Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
Vom Netzwerk:
zu. „Es ist kein Verhör, Beckie. Jenna befindet sich in großer Gefahr, deshalb muss ich sie finden.“
    „Jenna ist doch nicht dumm. Warum traust du ihr nicht zu, dass sie das Richtige macht?“
    „Weil sie keine Ahnung hat, mit wem sie es zu tun hat. Und ich glaube, dir ist es auch nicht klar. Jemand wollte sie heute umbringen, Beckie. Ich weiß nicht, warum, aber ich weiß eines: Man wird es erneut versuchen, und dann wird sie es nicht überleben.“
    „Von wem redest du? Wer ist hinter ihr her?“
    „Die Russen-Mafia“, antwortete Frank nach kurzem Zögern. Während seiner Zeit beim FBI hatte er gelernt, dass es in manchen Situationen besser war, die Wahrheit zu sagen, um einen Zeugen zum Kooperieren zu bewegen.
    Paul sah ihn verwundert an, doch Frank bemerkte seinen Blick nicht einmal. Seine Augen waren weiterhin auf Beckie gerichtet, die nun sichtlich mit sich kämpfte. Schließlich ließ sie resignierend die Schultern sinken. „Ich habe ihr ein paar Sachen gebracht“, gestand sie mit leiser Stimme.
    „Was für Sachen?“ fragte Frank.
    „Kleidung, Perücken …“
    „Wohin hast du das Zeug gebracht?“
    „Ins Freemont Hotel.“
    „Wann?“
    „Vor etwa einer Stunde.“ Dann fügte sie hastig hinzu: „Ich habe ihr gesagt, sie soll dich anrufen, Frank. Ich schwöre es. Aber sie wollte nicht auf mich hören. Sie befürchtet, dir könnte wieder was zustoßen.“ Sie hatte Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten. „Ich habe solche Angst.“
    „Ich weiß.“
    „Ich bin nicht sicher, ob ich dir das wirklich hätte sagen dürfen.“
    „Du hast das getan, was unter solchen Umständen jede wahre Freundin tun würde.“ Er lächelte sie aufmunternd an. „Und jetzt sag mir bitte, wie sich Jenna verkleidet hat.“
    „Wie soll ich das verstehen, dass die Russen-Mafia hinter Jenna her ist?“ fragte Paul, als sie zum Freemont fuhren.
    Frank hatte mit der Frage gerechnet und war entsprechend vorbereitet. Er musste dem Detective die Wahrheit sagen, wenn er von ihm unterstützt werden wollte. Außerdem sagte ihm sein Instinkt, dass Stavos nicht die undichte Stelle war, vor der Vinnie gewarnt hatte. Und wenn doch, dann würde er das früh genug herausfinden.
    Paul hörte zu, was Frank und Jenna in Erfahrung gebracht hatten, und merkte hier und da etwas an. Erstaunlicherweise reagierte er nicht verärgert, weil ihm wichtige Fakten so lange verschwiegen worden waren.
    „In einem Punkt muss ich Ihnen Recht geben“, sagte er, nachdem Frank geendet hatte. „Dass Sergei auf der Faxel-Party war, besagt nichts weiter, als dass er und J.B. sich möglicherweise kennen.“
    „Es ist trotzdem ein großer Schritt.“
    „Das stimmt. Und dem werde ich weitere Schritte folgen lassen.“ Er sah Frank von der Seite her an. „Haben Sie gehört, Frank? Ich sagte
ich
, nicht
wir
.“
    „Sie werden alle Hilfe brauchen, die Sie kriegen können.“
    „Richtig, aber nicht von Ihnen. Nicht, nachdem ich weiß, wer für Ihr momentanes Aussehen verantwortlich ist. Mir ist egal, ob Sie Privatdetektiv sind oder nicht, Sie sind trotz allem Zivilist, Frank. Und Zivilisten haben sich aus polizeilichen Ermittlungen herauszuhalten.“
    Frank wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment stoppte Paul den Wagen vor dem Freemont. „Polizei“, rief er dem Pagen zu und wedelte mit seiner Marke. „Der Wagen bleibt hier stehen.“
    „Ja, Sir.“
    An der Rezeption zeigte er nochmals seine Marke, woraufhin der Portier sofort alle seine Fragen geflissentlich beantwortete. „Ja“, erklärte er, „wir haben hier eine Miss Meyerson. Sie hat um 9 Uhr 47 eingecheckt.“
    „Zimmer?“
    „Vierhundertdreizehn, vierter Stock.“
    „Jemand muss für uns die Tür öffnen.“
    „Ich schicke sofort jemanden nach oben.“
    Minuten später klopfte Frank an der Tür im vierten Stock. Er hatte das ungute Gefühl, dass sie zu spät waren. Jenna war nicht dumm, sie wusste, dass sie ständig ihren Aufenthaltsort wechseln musste, wenn sie überleben wollte.
    Dennoch klopfte er noch einmal. „Jenna, mach auf. Ich bin’s, Frank!“
    In diesem Moment kam ein Hotelangestellter. Er öffnete ihnen mit dem Generalschlüssel die Tür. Wie erwartet, war das Zimmer leer. Im Badezimmer lagen die beiden Einkaufstaschen, von denen Beckie gesprochen hatte.
    Frank stand mitten im Zimmer und fühlte sich absolut hilflos. „Jenna, wo bist du?“ flüsterte er.
    In dem kleinen Bistro gegenüber dem Insomnia hatte Jenna einen Fensterplatz bekommen und machte sich auf eine

Weitere Kostenlose Bücher