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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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auftauchte. Das Café war wirklich so reizend, wie Frank es beschrieben hatte. Der Geruch von geröstetem Kaffee war noch intensiver als bei Starbucks.
    Als sie an der Reihe war, bestellte sie einen mittleren Cappuccino. Der Mann hinter der Theke war der Manager des Cafés und hieß Ricardo, wie sie auf seinem Namensschild lesen konnte. Vom Besitzer war nichts zu sehen. Jenna nahm eine Zeitung von einem Stapel und setzte sich an einen der wenigen freien Tische.
    Gut zehn Minuten lang wartete sie, nahm immer wieder einen kleinen Schluck von ihrem Cappuccino und tat so, als würde sie die Zeitung lesen. Ein zweiter Mann trat aus dem hinteren Teil des Lokals an die Theke und half Ricardo dabei, den Kundenansturm zu bewältigen. Er war von mittlerer Größe, und als er sich so drehte, dass Jenna ihm ins Gesicht sehen konnte, hätte sie beinahe ihre Tasse fallen lassen.
    Pincho Figueras war der Mann, der gestern Abend aus dem Aufzug stürmte, als sie die Lobby des Regent betrat. Er hatte dieselben braunen Augen, denselben markanten Mund und dasselbe kantige Kinn. Sie brauchte ihn sich nicht erst mit Perücke und Koteletten vorzustellen, um zu wissen, dass er der Killer war. Sie musste nicht mal seinen Geruch, diese Mischung aus Kaffeeduft und Rasierwasser, schnuppern, um absolut sicher zu sein.
    Es gab keinen Zweifel – er war es!

43. KAPITEL
    D ie Hände in die Taschen gesteckt, stand Stavos vor dem Friseursalon Tresses und spähte durch das Schaufenster. „Sie hat Kunden. Vielleicht sollte ich besser allein reingehen. Wenn die Dame Sie in Ihrem Zustand sieht, ergreift sie noch die Flucht.“
    „Wenn Sie glauben, mit Ihrer Dienstmarke und Ihrer herzerwärmenden Art könnten Sie bei Beckie landen, dann sind Sie falsch gewickelt, mein Freund. Ich komme nicht nur mit rein, Sie überlassen mir auch das Reden.“
    Ehe Stavos etwas einwenden konnte, hatte Frank den Frisiersalon betreten. Die Türglocke ertönte, und zwei Kundinnen sahen sich um. Als sie Franks zerschlagenes Gesicht sahen, wirkten sie sehr beunruhigt.
    „Beckie?“ rief eine von ihnen. Ihre Stimme zitterte leicht.
    „Alles in Ordnung, Mrs. Savich“, erwiderte Beckie, als sie Frank erkannte. Sie stand am Waschbecken und mischte eine Tönung. „Was hast du vor, Frank?“ fragte sie, während sie zu den beiden Männern ging. „Willst du meine Kundschaft vergraulen?“
    „Sehe ich etwa so grauenerregend aus?“
    „Nur, wenn du lächelst.“
    Am Telefon vor einer halben Stunde hatte sie noch fast hysterisch geklungen, und jetzt war sie die Ruhe selbst und machte sogar dumme Sprüche. Irgendetwas stimmte nicht.
    Sie zog die Einweghandschuhe aus und warf sie ins Waschbecken, dann sah sie Paul an. „Und wer sind Sie?“
    Paul wollte seine Marke zücken, doch Frank kam ihm mit seiner Antwort zuvor. „Das ist Detective Paul Stavos. Er hilft mir bei der Suche nach Jenna.“
    „Haben Sie sie gesehen?“ fragte Paul.
    „Nein.“
    Frank bemerkte, dass die beiden Kundinnen der Unterhaltung mit großem Interesse folgten, und deutete mit einem Kopfnicken auf eine Tür. „Können wir uns da ungestört unterhalten?“
    „Klar“, antwortete Beckie und ging mit den beiden in das Zimmer, das als Lager und zugleich als Pausenraum diente. Sie schloss die Tür hinter ihnen und sah Frank an. „Hast du denn keine Schmerzen? So wie du aussiehst, bist du im Bett besser aufgehoben.“
    Nun war er sicher, dass sie etwas zu verbergen hatte. Der Beckie, die er kannte, wäre sein Befinden gleichgültig gewesen, solange er Jenna noch nicht gefunden und in Sicherheit gebracht hatte. „Wann hast du mit ihr das letzte Mal gesprochen?“
    „Gestern.“
    „Und seitdem nicht mehr?“
    Sie sah auf ihre leuchtend rot lackierten Fingernägel. „Nein.“
    Sie log, und das nicht einmal besonders gut. „Beckie, hör mir zu.“ Er fasste sie bei den Schultern und bemerkte, dass sie eine abweisende Haltung annahm. „Du bist Jennas beste Freundin und vermutlich diejenige, an die sie sich zuerst wendet, wenn sie Hilfe braucht. Ich glaube, du weißt, wo sie steckt, doch du hast ihr versprochen, es niemandem zu sagen. Stimmt’s?“
    „Ist das hier ein Verhör?“ Sie versuchte, gelassen zu wirken, aber Frank merkte, dass sich ihr Körper versteifte.
    Wie üblich fehlte Paul jegliches Gespür dafür, wie man mit einem verängstigten und unwilligen Zeugen umging. „Möchten Sie, dass es ein Verhör wird?“ fragte er. „Das lässt sich einrichten.“
    Frank warf ihm einen zornigen Blick

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