Duestere Vorzeichen
Brücke verteidigten, aus ihren Waffen das Feuer.
Die vereinte Schusskraft der Verteidiger zeigte eine verheerende Wirkung auf die Ruul. Die ersten Reihen der Angreifer wurden von dem Feuersturm regelrecht zerfetzt. Sie taumelten als blutüberströmte Masse Fleisch auf das Deck. Nur um von den nachfolgenden Kameraden überrollt und niedergetrampelt zu werden.
Doch mit jeder Reihe, die fiel, schaffte es die nächste einen oder zwei Schritte näher an die Verteidiger. David fiel das Sprichwort »Steter Tropfen höhlt den Stein« ein. Genau so ließ sich der Angriff am besten beschreiben.
Ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben rückten die Ruul unbeirrt vor, nur um vom Feuer der Verteidiger niedergemäht zu werden. Aber immer darauf bedacht, der nächsten Reihe Angreifer den Weg zu ebnen, einen Schritt weiter vorzurücken.
David entleerte ein ganzes Magazin in einen schwertschwingenden Ruul, der auf ihn zustürzte. Der Slug weigerte sich einfach, zu sterben. Erst im letzten Moment fiel der Ruul tot zu Boden. Aber so dicht an der Verteidigungslinie, dass David beiseite springen musste, um nicht unter dem Leichnam begraben zu werden.
Die Slugs hatten ihr Ziel fast erreicht. Sie waren knapp vor den sich verzweifelt wehrenden Menschen. Einer der Soldaten, der eins der Lasergeschütze bediente, wurde von einem Ruul mit einem einzigen Hieb geköpft. Der Außerirdische schrie seinen Triumph mit einem wilden Kriegsschrei hinaus.
Mendez wandte sich ihm mit einer flüssigen Bewegung zu, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht, und schoss ihm dreimal gezielt in die Brust. Der Slug fiel rücklings und riss dabei noch einen seiner Kameraden um.
David schüttelte innerlich den Kopf. Er war sich nicht ganz sicher, ob er nun traurig oder amüsiert sein sollte. Alle Angst war von der jungen Frau abgefallen. Verdrängt von Adrenalin und ihrem Selbsterhaltungstrieb. So etwas hatte er schon öfters erlebt. Menschen, die das durchmachten, waren hinterher äußerst selten die gleichen wie vorher. David hoffte, dass die Frau das verarbeiten würde. Es wäre sehr schade um ihre fröhliche, lebenslustige Art.
Überall auf der Brücke brachen jetzt Nahkämpfe aus, als die Ruul die Entfernung zu ihren Gegnern überbrückten. DiCarlo rang mit einem Slug, der ihm den Schädel spalten wollte. Salazzar schoss Salve um Salve auf die Ruul ab und benutzte seine Waffe schließlich wie einen Knüppel, als ihm die Munition ausging. Meyer wurde von einem Ruul mit bloßen Krallen durchbohrt und hoch in die Luft geschleudert.
Neben David wurde ein Marine von einer dieser Blitzkugeln getroffen und der Mann fiel mit rudernden Armen auf den Rücken. Im Todeskampf griff er sich das Nächste, das er fassen konnte – Davids Uniform. Er ließ zwar sofort wieder los, aber der Schaden war schon angerichtet.
David war einen Moment lang so abgelenkt, dass er den Ruul, der ihn mit dem Messer ansprang, erst bemerkte, als es schon fast zu spät war. Die Zeit reichte nicht, um das Gewehr in Anschlag zu bringen, also riss er es mit beiden Händen hoch und blockierte den Schlag – nur wenige Zentimeter über seinem Kopf.
Der Ruul grunzte vor freudiger Erregung. David spürte durch die Waffe die ungebändigte Kraft seines Gegners. Der Slug versuchte, ihn zu Boden zu drücken. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben. Ihm war klar, sollte er stürzen, wäre er so gut wie tot.
Die Kreatur war viel größer als er, was ihr einen ungeheuren Vorteil verlieh, den sie auch auszunützen verstand. David zog sein rechtes Bein hoch und stieß seinem Gegner das Knie gegen die Stelle, an der bei einem Menschen die Niere lag. Und egal was ein Ruul dort hatte, es tat ihm weh. Der Slug zuckte kurz zusammen und seine Augen verengten sich wütend.
Der Ruul schrie hasserfüllt auf, holte mit beiden Armen aus und hämmerte auf Davids Waffe mit solcher Wucht ein, dass sie in der Mitte in tausend Stücke zersplitterte. Er fiel unkontrolliert rücklings und versuchte, sich zur Seite abzurollen, aber ein Tritt seines Gegners stoppte ihn mitten in der Bewegung. David japste nach Luft.
Seine Waffe war verloren. Er selbst lag auf dem Rücken und konnte sich kaum rühren. Sein Gegner stand triumphierend über ihm. Ein letztes Mal probierte David, sich aufzurappeln, aber der Slug ließ ihm keine Chance. Das Letzte, was David sah, war die Faust des Ruul, die auf sein Gesicht zuraste.
Minoki trommelte ungeduldig mit den Fingern auf ihre Lehne. Der Stingray
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