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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sich um eine besonders gemeine Waffe. Das Prinzip war recht einfach. Es waren klobige, sechsschüssige Raketenwerfer, die über das ganze Schiff verteilt waren. Nur, dass sie nicht einzelne Salven verschossen und dann verstummten. Vielmehr feuerten sie einen steten Strom aus Geschossen auf ein Ziel und bepflasterten praktisch seine Oberfläche. Ihre Sprengkraft war verglichen mit einem Torpedo lächerlich, aber ihre Stärke bestand in der schieren Anzahl.
Das alte Beförderungssystem, das bisher verwendet worden war, hatte man bei der Lydia ebenfalls verbessert. Und zwar in ein System von vollautomatisierten Munitionsaufzügen, die die Raketenwerfer solange mit Nachschub versorgten, wie das schiffsinterne Munitionsdepot es zuließ. Und die Lydia hatte ein großes Depot.
Die Wirkung war schlichtweg beeindruckend. Der Träger konnte einem schon richtig leidtun. Unterbewaffnet und nach dem Energiewaffenbeschuss ungeschützt, wie er war, hatte er keine andere Wahl, als das Bombardement auszusitzen.
Die Raketen trommelten auf die Hülle ein. Dellten sie ein, rissen Antennen, Waffenstellungen und Anlagen herunter, schälten die Panzerung auf und vernichteten das Innenleben des Trägers.
Mehrere Jägerhangars wurden dem Vakuum geöffnet und der Sog riss Besatzungsmitglieder, Jäger und Geräte in die Kälte des Alls. Dann explodierte das Schiff so plötzlich, dass Vincent sich schnell abwenden musste, um nicht geblendet zu werden.
Einem der Schlachtträger an Steuerbord erging es nicht anders. Die Außenhülle wurde perforiert. Das Schiff systematisch in Trümmern geschossen. Bis selbst dieses mächtige, robuste Schiff, das dafür gebaut worden war, auch dem stärksten Beschuss standzuhalten, vor dieser rohen Gewalt kapitulierte und auseinanderbrach.
Der zweite Schlachtträger hielt sich nur geringfügig besser. Die ruulanischen Kanoniere feuerten halbherzig zurück. Aber die Besatzung der Lydia hatte genügend Zeit gehabt, ihre Verteidigung aufzubauen. Die Schilde waren auf allen Seiten gleichmäßig stark, sodass die wenigen Gegenangriffe wirkungslos verpufften.
Die Kanoniere der Lydia hingegen gaben sich keinerlei Mäßigung hin, als sie auch den zweiten Schlachtträger in ein tot im All treibendes Wrack verwandelten.
»Jetzt, Lieutenant«, befahl Vincent. Mendez gab einen Befehl in ihre Konsole ein und das Schiff schwenkte in Richtung des großen, ruulanischen Schlachtträgers voraus. Vincent war sich inzwischen sicher, dass es sich dabei um das Flaggschiff handelte, und er hatte vor, sich diese Beute nicht entgehen zu lassen.
»Colonel Wetherby«, ordnete er darüber hinaus an. »Befehl an die Jäger. Egal ob sie bereit sind oder nicht. Wir brauchen sie. Start frei und Angriff auf jedes infrage kommende Ziel. Colonel Nolan hat freie Hand, sie muss nur Schaden anrichten.«
»Aye-aye, Captain«, bestätigte der Marine und beugte sich über das BordCom. »Colonel Nolan«, sagte er mit einer Spur Belustigung in der Stimme. »Ich wette, der folgende Befehl wird Ihnen gefallen.«

Kapitel 22
    Etwas beunruhigte die Ruul. Die Art, wie deren Anführer immer wütender Befehle brüllte, ließ an dieser Schlussfolgerung keinerlei Zweifel mehr. Die Probleme der Ruul zauberten ein unterdrücktes Lächeln auf Jennifers Gesicht.
Sie wusste, dass es nicht der richtige Augenblick war. Die Slugs waren aufs Äußerste gereizt. Aber sie musste jetzt einfach ihrer Forderung Nachdruck verleihen. Sie musste ihren Bruder sehen. Das Ganze dauerte bereits viel zu lange.
Als Toorin eine ruhige Minute hatte und seine Offiziere damit beschäftigt waren, seine Befehle auszuführen, fasste sie sich ein Herz und ging auf ihn zu. Sie straffte ihre Schultern. Schwäche zu zeigen würde tödlich sein, rief sie sich in Erinnerung. Jennifer musste aus einer Position der Stärke mit ihm reden.
»Toorin!«, fuhr sie ihn an. Der Ruul reagierte nicht, sondern starrte weiter auf den großen Bildschirm im Zentrum der Brücke. Dort verfolgte er den aktuellen Stand der Schlacht. Die vereinigte Menschen- und Til-Nara-Flotte war noch einige Minuten entfernt, aber die Torpedosalven der menschlichen Streitkräfte drangen nun immer öfter auf die ruulanischen Schiffe ein. Mehrere Einheiten der Slugs explodierten, noch während sie zusah. Andere hingen tot im All oder schossen nur noch sporadisch zurück.
Sie konnte nicht sagen, dass sie alles verstand, doch etwas oder jemand hatte ein Loch in die Formation gerissen, was die 17. Flotte gnadenlos ausnutzte, indem sie ihr

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