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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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überführt?“
    „Ich war Teil des Teams.“
    „Frank ist zu bescheiden, Lieutenant“, sagte Paul. „Er war es, der die Dougherty-Brüder dazu brachte auszupacken.“
    O’Dell sah von Frank zu Paul. „Und wer von den beiden soll das arme Schwein sein?“
    „Slim.“
    Frank lächelte. Paul hatte sich genau für den Richtigen entschieden.
    O’Dell dachte nach, dann nickte er zustimmend. „Also gut. Machen wir’s so.“
    In einem Nebenraum beobachteten Frank, Lieutenant O’Dell und ein gewisser Detective Sergeant Leroy Washington durch die verspiegelte Scheibe, wie Stavos sein Verhör begann. Er fragte Slim, ob der sich mit einem Anwalt beraten wolle. Slim schüttelte den Kopf.
    „Antworten Sie bitte laut und deutlich, Mr. Crowley. Das Gespräch wird mitgeschnitten.“
    „Nein, ich will keinen beschissenen Anwalt. Ich kann mich allein verteidigen.“
    „Wie Sie wollen.“ Stavos lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Wer hat Sie beauftragt, Frank Renaldi zusammenzuschlagen?“
    Die nächsten zehn Minuten leugnete Slim beharrlich, einen Frank Renaldi auch nur zu kennen. Er behauptete, Stavos habe ihn im Indigo falsch verstanden, was alle seine Freunde bezeugen würden.
    Schließlich drehte sich Stavos zum Einwegspiegel um und tippte an seine Nase. „Das ist unser Signal, Sergeant“, sagte Lieutenant O’Dell zu Leroy Washington. „Los geht’s.“
    Leroy ging ins Verhörzimmer und flüsterte Stavos etwas ins Ohr. Slim beobachtete die beiden neugierig. Je länger die Unterhaltung dauerte, von der er nichts verstehen konnte, umso unruhiger wurde er.
    Stavos grinste breit, als er laut sagte: „Na, sieh mal einer an.“ Er wartete, bis der Detective Sergeant den Raum verlassen hatte, dann wandte er sich wieder Slim zu. „Sieht so aus, als wäre Ihr Freund Raul mit einem Mal sehr gesprächig geworden.“
    Slim lachte heiser. „Auf den Quatsch falle ich nicht rein.“
    „Der Quatsch bringt Ihnen fünfundzwanzig Jahre hinter Gittern, wahrscheinlich noch ein paar Jährchen mehr.“
    Der Schläger war offenbar tatsächlich amüsiert. „Ach, und wie kommen Sie darauf?“
    „Nun, da wäre zum einen Entführung, ein Kapitalverbrechen, das für sich schon eine hohe Strafe nach sich zieht. Hinzu kommt schwere Körperverletzung. Und nicht zu vergessen die Drohungen, die Sie gegen die Familie von Frank Renaldi ausgestoßen haben.“
    „Ich hab doch gesagt, ich kenne keinen Frank Renaldi.“
    „Sehen Sie“, fuhr Stavos gelassen fort, „in diesem Punkt widersprechen sich Ihre Aussagen und die Ihres Freundes Raul. Er hat die Entführung ebenso gestanden wie die Körperverletzung, die sich in dem leerstehenden Lagerhaus abgespielt hat.“
    Die Erwähnung des Lagerhauses ließ Slim aufhorchen, aber noch war er weit davon entfernt, die Tat zu gestehen.
    „Was haben Sie mit Raul angestellt, dass er solche Lügen erzählt? Haben Sie ihn grün und blau geprügelt?“
    „Wir verprügeln hier niemanden, Crowley. Wir bieten Deals an, und offenbar war Raul von unserem Angebot sehr angetan, sonst hätte er’s nicht angenommen.“
    Nun zeigte der Bluff allmählich Wirkung. „Was reden Sie da? Was für ein Deal?“
    „Haben Sie immer noch nicht begriffen? Raul darf gehen, Slim. Für sein Geständnis und seine Aussage, die
Sie
belastet. Im Gegenzug lassen wir alle Anklagepunkte gegen ihn fallen.“
    „Ich glaube Ihnen kein Wort!“
    „Wenn Sie wollen, beweise ich’s Ihnen.“ Stavos sah auf die Uhr, dann ging er zur Tür und betätigte die Sprechanlage.
    Leroy Washingtons Bariton tönte laut und deutlich aus dem Lautsprecher. Auch Frank und Lieutenant O’Dell konnten ihn hören. „Unterschreiben Sie bitte hier.“
    Papier raschelte, das Kratzen eines Kugelschreibers war zu hören, dann fuhr Washington fort: „Hier sind Ihre persönlichen Sachen. Überprüfen Sie bitte den Inhalt des Umschlags, Mr. Santana. Wir möchten uns nicht vorwerfen lassen, irgendetwas sei abhanden gekommen.“
    Wieder raschelte es, dann klimperte ein Schlüsselbund. „Es ist alles da“, sagte Raul. „Und ich darf wirklich gehen?“
    Er klang ein wenig verwirrt. Das allerdings war nur allzu verständlich. Raul hatte keine Ahnung, was los war und warum man ihn freilassen wollte.
    „Wir haben einen Deal, Raul. Wenn wir Ihre Aussage benötigen, melden wir uns. Crowleys Vorverhandlung wird irgendwann in der nächsten Woche stattfinden. Bis dahin erst mal danke für Ihre Hilfe. Ohne Sie hätten wir den Kerl nicht dingfest machen

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