzt. Sein Körper reagierte, sein Puls hämmerte, und das Blut strömte in seine Lenden, bis sie zum Bersten gefüllt waren und er nur noch das Zentrum eines einzigen pulsierenden, pochenden Schmerzes wahrnahm. »Du kannst nicht einfach solche Dinge tun, meine Süße. Du spielst mit dem Feuer.«
Zähne schabten an seinem Daumen und neckten ihn. Sein Schwanz sprang mit einem Ruck in die Höhe, da er die
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