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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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wieder zurück in den Schlaf. Doch dann kehrte allmählich die Erinnerung zurück – und mit einem Mal war sie hellwach.
    Sie befand sich in einem kleinen Raum, die Luft war feucht und roch nach Diesel. Die Einrichtung bestand aus einem einfachen Bett, auf dem sie lag, einem kleinen Schreibtisch und zwei Regalen.
    Wo war sie? Was war das für ein Geräusch, das sie da hörte?
    Als sie schließlich erkannte, dass es das Klatschen von Wellen war, und als sie auch das Bullauge sah, wusste sie, dass sie sich auf einem Schiff befand.
    Sie hatte den Geschmack von Blut im Mund, und ihr Kiefer schmerzte. Pincho Figueras hatte sie niedergeschlagen. Er kehrte überraschend in seine Wohnung zurück, als sie in einer der Schachteln auf die dreckige Kleidung stieß, die er am Abend von Adams Ermordung getragen hatte. Ihr Verdacht war damit bestätigt: Er war jener vermeintliche Obdachlose gewesen, der sie und Adam angerempelt hatte. Sie starrte in sein zornverzerrtes Gesicht, während er noch überlegte, mit wem er es zu tun hatte. Dann kam ihm die Erkenntnis, und im nächsten Augenblick schlug er so heftig zu, dass sie ohnmächtig zu Boden stürzte. Als sie danach kurz zu Bewusstsein kam, drückte ihr der Brasilianer einen mit Chloroform getränkten Lappen auf den Mund.
    Was danach geschah, wusste sie nicht. Ebenso vermochte sie nicht zu sagen, wie lange sie ohnmächtig gewesen war. Ihre Armbanduhr trug sie noch, und auf dem schwach grünlich leuchtenden Zifferblatt sah sie, dass es sechs Uhr war.
    Langsam stand sie auf und hielt sich am Bettgestell fest, bis sie sicher war, dass ihr von dem Chloroform nicht schwindlig war. Sie ging zur Tür. Sie war abgeschlossen.
    Ihr Blick wanderte zum Bullauge. Es war groß genug, um sich hindurchzwängen zu können. Aber es war verschlossen, und die drei großen Schrauben mit den Flügelmuttern, mit denen es an der Bordwand befestigt war, waren rostzerfressen. Dennoch musste sie es versuchen.
    Mit beiden Händen und mit aller Kraft bemühte sie sich, eine der Flügelmuttern zu drehen. Als sie vor Anstrengung ihre Finger nicht mehr spürte, gab sie es auf.
    Jenna machte einen Schritt zurück und nahm das Bullauge genauer in Augenschein. Vielleicht ging es ja, wenn sie sich auf etwas stellte, damit sie in gleicher Höhe mit dem Bullauge war und die Flügelmuttern besser zu greifen bekam.
    Sie schob den Tisch unter das Bullauge und kletterte hinauf. Nun befand sie sich in der richtigen Position, und sie unternahm einen weiteren Versuch. Diesmal konnte sie die Ellbogen auf den Knien abstützen und fand so einen besseren Griff.
    Fast hätte sie einen Freudenschrei ausgestoßen, als sich die Mutter tatsächlich bewegte und sie sich schließlich ganz abschrauben ließ. Die beiden anderen Flügelmuttern saßen genauso fest, aber nach einigen Minuten, die Jenna wie Stunden vorkamen, waren auch sie gelöst, und das Bullauge schwang nach innen.
    Jenna konnte Stimmen an Deck hören. Männer unterhielten sich in einer Sprache, die sie zwar nicht verstand, die sie aber als Russisch identifizierte. Sie steckte den Kopf durch die Öffnung und erkannte, dass sie sich auf einem Frachtschiff befand. Unter ihr war nicht etwa das Meer, sondern das Deck des Schiffs, und es war auch noch nicht auf hoher See, sondern lag an einem Dock.
    Auf dem Dock hielt sich niemand auf, lediglich einige Dutzend Container standen da und warteten darauf, an Bord verladen zu werden.
    Eisiger Wind schlug ihr entgegen, doch sie ignorierte ihn und entledigte sich in aller Eile ihrer weiten Kleidung, bis sie nur noch Slip und BH trug, sodass sie sich durch das Bullauge zwängen konnte. Ihre Kleidung rollte sie zusammen und warf sie durch das Bullauge auf das Deck. Dann atmete sie einmal tief durch und schob zuerst einen Arm und eine Schulter durch die Öffnung. Sie hoffte, dass sie nicht stecken blieb.
    Langsam schob sie sich nach draußen, bis es auf einmal nicht mehr weiterging. Ihre Hüften! Sie wand sich hin und her, dann endlich hatte sie das Bullauge überwunden.
    Auf Deck ging sie rasch in die Hocke und sah sich um, ob sie jemand bemerkt hatte. Dann stand sie auf und zog sich wieder an. Währenddessen betrachtete sie die aufgetürmten Container auf dem Schiff, die ein regelrechtes Labyrinth bildeten.
    Die Stimmen wurden lauter. Sie hörte, wie jemand lachte und wie mit Gläsern angestoßen wurde. Dass Seeleute tranken, war nichts Neues. Doch warum kümmerte sich niemand um sie?
    Jenna ging weiter und hielt nach einer Gangway

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