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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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klopfte.
»Herein.«
Das Schott öffnete sich und ein David unbekanntes Besatzungsmitglied führte einen etwas zerstreut wirkenden Mann herein. Es war auf den ersten Blick ersichtlich, dass der Neuankömmling Zivilist war. Und er war David auf den ersten Blick unsympathisch. Er hatte etwas entschieden zu Arrogantes in seinem ganzen Gebaren.
Der Petty Officer, der den Zivilisten hereinführte, wies auf das leere Bett, woraufhin der Mann seine Koffer darauf abstellte. Innerlich stöhnend stand David auf.
»Geh ich recht in der Annahme, dass wir Zuwachs in unserer bescheidenen Behausung bekommen?!«
Der Petty Officer grunzte nur, wobei David nicht heraushören konnte, ob es ein bestätigendes oder verneinendes Grunzen war, aber da der Zivilist bereits dabei war, seine nicht unerheblichen Habseligkeiten auszupacken, sollte es wohl ja heißen. Dass er sowohl David als auch den jungen Karpov ignorierte und keinerlei Anstalten machte, sich vorzustellen, machte ihn nicht gerade sympathischer.
»Captain DiCarlo lädt Sie drei ein, heute Abend mit ihm und den anderen Führungsoffizieren zu speisen. Ich werde Sie um achtzehn Uhr abholen«, erklärte der Petty Officer und war bereits wieder durch die Tür verschwunden, bevor David die Chance hatte, etwas zu erwidern.
David wandte sich wieder dem Fremden zu und überlegte, was er tun sollte. Er wechselte einen schnellen Blick mit Karpov, der aber nur die Achseln zuckte, als wollte er sagen: Hey, Sie sind der Höchstrangige in diesem Zimmer. Tun Sie gefälligst etwas. David gefiel diese Einstellung zwar nicht, aber insgeheim musste er ihm recht geben. Schließlich war er der höchstrangige Offizier in diesem Quartier. Er ging einen Schritt auf den Mann zu und hielt ihm demonstrativ auffordernd seine Hand hin.
»Major David Coltor«, stellte er sich freundlich vor.
Der Mann blickte auf und schien ihn überhaupt zum ersten Mal wahrzunehmen. Er rückte seine dicke Brille zurecht und musterte David von oben bis unten. Das tat er so penetrant, dass sich David schon vorkam wie auf einem Pferdemarkt. Und zwar als Pferd.
Die Hand hielt er dem Mann immer noch hin und weigerte sich standhaft, sie zurückzunehmen. Das wäre mit einem sehr peinlichen Augenblick für ihn verbunden, und das sah überhaupt nicht ein.
Endlich ergriff ihr neuer Zimmergenosse die Hand mit seiner eigenen und drückte halbherzig zu.
»Alexander Mallory«, stellte er sich endlich vor.
»Angenehm«, log David aalglatt und konnte nicht verhindern, dass seine Stimme vor Sarkasmus troff. Selbst wenn er es gewollt hätte.
»Das ist Lieutenant Pjotr Karpov«, stellte er seinen Untergebenen nun ebenfalls vor, der das Geschehen fasziniert beobachtete. Er war so von dem Wortwechsel gefesselt, dass er bei der Erwähnung seines Namens erschrocken zusammenzuckte und Mallory wortlos zunickte.
Dieser nahm von dem Lieutenant nur oberflächlich Notiz. Sein Hauptaugenmerk galt weiterhin David, der sich allmählich fragte, was dieser Kerl so interessant an ihm fand. Vor allem, da er ihn zuvor vollkommen ignoriert hatte.
David löste den Handschlag und auch Mallory zog daraufhin seine Hand zurück, drehte sich um und machte sich erneut daran, sein Gepäck auszupacken.
Damit wäre die Vorstellung wohl beendet, dachte er mit einem Schmunzeln.
»Warum sind Sie auf dem Schiff ?«
Die Worte kamen ebenso überraschend wie fordernd, sodass David einen Moment lang nicht wusste, was er darauf antworten sollte. Mallory packte immer noch lautstark sein Gepäck aus. Die Frage hatte er einfach über die Schulter gestellt, ohne mit seiner Betätigung innezuhalten.
»Was meinen Sie?«, fragte David irritiert.
»Sie gehören nicht zur regulären Schiffsbesatzung«, erklärte Mallory betont langsam, als würde er mit einem kleinen Kind reden. »Ihrer Uniform nach gehören Sie zum MAD. Es werden aber nur sehr selten MAD-Offiziere an Bord von Raumschiffen eingesetzt. Also frage ich Sie noch mal. Was tun Sie hier an Bord?«
David war sich nicht sicher, ob er über die unverschämte Frage eher lachen oder dem Kerl die Meinung geigen sollte. Er musterte Mallory nun seinerseits. Der Mann wirkte introvertiert. Schien die ganze Zeit in seiner eigenen kleinen Welt zu leben. Bei näherer Betrachtung war ihm wohl gar nicht bewusst, wie er auf andere wirkte. Dieser Gesichtspunkt brachte David zum Nachdenken und er beschloss auf die Frage zu antworten, ohne dem Wicht den Kopf abzureißen. Vorerst.
»Ich bin nur als Beobachter hier«, antwortete er wahrheitsgemäß.

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