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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Licht getaucht. Sie hatte gehört, dass Slugs dieses Licht bevorzugten. Für Menschen war es allerdings schwer, etwas in der diffusen Beleuchtung zu erkennen.
Das stellte sie sehr schnell fest, als sie sich mehrmals heftig die Knie an etwas stieß. Die Ruul stimmten jedes Mal ein brüllendes Lachen an und machten dann in ihrer gutturalen Sprache Witze über sie.
Sollen sie doch. Solange ich bekomme, was ich will. Die Slugs, an denen sie vorbeikamen, beäugten sie misstrauisch und nicht wenige griffen nach dem langen Dolch am Gürtel. Jennifer versuchte, sie so weit es ging zu ignorieren. Die Ruul respektierten Stärke. Sie musste Selbstvertrauen ausstrahlen. Sobald die Slugs Schwäche witterten, würden sie über sie herfallen und sie töten. Da war sie sich sicher.
»Wir sind da«, erklärte Toorin ihr. Sie sah sich aufmerksam um. Sie hatten wohl die Kommandobrücke des Schlachtträgers erreicht. Die Brücke war in drei Ebenen unterteilt. Sie waren durch einen Eingang direkt auf der dritten und höchsten Ebene angekommen. Hier hielten sich nur hochrangige Offiziere auf, weshalb Jennifer auch zu dem Schluss gelangte, dass es die wichtigste Ebene sein musste.
Auf der nächstgelegenen Ebene unter ihr waren niederrangige Ruul stationiert, aber welchem Zweck diese Ebene diente, war ihr nicht ganz klar. Auf der tiefsten Ebene befanden sich schließlich die Konsolen, mit der die Schiffsfunktionen kontrolliert wurden. Schweigende Gestalten saßen davor. Sie bewegten sich nicht und sagten nichts.
Es hatte so wenig mit der Szenerie auf der Brücke eines menschlichen Schiffes zu tun, dass eine Gänsehaut über ihren Rücken lief. Und noch etwas viel ihr auf. Im Gegensatz zu menschlichen Schiffen hatte dieses kein direktes Fenster zum Weltraum hin. Stattdessen wurde der Raum von einem gewaltigen Bildschirm eingenommen.
»Und mein Bruder ist hier?«, fragte sie beunruhigt.
Toorin kicherte. »Oh ja, dein Bruder ist auf jeden Fall hier.«
Plötzlich ging ein Zittern durch das ganze Schiff. Toorin wurde davon so überrascht, dass er kurz taumelte; er fing sich aber sofort wieder. Er brüllte einen seiner Untergebenen in dessen Sprache an und der Mann eilte davon. Ein weiteres Zittern durchlief das Schiff.
Der Bildschirm erwachte flackernd zum Leben und zeigte den Weltraum außerhalb des ruulanischen Flaggschiffs. Alle Augen wandten sich dem Bild zu. Die ruulanische Flotte war zu sehen, angeführt von der Lydia und den gekaperten Til-Nara-Schiffen.
Mit einem Mal veränderte sich das Bild. Die Triebwerke der Lydia und der anderen gekaperten Schiffe glühten auf und mit einem Lichtblitz verschwanden die Schiffe. Sie waren aus dem System gesprungen.
Das war offenbar nicht geplant, da Toorin auf seiner Brücke tobte und dabei Befehle brüllte. Sie verstand diese zwar nicht, doch so viel hatte sie inzwischen begriffen: Etwas war furchtbar schiefgelaufen. Zumindest für die Slugs. Ein Grinsen umspielte ihre Mundwinkel und sie war froh, dass Toorin zu abgelenkt war, um es zu bemerken. Slug-Offiziere liefen aufgeregt hin und her, um die Ursache für die Vorkommnisse zu finden, aber keiner von ihnen machte den Eindruck, er wisse überhaupt, wie das zu bewerkstelligen sei.
Plötzlich verschwanden weitere Schiffe aus dem System. Die ruulanische Flotte sprang ebenfalls. Erst eines, dann ein weiteres, dann immer mehr. Ganze Gruppen von Schiffen sprangen der Lydia hinterher.
Ein weiteres Zucken durchlief das Innenleben des Flaggschiffs. Es setzte sich langsam in Bewegung. Toorin war inzwischen außer sich. Ein letzter Ruck und der riesige ruulanische Schlachtträger sprang der restlichen Flotte hinterher. Jennifer hatte schon so eine Ahnung, wohin die Reise gehen würde.

»Verdammt!« Karpovs Fluch hallte über die gesamte Brücke und alle stoppten ihre Arbeit für eine Sekunde. Der Admiral sprang von seinem Sessel auf, als ihm klar wurde, dass die Til-Nara ihn in eine Falle gelockt hatten.
Die Insekten hatten mit der für ihre Gattung typischen Geduld gewartet, bis er in der perfekten Position war. Und er war mitten hineingetappt in ihre Mausefalle. Die Flotte voraus hatte inzwischen Fahrt aufgenommen, um die 17. Flotte abzufangen. Aber das war noch längst nicht alles.
Hinter dem zweiten und dritten Planeten des Systems kamen weitere Feindverbände zum Vorschein, die sich dort versteckt hatten. Durch die Lage der Planeten befanden sich die zwei Feindverbände mittlerweile hinter ihm, sodass er jetzt zwischen drei feindlichen Streitmächten

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