Duett der Liebe
ihr geben dafür, dass sie sich ihm schenkte. Wenn er ihr schon sonst nichts geben konnte.
Als er spürte, wie sie ihre Beine um ihn schlang und ihren unterdrückten Aufschrei an seiner Schulter hörte, wusste er, dass er sie über die Schwelle geführt hatte. Jetzt endlich überließ er sich seinem Verlangen und erreichte mit einem tiefen Eintauchen den Höhepunkt kurz nach ihr.
Zusammen ließen sie sich auf den Kleiderhaufen zurücksinken, erschöpft, erfüllt und euphorisch. Tyler wusste, dass diese Gefühle nicht von Dauer sein konnten, doch er wollte sie so lange wie möglich auskosten.
Im Geiste entschuldigte er sich bei Gina, doch im Grunde seines Herzens wusste er, dass sie ihn verstanden hätte. Niemals hätte sie gewollt, dass er wie eine leere Hülle durchs Leben wanderte, unberührt von allen Gefühlen. Sie hätte sich für ihn gewünscht, dass er wieder glücklich wurde.
Doch das war im Moment nicht das Problem.
Er stützte sich vorsichtig auf seine Ellenbogen und blickte auf Brooke hinunter.
Ihre Augen waren noch immer geschlossen, ihr Make-up verwischt. Er fand sie schöner als je zuvor.
Mit einem tiefen Atemzug versuchte er, seine Fassung wiederzugewinnen. Sie öffnete die Augen, und er lächelte ihr zu. „Machst du das immer, wenn du Inventur hast?“ fragte er.
„Nein, ist das erste Mal.“ Sie unterdrückte ein Grinsen und blickte ihn an. „Für den Rest meines Lebens werde ich hieran denken, wenn ich ein Exemplar von Das verirrte Kätzchen sehe“, meinte sie.
Als er fragend die Augenbrauen hob, deutete sie auf ein Poster, das hinter ihm an der Wand hing. Es zeigte ein verängstigtes, schwarz-weißes Katzenkind, das durch einen düsteren Wald schlich.
Tyler lachte. Es gab wirklich nicht viel Platz im Büro. Er machte es sich so gut es ging neben ihr bequem und schlang die Arme um sie. Eine Weile war nur ihrer beider Atem zu hören.
„Du solltest wissen, dass ich das hier nicht geplant habe“, sagte er schließlich.
Brooke schmiegte sich an ihn. „Das wäre auch gar nicht möglich gewesen.
Niemand konnte das vorhersehen.“
Sie stützte sich auf einen Ellenbogen, um ihn anzusehen. Ihre Haarspitzen streiften seine Brust. Als ihre weichen Brüste ihn berührten, spürte er schon wieder Verlangen in sich aufsteigen.
„Und du solltest wissen, dass ich keine Frau bin, die gleich bei der ersten Inventur mit einem Mann schläft.“
Lachen stieg in ihm auf. Diese Frau war wirklich etwas Besonderes. „Das habe ich auch nicht angenommen.“
Wie sehr er sich wünschte, dass die Dinge anders lägen. Dass alles so einfach sein könnte, wie es sich im Moment anfühlte! Er seufzte. Das Wünschen half nur im Märchen, aber zumindest konnte er die bittere Wahrheit noch ein wenig hinausschieben.
Sein Körper reagierte auf jede kleinste Bewegung von ihr mit neuen Wellen von Empfindungen. Er legte eine Hand auf ihre Wange. „Sind wir fertig?“
Ein schelmisches Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Ich würde sagen, das hängt ganz von dir ab.“
Er lachte. Es war schön, neben ihr zu liegen, sie ganz für sich allein zu haben. So zu tun, als gäbe es draußen keine Welt. „Mit der Inventur, meinte ich.“
„Oh ja, die ist erledigt.“ Die Listen lagen alle ausgefüllt in ihrer Schreibtischschublade. „Dank deiner Hilfe.“
Es war zu spät, um das Theaterstück zu sehen, doch zumindest konnten sie einen Happen essen gehen. „Hast du Hunger?“
Sie konnte sich kaum daran erinnern, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hatte. Ein Sandwich gegen elf? Auf einmal knurrte ihr tatsächlich der Magen. Sie nickte enthusiastisch. „Und wie.“
Spielerisch wickelte er sich eine ihrer Haarsträhnen um den Finger. Wie Seide, dachte er. „Wie wäre es mit Pizza?“
„Großartig. Wir könnten eine kommen lassen und mit den Mädchen zusammen essen.“ Sie tastete nach ihrer Armbanduhr. „Wie spät ist es überhaupt?“
Dass sie in einem solchen Moment an seine Töchter dachte, berührte ihn tief und ließ nur noch mehr Schuldgefühle wegen seiner Lügen in ihm aufsteigen. Doch damit konnte er sich später noch herumquälen.
„Zeit für den nächsten Kuss.“ Noch bevor er ganz ausgesprochen hätte, presste er seine Lippen wieder hungrig auf ihre.
Er spürte ihre erhitzte Haut unter seinen Händen, ihre Zunge in seinem Mund.
Es dauerte noch eine Weile, bis sie dazu kamen, die Pizza zu bestellen.
Heather begann, sich Sorgen zu machen. So spät war Brooke noch nie aus dem Laden
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