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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sich die Schützen leichtere Ziele und nahmen die Verteidigungsstellung der Marines unter Feuer.
Sie lugte hinter ihrem Versteck hervor und beobachtete voller Mitleid, wie die Marines in dem mörderischen Dauerfeuer furchtbare Verluste einstecken mussten. Aber ein weiteres Mal bewiesen diese Kerle, aus welchem Holz sie geschnitzt waren. Sie schafften es trotz aller Umstände, die Stellung zu halten, und brachten damit den Vormarsch der Slugs tatsächlich zum Stehen.
Eine Bewegung, die sie aus dem Augenwinkel wahrnahm, ließ Parducci herumfahren. Ein Slug stand genau hinter ihr. Sie riss die Waffe hoch, aber es war bereits zu spät und der ruulanische Krieger viel zu nah. Er schlug mit seinen Krallen zu und es war purem Glück zu verdanken, dass er ihr nicht die Kehle aufschlitzte.
Stattdessen streifte er ihr Gesicht und riss mehrere tiefe Schrammen hinein. Parducci schrie vor Schmerz auf, griff reflexartig an ihr Gesicht und ließ vor Schreck die Waffe fallen. Blut lief ihr über Wange und Hand. Tränen vernebelten ihr die Sicht, sodass sie den Tritt nicht kommen sah, mit dem der Ruul sie zu Boden schickte.
Sie versuchte davonzukriechen, aber ihr Gegner pflanzte seinen Fuß auf ihre Beine und hielt sie fest. Sie blickte hilflos zu ihrem Scharfrichter auf. Der Slug grinste siegessicher und hob seine krallenbewehrte Hand zum Todesstoß.
Ein Maschinengewehr jaulte mehrmals auf und der Kopf des Ruul flog in einer Blutfontäne auseinander. Der kopflose Torso stand noch eine Sekunde lang wankend aufrecht, bevor der Leichnam schwer auf das Deck fiel. Eine Gestalt kniete plötzlich neben ihr. Eine menschliche, wie sie erleichtert erkannte.
»Major? Alles in Ordnung?«, fragte ihre Retterin. Es war Captain Stephanie Harper. Ihre Stellvertreterin bei der Wolverine-Staffel. In den Händen hielt sie ein altes Marine-Standardgewehr. Das M8P5.
Wo hat sie das denn auf einmal her?, fragte sich Parducci.
»Alles in Ordnung?«, fragte Harper noch einmal besorgt.
Parducci nickte nur, immer noch benommen. Harper zog sie auf die Beine und langsam in Richtung eines der Aufzüge. Parduccis Knie zitterten vor Anstrengung. Ihr Atem ging stoßweise bei jedem Schritt.
»Was … ist … mit den Marines?«, gelang es Parducci, zwischen zwei Atemzügen zu fragen.
Harper warf einen Blick zurück und schüttelte nur traurig den Kopf. Das war alles an Antwort, was Parducci benötigte. Die Slugs hatten ALPHA eingenommen. Jetzt hieß es nur noch: Rette sich, wer kann.

Jake lud eine neue Energiezelle in sein Lasergewehr nach. Er hatte inzwischen aufgehört zu zählen, wie oft er das in den letzten Minuten getan hatte. Es spielte ohnehin keine Rolle. Es schien, als würde ihnen die Munition ausgehen, bevor dem Gegner die Soldaten ausgingen.
»Trupp 2 in Feuerstellung.« Die Männer gingen gehorsam und diszipliniert in Position. Keine geringe Leistung angesichts der Umstände.
»Feuer!«
Ein Hagel von Lichtimpulsen ging auf die Slugs nieder und riss die ersten drei angreifenden Reihen von den Beinen. Die übrigen rückten ungerührt weiter vor. Es schien ihnen egal, wie viele Krieger sie verloren, solange sie nur die Menschen vernichteten.
Seit Jakes Kompanie auf die Slugs getroffen war, hatten sich der Kampf und der anschließende Rückzug Richtung Luftschleuse für seine Marines und ihn zu einem tödlichen Spießrutenlauf entwickelt. Fast die Hälfte seiner Kompanie war gefallen, verwundet oder vermisst.
Immer wieder griffen die Slugs mit diesen seltsamen Blasrohren an, die winzige Pfeile verschossen. Und sobald die Marines weiter zurückgedrängt wurden, schleppten sie die immer noch lebendigen, aber gelähmten Opfer weg.
Jake knirschte wütend und frustriert mit den Zähnen. Auf diese Weise hatte er fast zwanzig Mann verloren. Und es gab keine Hoffnung, sie zu retten. Nicht, solange die Slugs nicht besiegt waren.
Er widerstand der Versuchung, erneut die Brücke der Lydia anzufunken und um Verstärkung zu bitten. Aus einem Grund, der sich ihm nicht erschloss, waren sämtliche Funkverbindungen zusammengebrochen. Er konnte nicht einmal den Trupp erreichen, den er zur Bewachung der Luftschleuse zurückgelassen hatte.
»Sie kommen schon wieder«, rief einer der Marines. Und tatsächlich griffen die Slugs erneut an. Sie stürmten durch den Korridor. Die Blasrohrschützen an vorderster Front.
Einer dieser verdammten Schützen zielte mit dem Ding genau auf ihn. Jake ließ sich auf ein Knie fallen und spürte den hauchfeinen Luftzug, als einer der Pfeile

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