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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Sowohl für die Presse als auch für die Besatzung. Aber sobald die Vertreter der Medien das Schiff verlassen hatten, kehrte alsbald Routine ein. Der Boden wurde nicht mehr regelmäßig geputzt, das Metall wurde langsam stumpf und so weiter.
Das war nicht einmal die Schuld der Besatzung. Ein Schiff dieser Größenordnung in Schuss zu halten, war eine Sisyphusarbeit. Und wenn die Besatzung die Wahl hatte zwischen der Instandhaltung der Feuerleitsysteme und dem Wienern des Bodens, war auf Anhieb jedem klar, was Priorität genoss. Der Boden rettete einem nur in sehr seltenen Fällen den eigenen Hintern.
Sie erreichten bereits nach relativ kurzer Zeit die Offiziersmesse. Dass sie nicht mal einen Aufzug hatten benutzen müssen, zeigte, welchen Stellenwert ihre Gegenwart beim Captain genoss. Auf dem gleichen Deck untergebracht zu sein wie die Offiziersmesse hieß für jeden, dass die Passagiere als nicht besonders wichtig eingestuft wurden. Der Captain und die höherrangigen Offiziere hatten ihre Quartiere drei Decks höher, mit separaten Zugängen zum Kommandoturm, um jederzeit schnell und unkompliziert die Brücke erreichen zu können.
Ihr namenloser Führer brachte sie bis an den Tisch des Captains und verabschiedete sich. David hatte das unangenehme Gefühl, der Mann war froh, diesen Kelch an die hohen Tiere weiterreichen zu können.
Captain DiCarlo stand galant von seinem Platz auf und hieß sie als seine Gäste willkommen. Das besänftigte David wieder etwas und er lauschte interessiert, als DiCarlo sie seinen Offizieren vorstellte.
»Major David Coltor, Lieutenant Pjotr Karpov und Alexander Mallory«, begann der Captain. »Meinen Ersten Offizier Commander Hassan Salazzar kennen Sie ja bereits.« Der arabisch aussehende Offizier nickte ihnen freundlich zu. David und Karpov erwiderten es. Mallorys Kopfbewegung konnte mit viel Toleranz als Nicken gedeutet werden.
»Colonel Charles Wetherby ist der Kommandant unseres Marine-Kontingents«, fuhr DiCarlo fort.
Der muskelbepackte Offizier, der bei der Erwähnung seines Namens aufstand, nötigte David schon allein durch seine bloße Gegenwart Respekt ab. Der Marine wirkte überaus kompetent.
Der Colonel reichte jedem die Hand, wobei man in diesem Fall eher Pranke sagen sollte, und drückte so fest zu, dass man Angst haben musste, die Finger würden unter dem Druck brechen. Bei jedem anderen würde David annehmen, es wäre ein pubertärer Versuch, Macht und Autorität zu vermitteln. Aber das freundliche, ehrliche Lächeln, das Wetherby zur Schau stellte, strafte diesen Eindruck Lügen. Vermutlich war er sich seiner eigenen Stärke nur nicht bewusst.
»Commander Jennifer Hargrove. Unsere CAG.«
Die Commander Air Group der Lydia stand geschmeidig auf und strich sich dabei eine blonde Locke hinter ihr linkes Ohr. Sie reichte ebenfalls jedem die Hand. David musste sich zusammenreißen, damit ihm nicht die Kinnlade herunterfiel. Der junge Karpov zeigte weniger Selbstbeherrschung und starrte die schöne junge Frau unverhohlen an. Selbst Mallory wirkte zum ersten Mal sprachlos.
Das Zweite, was ihm nach ihrem Aussehen auffiel, war ihre stille, ernste Art. Sie schien viel zu ernst für eine so junge Frau zu sein. David schätzte sie gerade mal auf Mitte zwanzig. Aber dass sie es in diesem Alter schon zur CAG eines der wichtigsten Posten des Konglomerats gebracht hatte, war schlicht beeindruckend.
»Commander Vasili Ivanov. Unser taktischer Offizier«, stellte DiCarlo den missmutigen Offizier vor, dessen Stirn immer in Runzeln stand und daher ständig den Eindruck vermittelte, über einem besonders schwierigen Problem zu grübeln. Ivanov nickte ihnen allen nur kurz zu und David sah keine Veranlassung, dem Mann die Hand zu reichen, wenn der dies nicht ebenfalls für nötig hielt.
»Und zuguterletzt noch Lieutenant Commander Stewart Calough. Unser Schiffsarzt.«
Der Mann, der sich daraufhin von seinem Platz erhob und jedem der drei Gäste höflich die Hand gab, war eindeutig Ire. Feuerrote Haare und einen ebensolchen, sorgfältig gestutzten Schnurrbart. Ansonsten hatte er eine durchschnittliche Figur und war auch sonst nicht besonders auffällig. Wäre nicht seine rote Haarpracht gewesen, hätte er in jeder beliebigen Menge sofort untertauchen können.
»Commander«, begrüßte David ihn und schüttelte kräftig seine Hand.
»Ich ziehe Doktor vor, Major«, erwiderte der Mediziner mit einem einnehmenden Lächeln.
Der Schiffsarzt der Lydia setzte sich wieder und nun, da die Vorstellung

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