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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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betätigte ein Corporal die Türsteuerung und die Schleuse öffnete sich.
Der Erste, der einen Fuß in die Manassas setzte, war Captain Jake Hoffman von der 1. Kompanie des 3. Bataillons. Die Soldaten unter seinem Kommando folgten ihm vorsichtig. Sobald sie die Luftschleuse hinter sich gelassen hatten, schwärmte die erste Gruppe halbkreisförmig in Verteidigungsstellung aus. Sie sanken jeweils auf ein Knie und brachten ihre Waffen in Anschlag. Aber nichts geschah.
Jake sah sich aufmerksam um. Nur wenige Meter von der Schleuse entfernt, herrschte vollkommene Dunkelheit. Er versuchte, sie mit dem bloßen Auge zu durchdringen, musste aber einsehen, dass es zwecklos war.
»Scheinwerfer«, befahl er und die Männer schalteten die Lichtquellen an ihren Waffen ein.
»Bericht, Hoffman!«, hörte er plötzlich Wetherbys befehlsgewohnte Stimme in seinen Ohren. Nur mit Mühe konnte er ein überraschtes Zucken verhindern. Damit hätte er seinen Leuten ein schlechtes Beispiel gegeben.
Er aktivierte die Verbindung zu seinem Vorgesetzten und sagte: »Colonel, wir sind jetzt in der Manassas. Keine Anzeichen von der Besatzung. Oder besser gesagt, keine Anzeichen von irgendetwas. Wir rücken jetzt in das Innere des Schiffes vor.«
»Verstanden! Und seien Sie vorsichtig. Wetherby Ende.«
»Verstanden.«
Darauf wäre ich ja allein nie gekommen!, dachte er säuerlich.
»Trupp 3 bleibt bei der Luftschleuse. Der Rest: Vorwärts!«
Langsam setzten sich die Marines in Marsch. Die Dunkelheit umfing sie wie ein lebendig gewordener Albtraum.

Die Jäger der Wolverine-Staffel hatten bereits vor einigen Minuten ihre Position um die Manassas verlassen und waren zur Lydia zurückgekehrt. Hätte jemand durch Zufall genau in diesem Augenblick durch eines der Bullaugen gesehen, dann hätte er Hunderte von kleinen Punkten entdeckt, die sich aus einer der unteren Luftschleusen des Kreuzers lösten und langsam auf die Lydia zutrieben. Aber niemand sah sie. Niemand bemerkte sie.
Ihr Anführer hieß Arrak`karis-esarro. Der Ruul versteifte seinen schuppigen Reptilienleib und trieb auf die Öffnungen der beiden Startdecks zu. Seine Krieger folgten ihm dichtauf. Er regte seine Schleimdrüsen noch etwas an und gehorsam produzierten sie mehr von dem equilas. Die Substanz wurde in den Drüsen an seinem Kehlkopf produziert und bedeckte seinen ganzen Körper. Es hüllte die Krieger ein wie ein hautenger Kokon. Eine Eigenheit der Ruul, durch die es ihnen ermöglicht wurde, zumindest kurze Zeit im Vakuum des Alls zu überleben. Nicht lange. Lediglich lange genug.
Es war diese Substanz, die dazu geführt hatte, dass die Menschen sie gemeinhin als Slugs bezeichneten. Bei der Erinnerung an diese beabsichtigte Demütigung verzog Arrak hasserfüllt das Gesicht. Das war nur eine der Beleidigungen, für die die Menschen bezahlen würden.
Die Krieger unter seinem Kommando gehörten zu den Erel`kai. Den Roten Krallen. Die Mitglieder dieser Truppe wurden aus allen Stämmen und allen Familien rekrutiert. Sie gaben ihre Zugehörigkeit auf, um Teil von etwas Größerem zu werden. Wer zu den Erel`kai gehörte, gehörte zur ruulanischen Kriegerelite. Und heute würden sie etwas wahrhaft Großes erreichen.
Das obere Startdeck, das die Menschen als ALPHA bezeichneten, kam immer näher. Er schloss die Augen, um den Sauerstoffgehalt seines Blutes zu überprüfen. Lange würde er das Vakuum nicht mehr abhalten können. Aber das war auch gar nicht nötig. Nicht mehr lange und er würde als erster Ruul einen Fuß in ein Schiff der Menschen – der nestral`avac – setzen. Heute war ein guter Tag.

Jakes Magen schlug Purzelbäume. Sie hatten zwar noch nicht das ganze Schiff durchsucht, aber bisher waren sie auf keine Menschenseele gestoßen. Nicht einmal Leichen waren zu finden. Sehr seltsam. Ihm wäre es fast lieber gewesen, wenn sich Scharen von Gegnern auf ihn und seine Männer gestürzt hätten.
Als hätten sie seine Gedanken gelesen, suchten sich die Ruul genau diesen Zeitpunkt aus, um zuzuschlagen. Plötzlich fielen fünf seiner Männer um, als hätte sie ein Blitz gefällt. Es gab keine Schüsse. Keinerlei Anzeichen. Nichts, das sie vor einem Angriff hätte warnen können. Die Männer fielen einfach um und blieben reglos liegen. Plötzlich fielen noch mehr seiner Marines um. Erst drei, dann noch einmal sechs.
Es war gespenstisch. Jake lief ein eisiger Schauder über den Rücken. Er wusste nicht, wer oder wie, aber dass sie angegriffen wurden, war offensichtlich.
»Erste Reihe in

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