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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Feuer auf diese Lücke konzentrierte, um das Loch zu vergrößern. Die Ruul waren in ernsten Schwierigkeiten.
Jennifer jubelte innerlich und gleich darauf verzog sie vor Zynismus das Gesicht. Wenn ihre ehemaligen Kameraden gewannen, dann verlor sie. Immerhin war sie gerade auf einem ruulanischen Schiff.
Wie um ihre Gedanken noch zu unterstreichen, zitterte das Deck unter ihr, als Toorins Flaggschiff mehrere Treffer einstecken musste. Ein Grund mehr, diese Angelegenheit zu beschleunigen.
»Toorin!«, wiederholte sie. Diesmal lauter.
Der Ruul wandte sich ruckartig mit einem verwunderten Blick in den Augen um. Als müsste er sich erinnern, was ein Mensch auf seiner Brücke zu suchen hatte. Dann klärte sich sein Blick und er zischte zwischen zusammengebissenen Zähnen.
»Was willst du?«
»Meine Belohnung. Wo ist mein Bruder?«
»Was? Jetzt?«
Toorin riss ungläubig die Augen auf. Ein frecher Mensch wagte es, ihn mitten in der Schlacht zu stören, um die Abmachung einzufordern. Aber Jennifer ließ sich davon nicht beirren.
»Ja, jetzt!«, beharrte sie. »Es ist mein Recht. Wir haben eine Abmachung.«
Der Ruul streichelte wie selbstverständlich über den Dolch an seiner Seite. Jennifer erkannte, dass er gerade über ihr Leben entschied. Langsam zog er die Hand zurück und ein beunruhigendes Grinsen spielte um seine Mundwinkel.
»Du hast recht«, sagte er langsam. »Wir haben tatsächlich eine Abmachung und es wird Zeit, unseren Teil einzulösen. Folge mir!«
Er bellte seinen Offizieren noch einige Befehle zu und stapfte dann großspurig davon, ohne auf ihre Antwort zu warten. Jennifer blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Der Ruul ging eine Treppe zur nächsten Ebene hinab, wo die niederrangigen Offiziere ihren Dienst verrichteten. Aber anstatt innezuhalten, wie sie es erwartet hatte, ging er weiter und steuerte auf die dritte und tiefste Ebene der Brücke zu. Jennifer hatte noch nicht herausfinden können, wozu diese Ebene eigentlich gut war, aber sie hatte das ungute Gefühl, dass sie es ziemlich schnell herausfinden würde.

Die Ruul hatten sich inzwischen von dem Schock erholt, dass die Lydia wieder die Seiten gewechselt hatte. Für den Einsatz von Torpedos war das Schiff mittlerweile zu dicht am Rest der Flotte. Das hieß aber nicht, dass die Ruul den Schlachtträger nicht mit allem beharkten, was sie auf diese Entfernung gegen ihn einsetzen konnten. Und das war ziemlich viel.
Die Schilde der Lydia flammten in allen Regenbogenfarben auf, als Raketen und Laser auf sie einhämmerten. Immer wieder fanden einzelne Geschosse oder Strahlbahnen von Energiewaffen Lücken in den Schutzschilden und richteten daraufhin schwere Schäden an der Außenhülle an.
Die Brückencrew strengte sich an, die Schilde immer so schnell wie möglich wieder aufzuladen, während das riesige Schiff langsam und schwerfällig in Richtung des ruulanischen Flaggschiffs schwenkte.
Die Geschützmannschaften der Lydia feuerten mit allem zurück, was sie hatten, und das gewaltige Arsenal des Schlachtträgers schickte Stürme der Vernichtung in alle Richtungen davon. Mehrere der älteren ruulanischen Schiffe – ohne den Schutz von Energiefeldern – explodierten bereits nach wenigen direkten Treffern. Zerstörer, Fregatten und einige Kreuzer der Ruul in unmittelbarer Nähe der Lydia zerplatzten einfach oder lösten sich in dahintreibende Trümmerwolken auf. Aber die größeren Schlachtschiffe und vor allem die Schlachtträger der Ruul waren aus anderem Holz geschnitzt – ihre Schilde absorbierten die Treffer einfach – und feuerten zurück. So stark die Lydia auch war. Sie war nur ein Schiff. Es war abzusehen, dass die Slugs sie über kurz oder lang überwältigen würden.
»Jäger sind einsatzbereit auf beiden Decks«, meldete Wetherby endlich von der Station des CAG.
»Dann los. Alle Jäger raus!«, befahl Vincent. »Wir brauchen da draußen jede Unterstützung, die wir kriegen können.«

»Wir haben Startfreigabe«, ertönte Tara Nolans Stimme in Parduccis HelmCom.
Na endlich!, dachte sie freudig erregt. Adrenalin pumpte durch ihre Adern, als sie den Antrieb ihres Zerberus aktivierte und ins All katapultiert wurde. Genauso wie elf andere Jäger, die von beiden Decks starteten.
Der Andruck presste sie in ihren Pilotensitz. Sie fing sich aber wieder, sobald sich die Fluglage stabilisierte. Die Lydia spie in schneller Folge Jäger und Bomber aus. So schnell sich die Maschinen auf die Decks bringen und die Katapulte neu ausrichten ließen.

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