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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Situation hinein gegenüber anderen Personen bemerkbar machen musste. Mit einem Wink forderte DiCarlo ihn zum Sprechen auf.
»Sir«, sagte der etwas eingeschüchterte Offizier. »Sie sollten sich da etwas ansehen. Wäre vielleicht auch besser, wenn Colonel Wetherby und Major Coltor ebenfalls mitkommen. Das dürfte für sie alle interessant sein.«

Hassan hätte Ivanov in dem Gewirr aus verwinkelten Gängen und den Menschenaufläufen darin, die die Enklave dominierten, fast verloren. Der Kerl war wirklich verflucht schnell. Selbst auf diese Entfernung war außerdem deutlich zu erkennen, wie geladen der Mann war.
Hassan holte ihn ein, kurz bevor er die improvisierte Messe betreten konnte, in der gerade einige Marines und Piloten ein karges Frühstück einnahmen. Ohne Ivanov groß zu bitten oder um Erlaubnis zu fragen, packte Hassan ihn am Kragen, zerrte den um sich Schlagenden in einen Vorratsraum und schloss die Tür, ohne auf dessen Proteste Rücksicht zu nehmen.
»Was ist eigentlich Ihr Problem, Ivanov?«, herrschte Hassan ihn an. »Seit der Captain und ich an Bord sind, bauen Sie nur Scheiße. Wie jemand mit Ihrer Einstellung es überhaupt geschafft hat, ein Offizierspatent zu bekommen, ist mir persönlich schleierhaft.«
Ivanov wand sich in Hassans Griff, aber dessen Hände hatten seinen Kragen wie Schraubstöcke umklammert. In Ivanovs Blick loderte Wut und blanker Hass auf. Sein Atem ging stoßweise, als er versuchte, den Ersten Offizier von sich zu schieben. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte, da Hassan einen Kopf größer und um einiges schwerer war.
»Sie labern nur Schwachsinn, seit dem ersten Moment, an dem Sie mir begegnet sind«, bohrte Hassan weiter. »Aber jetzt scheint es Ihnen die Sprache verschlagen zu haben.«
»Lassen Sie mich los!«, brüllte Ivanov endlich. »Sie haben kein Recht dazu.«
»Kein Recht?!«, höhnte Hassan, dem das arrogante, stumpfsinnige Verhalten des taktischen Offiziers schon zu lange auf die Nerven ging. »Sagen Sie mir nicht, welche Rechte ich habe oder nicht. Sie können froh sein, dass Sie die gleiche Luft atmen dürfen wie ich. Und vor allem können Sie froh sein, auf diesem Schiff dienen zu dürfen. Unter einen großartigen Mann, von dem Sie noch eine Menge lernen können, wenn Sie es nur zulassen würden.«
»Oh ja, ich bin wirklich ein Glückspilz!«
Der Zynismus ließ Hassan abrupt innehalten. Wo er Sarkasmus erwartet hatte, schlug ihm nun fast so etwas wie Selbstmitleid entgegen. Der Mann war nicht nur auf den Captain wütend. Oder auf Hassan. Er war vor allem auf sich selbst wütend. Und das war die gefährlichste Art von Wut.
»Wovon reden Sie eigentlich? Es gibt einen ganzen Haufen Offiziere, die für Ihren Posten einen Mord begehen würden. Ist Ihnen denn gar nicht klar, was für Chancen Sie hatten, auf diesem Schiff ? Sie hätten alles erreichen können.« Er musterte Ivanov übertrieben von oben bis unten. »Vielleicht können Sie es immer noch, aber nur, wenn Sie sich endlich am Riemen reißen und mit uns anderen an einem Strang ziehen.«
Ivanov beruhigte sich langsam – was seine Anstrengungen betraf, Hassans Griff zu brechen. Seine Augen waren immer noch unstet und hasserfüllt. »Warum erzählen Sie das nicht jemanden, den es interessiert?!«
»Sie sind ein solcher Vollidiot, Ivanov.«
Ivanov stieß ein kurzes Lachen aus. Das Lachen weitete sich aus, bis es ein hysterisches Maß erreicht hatte. Wie jemand, der nicht wusste, ob er lachen oder weinen sollte.
»Ja, da haben Sie recht. Ich muss ein Vollidiot sein, dass ich das alles so lange ertragen habe.« Er machte eine Handbewegung, die das ganze Schiff in diese Bemerkung einschließen sollte.
»Ich habe mir den Arsch aufgerissen und geschuftet. Immer nur das Ziel vor Augen, eines Tages mein eigenes Schiff zu kommandieren. Und ja, als ich auf die Lydia verlegt wurde, habe ich das auch zuerst als Glücksfall betrachtet.« Er stieß ein verachtendes Zischen aus. Kleine Speichelfetzen flogen durch die Gegend und verfehlten Hassan nur knapp.
»Bis zu dem Zeitpunkt, an dem mir mitgeteilt wurde, dass ich nicht als XO auf der Lydia dienen würde. Sondern nur als taktischer Offizier. Ihr Job steht mir zu. Ich habe mir dafür den Buckel krumm geschuftet.«
Er ging in die Hocke. Oder vielmehr ließ er sich einfach fallen in eine Haltung, die man entfernt als Hocke bezeichnen konnte. Hassan ließ ihn los und setzte sich ihm gegenüber auf seine Fußballen.
»Ihr Job steht mir zu.« Ivanovs Stimme war nur

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