Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
Das gegnerische Schiff war so nah, dass die Geschützmannschaften der Flakbatterien nicht viel tun konnten, und so wurden nur lächerliche sieben Torpedos abgefangen und zerstört. Neunzehn schlugen ein.
Die Steuerbordschilde versagten mit dem kurzen Aufblitzen einer elektrischen Entladung. Die Geschosse trafen die Lydia über die gesamte Länge verteilt. Das war vermutlich der einzige Grund, weshalb das Schiff dem Bombardement standhalten konnte. Aber auch so war die Wirkung verheerend.
Mehr als die Hälfte der Laser- und Impulswaffen der Steuerbordsektion und fast zwei Drittel ihrer Anti-Schiffsraketenwerfer wurden zerstört. Die meisten Geschützmannschaften gingen mit ihren Waffen unter. Nach der Bombardierung hatte die Lydia an Steuerbord keine einzige Flak mehr. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste.
»Medizinisches Personal auf die Brücke«, ordnete Vincent über die Comverbindung an. »Wir haben Verletzte hier.«
Einer der Torpedos war knapp unter der Verbindungsstelle zwischen Turm und Rumpf eingeschlagen und mehrere Schrapnelle des Geschosses hatten die Brücke erreicht und dort erheblichen Schaden angerichtet.
Nicht auszudenken, wenn uns das verdammte Ding voll erwischt hätte! Gut die Hälfte der Brückenbesatzung war tot oder verwundet. Mendez blutete aus einer Schnittwunde über ihrem rechten Auge. Trotzdem weigerte sie sich, ihren Posten zu verlassen. Ivanov war mit dem Kopf auf seiner Konsole aufgeschlagen und bewusstlos, schien aber ansonsten unverletzt.
Hassan kümmerte sich gerade um Wetherby. Von allen Verletzten auf der Brücke hatte es ihn am schlimmsten erwischt. Der Marine war nicht ansprechbar und sein linker Arm war nur noch durch einen dünnen Streifen Haut mit der Schulter verbunden.
»Lurcar an Brücke.«
Vincent bestätigte die Verbindung. »Was gibt es, Chief ? Wir sind im Augenblick etwas beschäftigt.«
»Wir haben ziemliche Probleme, Skipper. Der letzte Treffer hat uns schwer erwischt. Mehrere Energieleitungen sind geplatzt und die Fusionsgeneratoren überhitzen. Nicht mehr lange und das Schiff fliegt auseinander. Ich habe nicht genug Leute, um alle Schäden zu beheben. Wir brauchen hier unten dringend Hilfe.«
»Chief, ich weiß nicht, wen ich Ihnen …«
»Ich gehe«, fiel ihm Hassan ins Wort.
Vincent schüttelte den Kopf und deutete auf den bewusstlosen Ivanov. »Ich brauche dich hier. Jemand muss die Taktik übernehmen.«
Die Aufzugtüren öffneten sich und Sanitäter stürmten auf die Brücke, um sich der Verwundeten anzunehmen. Der XO übergab Wetherby der Obhut eines Mediziners und gesellte sich zu Vincent. Seine Hände und Arme waren bis zu den Ellbogen blutverschmiert.
»Von dir und Chief Lurcar abgesehen, bin ich der Einzige, der sich mit der Technik gut genug auskennt, um helfen zu können. Wir verlieren das Schiff, wenn ich nicht gehe.«
»Vor allem verlieren wir das Schiff, wenn wir nicht mehr zurückschießen. Du bleibst!«
»Ich könnte die Taktik übernehmen.«
Vincent drehte den Kommandosessel zu der zaghaften Stimme herum, die gesprochen hatte. Vor Überraschung vergaß er sogar, den Mund zu schließen. Zum Glück waren alle anderen mindestens ebenso perplex wie er selbst. Aus diesem Grund bemerkte es niemand.
»Sie?«
Karpov trat langsam einen Schritt vor. »Ich bin an Simulatoren der Flotte ausgebildet worden und qualifiziert, um die Taktik zu übernehmen, Sir.«
Vincent warf einen Blick an dem Lieutenant vorbei auf Coltor, der kurz nachdachte und schließlich nickte. Der MAD-Offizier war offenbar der Meinung, dass der unsichere, junge Lieutenant der Herausforderung gewachsen war.
»Also schön«, nickte Vincent. »Hassan, nimm ein paar Marines und geh nach unten. Tut für Lurcar, was ihr könnt. Lieutenant Karpov, an die taktische Station!«
Vincent drehte den Kommandosessel wieder um, während Hassan von der Brücke stürmte und sich Karpov an der Taktik niederließ.
»Bereiten Sie eine neue Salve vor, Lieutenant. Schießen Sie, bis die Rohre glühen. Wir müssen diesen Brocken kleinkriegen.«

»Die Lydia ist in Schwierigkeiten!«
Nolans Hinweis war insofern unnötig, als Parducci von ihrer derzeitigen Position einen Panoramablick auf den Schusswechsel hatte, mit dem das ruulanische Flaggschiff und der zweite Tartarus-Schlachtträger der Lydia im Kreuzfeuer heftig zusetzten.
Die Steuerbordbreitseite des Schlachtträgers war fast völlig verstummt. Nur einige wenige Geschütze feuerten noch. Zu wenige, um die Schilde des angreifenden Kriegsschiffs

Weitere Kostenlose Bücher