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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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eingetroffene Flotte die zweite Til-Nara-Flotte, die sie verfolgt hatte, ebenso schnell abgefertigt hatte wie die erste.
Diese hatte zwar mehr Zeit gehabt, um sich vorzubereiten, und es war ihr tatsächlich gelungen, ein paar solide Treffer anzubringen, aber am Ausgang des Gefechts hatte das nichts ändern können. Die Schiffe der Insektoiden waren nur noch radioaktiver Staub.
Nun waren zwei der drei Til-Nara-Verbände ausgeschaltet, aber an seiner Situation hatte sich nichts verbessert. Anstelle zweier schwacher Feindverbände verfolgte ihn jetzt ein einziger starker Verband. Darüber hinaus konnte es nur noch Minuten dauern, bis seine Jäger auf die ersten Ausläufer der Feindformationen trafen und das Gefecht eröffneten. Dann war alles zu spät.
»Wir erhalten erste Sensorwerte«, meldete Bartov gewissenhaft.
»Auf meinen Schirm!«
Daten und Auflistungen fingen an, über seinen Schirm zu laufen: Schiffsklassen des Gegners, seine Formation, die bisher eingesetzte Feuerkraft; letztendlich wurden auch erste Bilder der gegnerischen Flotte eingespeist.
Typ-8-Kreuzer, Schlachtträger der Tartarus-Klasse? Aber das sind ja ruulanische Schiffe! »Bartov?«
»Ich sehe es Admiral, aber ich glaube es nicht«, erwiderte sein XO. »Die Flotte ist riesig.«
Karpov tippte eines der Fotos auf seinem Bildschirm an und sagte: »Vergrößern. Faktor 10.«
Der Computer vergrößerte gehorsam das angezeigte Foto und der Admiral beugte sich so weit vor, dass seine Nase fast den Bildschirm berührte.
»Das kann doch nicht wahr sein!«
Bei Karpovs Ausbruch eilte Bartov an seine Seite und blickte über dessen Schulter auf das Foto. Als er sah, was Karpov so fesselte, zog er unwillkürlich die Luft ein.
»Mein Gott!«
Karpov nickte. »Das ist eindeutig die Lydia. Mitten im Zentrum der feindlichen Formation.«
Bartov wies auf einen Punkt knapp hinter dem Schlachtträger. »Und das dort sind drei Til-Nara-Schlachtkreuzer. Das müssen die Schiffe sein, die unsere Kolonien überfallen haben.«
In Karpovs Kopf ratterte es. Teile des Puzzles fielen endlich an ihren Platz. Dass die Lydia inmitten einer feindlichen Flotte auftauchte, konnte nur eins bedeuten: Die Ruul hatten das Schiff unter Kontrolle. Damit nicht genug, hatten sie auch mehrere Til-Nara-Schiffe in ihrem Besitz. Plötzlich ergab alles auf schreckliche Weise Sinn.
»Diese verfluchten Bastarde«, murmelte Karpov.
»Sir?«
»Die Slugs müssen die Lydia und diese Til-Nara-Schiffe gekapert haben«, erklärte er seinem verwirrten XO. »Anschließend hat unser Schlachtträger Kolonien der Hegemonie und die Insektoiden-Schiffe unsere Kolonien angegriffen, damit wir uns gegenseitig beschuldigen, den Frieden gebrochen zu haben.«
Bartov nickte verstehend. »Auf gewisse Art ist der Plan sogar brillant. Sie haben versucht, uns aufeinanderzuhetzen, und am Ende hätten sie nur noch aufräumen müssen.«
»So ist es. Aber etwas muss schiefgelaufen sein, sonst wären sie nicht derart früh hier aufgetaucht. Und sehen Sie mal dort.« Er zeigte auf einen Teil des Weltraums hinter der Lydia. Bartov kam näher, um besser sehen zu können. »Solche Schiffe habe ich noch nie gesehen.«
»Aber ich«, sagte Karpov düster. »Auf Bildern. Das sind ruulanische Schlachtträger der Tartarus-Klasse. Und verdammt viele noch obendrein.«
»Ihre Befehle, Admiral?«
Karpov überlegte. Die Til-Nara waren unschuldig. Sie hatten nichts mit den Überfällen zu tun. Er durfte sie nicht angreifen. Nicht zuletzt deshalb, weil er dann den Ruul genau in die Hände spielen würde.
»Befehl an die Flotte. Wir drehen um und greifen die ruulanischen Schiffe an.«
»Was ist mit den Til-Nara?«, wandte Bartov ein. »Wenn sie uns angreifen, während wir mit den Ruul im Gefecht sind …?« Er sprach nicht weiter, aber es war klar, was er meinte. Das wäre das Ende der 17. Flotte.
»Die Til-Nara haben ebenso gute Sensoren wie wir«, gab Karpov zu bedenken. »Sie müssten inzwischen die gleichen Daten haben wie wir auch. Mit etwas Glück ziehen sie die gleichen Schlussfolgerungen.«
»Und wenn nicht?«
»Wenn nicht, dann sind wir alle tot. Geben Sie den Befehl, Michail.«
»Aye-aye, Admiral.«

Bartov drehte sich um und wollte den Befehl schon ausführen, als Karpov ihn noch einmal zurückrief: »Und Michail?«
»Ja, Admiral?«
»Weisen Sie unsere Schiffe an, die Lydia wie eine feindliche Einheit zu behandeln.«
»Aye, Admiral.«
Durch das Cockpitfenster des Stingray beobachtete Minoki, wie die 17. Flotte Kurs auf die Ruul nahm und

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