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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Reihen.
Der Angriff kam vollständig zum Erliegen. Vereinzelt wurde zurückgefeuert, aber die Schüsse waren ungezielt. Trotzdem gingen zwei der Marines zu Boden. David brauchte gar nicht hinzusehen, um zu wissen, dass sie tot waren. Die Blitzschleudern der Ruul ließen keinen Raum für Verwundete.
Langsam zogen sich die Slugs zurück. Bis sie wieder außerhalb der Schussweite der Menschen und um die Korridorbiegung verschwunden waren. Erst als keiner mehr in Sicht war, stellten David und die Marines das Feuer ein und luden ihre Waffen nach.
»Nicht übel«, kommentierte einer der Soldaten.
»Das war noch gar nichts«, erwiderte David. »Sie rufen jetzt Verstärkung und dann geht es erst richtig los.« Er drehte sich halb zu dem Ingenieur um. »Mallory …«
»Ja, ich weiß!«, blaffte dieser. »Ich soll mich beeilen.«
Wetherby und seine Angriffseinheiten standen zum Sturm auf die Brücke bereit. Fast fünfhundert kampffähige Männer und Frauen hatte er zusammengekratzt. Viele wiesen Verletzungen auf und hätten eigentlich in ein Bett gehört, aber der Ruf nach Freiwilligen zum Angriff auf die Brücke war nicht ungehört verhallt.
Vincent lud eine Energiezelle in sein Lasergewehr. Das sanfte Summen der Waffe war beruhigend. Pjotr Karpov und Hassan flankierten ihn. Dass der junge Lieutenant sich ebenfalls freiwillig gemeldet hatte, wurde von Vincent zwar verwundert, dennoch sehr positiv aufgenommen. Ivanov war ebenfalls mit von der Partie. Das war heute ein Tag der angenehmen Überraschungen.
Hoffentlich hält das auch an. Die 17. Flotte war inzwischen tief ins Negren`Tai-System vorgedrungen. Das war der erfreuliche Teil. Karpov war sich mittlerweile jedoch sicher, dass die Til-Nara etwas vorhatten, das ihm sicherlich nicht gefallen würde. Das war weniger prickelnd. Für gewöhnlich wartete eine verteidigende Flotte nicht ab, bis die Angreifer sie erreicht hatten, sondern fing diese so weit wie möglich vorher ab. Aber die Insektoiden rührten sich nicht von der Stelle.
»Michail, haben wir schon neue Sensordaten?«
»Negativ, Admiral.«
»Wie lange noch, bis wir in Schussweite sind?«
»Etwa fünfzig Minuten.«
Karpov lehnte sich in seinem Kommandosessel zurück. In weniger als einer Stunde würde er den Konflikt eskalieren lassen. Ob die Til-Nara eine Überraschung für ihn parat hatten oder nicht. Es war zu spät, um umzukehren. Er würde sich dem Gegner stellen und hoffen, dass es ausreichte, um den Feind zu besiegen.

»Aktiviert das Netzwerk!«, befahl Arrak.
Einige Techniker hantierten sofort an den Vernetzungsmodulen, die daraufhin aufgeregt zu arbeiten begannen. Die Dioden fingen an, in schnellerem Takt zu blinken.
»Flotte ist vernetzt«, erklärte einer der Techniker.
Arrak lächelte nur und warf Kerrelak, der hinter ihm stand, einen halb verächtlichen, halb triumphierenden Blick zu.

»Mallory, jetzt wäre wirklich ein guter Zeitpunkt!«
David warf das Magazin aus und lud ein neues nach, so schnell er konnte. Der Korridor war durch das Waffenfeuer heiß, aufgeladen und verqualmt. Der Rauch brannte in der Lunge und sie mussten immer wieder husten. Selbst Mallory, der ein ganzes Stück weit hinter ihnen arbeitete.
Die Ruul versuchten mehrfach, ihre Stellung zu überrennen – und wurden jedes Mal aufs Übelste zusammengeschossen. David war währenddessen zu einer wertvollen Erkenntnis gelangt. Die Blitzschleudern der Slugs waren den Waffen der Menschen in Sachen Reichweite deutlich unterlegen. Erst in diesem lang gestreckten Korridor machte sich das bemerkbar. Die Ruul lagen volle sechs Minuten unter Beschuss, bevor sie das Feuer erwidern konnten. Ein Vorteil, den David und die Marines weidlich ausnutzten.
Die andere Seite des Korridors war mit Slug-Leichen bereits übersät. Leider hatten auch sie Verluste einstecken müssen. Fünf Marines lagen tot am Boden. Ein weiterer war schwer verletzt.
Ein triumphierender Aufschrei von Mallory lenkte David für einen Moment so ab, dass er kaum mitbekam, dass ein Geschoss aus einer der Blitzschleudern ihn nur knapp verfehlte.
»Mallory?«
»Jetzt hab ich's!«, schrie der Ingenieur voller Euphorie.
In diesem Moment spürte David, wie das Deck unter ihm zitterte, als die Lydia mit einem kräftigen Ruck aus dem System sprang. Und die ganze ruulanische Flotte mitnahm.

Jennifer folgte Toorin durch die Gänge seines Flaggschiffs. Sie war zum ersten Mal an Bord eines ruulanischen Schiffes. Kein Mensch hatte das schon einmal getan. Die Umgebung war in ein sanftes, blaues

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