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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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völlig gelassen zu wirken. „Und wo soll sie sein?“
    „Sie wird an Bord der
Arzamas
gefangen gehalten.“

45. KAPITEL
    M arcies Telefon klingelte unentwegt, was es Sam schwierig machte, nicht den Faden zu verlieren. Die ständigen Unterbrechungen ließen ihn noch rastloser werden, als er es beim Betreten ihres Büros ohnehin schon gewesen war. Warum nahm sie all diese Anrufe entgegen? Was konnte jetzt wichtiger sein, als Jenna zu finden?
    „Es tut mir Leid“, sagte Marcie ein weiteres Mal zu ihm, nachdem sie erneut aufgelegt hatte. „Nicht dass du glaubst, es würde mich nicht interessieren, was mit Jenna ist. Ich weiß, wie besorgt du um sie bist, Sam. Mir geht es nicht anders. Wenn ich mehr tun könnte, um …“
    „Was
genau
wird eigentlich unternommen, um meine Tochter zu finden?“ unterbrach er sie. „Bislang hast du mir dazu nichts gesagt.“
    „Hast du nicht mit Paul gesprochen?“
    „Ich stehe ständig mit ihm und Frank in Verbindung. Die beiden klappern jedes Hotel in Manhattan ab, aber das genügt nicht, Marcie. Wir brauchen mehr Leute, wenn wir sie finden wollen. Und wir müssen sie finden, bevor
Bratstvo
sie findet.“ Ihm war keine andere Wahl geblieben, als Marcie davon zu erzählen, dass Jenna in seinen Akten geschnüffelt hatte und möglicherweise versuchte, die beiden Informanten Anton Plushenko und Viktor Orloff aufzuspüren.
    „Was du verlangst, ist einfach unmöglich“, erwiderte sie. „Das Police Department hat so schon nicht genug Personal, die können keine Hundertschaft losschicken, die nach deiner Tochter sucht. Es wäre von mir unverantwortlich, würde ich auf einer solchen Aktion bestehen.“
    „Dann willst du zulassen, dass Jenna umgebracht wird?“
    „Sam, du unterschätzt Jenna. Sie ist klug und aufgeweckt. Wenn Paul und Frank sie bislang nicht gefunden haben, dann nur, weil sie in einem Hotel untergetaucht ist, in dem sie absolut sicher ist, weil sie dort niemand – niemand! – vermutet.“
    „Wenn das der Fall wäre, hätte sie längst Frank oder Beckie an-gerufen. Sie würde keinen der beiden über ihr Schicksal im Unkla-ren lassen.“ Er sah auf die Uhr. „Es ist jetzt nach fünf, und seit heute Morgen gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.“
    „Beruhige dich, Sam. Du erreichst überhaupt nichts, wenn du …“
    „Würdest
du
dich etwa beruhigen, wenn Wayne oder Matt verschwunden wären?“ fiel er ihr ins Wort. „Könntest
du
ruhig dasitzen, wenn du wüsstest, dass die Russen-Mafia hinter ihnen her ist?“
    „Nein, natürlich nicht“, gab sie zu. „Mir würde es nicht anders ergehen als dir.“
    Er lehnte sich zurück und ärgerte sich, dass er so unbeherrscht gewesen war. „Tut mir Leid, Marcie. Aber wenn es um das eigene Kind geht, vergisst man sich schnell.“
    „Das verstehe ich doch.“ Sie sah ihn einen Moment lang an, dann fuhr sie fort: „Du hast mir noch immer nicht gesagt, warum sie einfach mitten in der Nacht dein Haus verließ.“
    „Es gab einen Streit.“
    „Das muss aber etwas Ernstes gewesen sein.“
    „Das war es auch.“
    „Und du willst nicht darüber reden?“
    „Nein.“
    Sie bohrte nicht weiter nach. „Gut, dann befassen wir uns wieder mit der Suche nach Jenna. Stehst du weiterhin mit ihren Freunden in Kontakt? Jemand könnte inzwischen etwas von ihr gehört haben.“
    „Nein, sie hat als Letztes mit Beckie gesprochen, dann hat niemand mehr was von ihr gehört oder gesehen.“
    Marcie nickte. „Beckie, die ihr die Verkleidung gebracht hat …“ Sie beugte sich vor und sagte in beschwichtigendem Tonfall: „Daran siehst du doch, Sam, dass sie genau überlegt, was sie tut und …“
    Das Klingeln des Telefons unterbrach sie ein weiteres Mal, und erneut griff sie zum Hörer.
    In ihrer überlegenen, bedachten Art war es ihr gelungen, Sam etwas zu beruhigen. Er beobachtete sie, während sie dem Anrufer lauschte. Auf einmal wurde ihr Gesicht kreidebleich.
    „Ich bin schon unterwegs“, flüsterte sie.
    Sam wurde bei ihrem Anblick erneut von Angst erfasst. „Was ist passiert?“ Es konnten keine guten Neuigkeiten sein, die man ihr mitgeteilt hatte, das sah man ihr deutlich an.
    „Das war Paul. Jenna befindet sich am Red Hook Container Terminal in Brooklyn. Sie wird auf einem russischen Schiff festgehalten.“
    Sam war bereits aufgesprungen.
    „Du kommst nicht mit!“ entschied Marcie.
    „Versuch doch, mich davon abzuhalten!“
    Nur ganz langsam kam Jenna zu sich, denn das sanfte Schaukeln, das sie umgab, wiegte sie immer

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