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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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wie einen Hund. Wenn sie sagte
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, dann ist er gesprungen. Er war Wachs in den Händen dieses Flittchens.“
    Sie redete sich mit den letzten Worten in Rage, merkte es, atmete tief durch und hatte sich wieder unter Kontrolle. „Eines Abends habe ich Teresa abgepasst, als sie ihre Schicht im Deny’s beendete. Ich hab sie grün und blau geprügelt, und ich drohte ihr, wenn sie irgendjemandem davon erzählen sollte, dann würde ich ihr das Gesicht so zerschneiden, dass sie rumlaufen müsse wie das Phantom der Oper.“
    Frank lächelte. Ihm gefiel diese hitzköpfige Lady. „Erinnern Sie mich bei Gelegenheit daran, dass ich mich niemals mit Ihnen anlege.“
    „Sie sehen leider nicht aus wie der Typ Mann, der das tun würde“, erwiderte sie, nachdem sie ihn eingehend musterte.
    „Können Sie mir irgendwas über diesen Autounfall vor vier Jahren erzählen?“
    „Sie wissen davon?“
    „Nur das, was ich gelesen habe.“
    „Ich will nicht hoffen, dass Sie alles glauben, was Sie lesen.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Billy Ray war ein hervorragender Fahrer. So gut, dass er mit dem Gedanken spielte, Profi zu werden und bei den NASCAR-Rennen mitzufahren. Dann kam der Unfall dazwischen und –“, sie schnippte mit den Fingern, „– damit war sein Traum geplatzt.“
    Sie verstummte, dachte eine Weile nach, und Frank ließ ihr die Zeit, die sie brauchte, denn er wollte sie nicht drängen.
    „Ich war an dem Abend auch auf der Party“, fuhr sie schließlich fort. „Teresa hatte einiges getrunken und erzählte allen, was sie so tun und treiben wollte, wenn sie sich nicht für den Miss-New-Jersey-Wettbewerb qualifizieren sollte. Sie wollte nach New York gehen, Schauspielunterricht nehmen oder vielleicht als Model arbeiten. Ich sah Billy Ray an, dass er darüber sauer war. Eine Zeit lang tat ich mir dieses Schauspiel an, dann stellte ich mich zu einer anderen Gruppe. Auf einmal kommt jemand hereingerannt und sagt uns völlig aufgelöst, ein Unfall sei passiert und Billy Ray habe einen Mann überfahren.“
    Wieder machte sie eine kurze Pause. „Am nächsten Morgen konnte ich mit Billy reden. Man hatte ihn festgenommen. Er sagte, er habe sich mit Teresa gestritten und die Kontrolle über den Wagen verloren. Den Mann am Straßenrand habe er erst bemerkt, als es zu spät gewesen wäre.“
    Zwischen ihren vollen dunklen Brauen bildete sich eine kleine Falte. „Und genau das ist der Punkt, den ich ihm nicht abkaufe. Wenn Billy Ray am Steuer sitzt, dann konzentriert er sich völlig auf die Straße. Er konnte es nie ausstehen, wenn sich andere Fahrer ablenken ließen.“
    Sie kniff die Lippen fest zusammen, bevor sie weitersprach. „Er verbrachte zweieinhalb Jahre hinter Gittern, und das Miststück brachte nicht mal so viel Anstand auf, ihm zu sagen, dass sie schon einen anderen hat.“
    „Aber Billy Ray hat sie gefunden.“
    Wieder sah sie ihn lange und scheinbar lässig an. „Woher wissen Sie das?“
    „Es ist mein Job, solche Dinge herauszufinden.“
    „Sie liegen völlig falsch, wenn Sie meinen, er hätte ihren Macker umgebracht. Billy Ray ist kein Mörder.“
    „Sie sagten doch, er ließe sich von Teresa herumkommandieren.“
    „Ja, damals. Aber da hatte sie ihn auch noch nicht wie ein Stück Dreck auf den Müll geworfen. Inzwischen ist er klüger.“
    „Warum hat er dann nach ihr gesucht?“
    „Um sie ein bisschen aufzuscheuchen. Er sah die Hochzeitsanzeige in der Zeitung, und als er ihren neuen Namen kannte, war es nicht weiter schwer, sie zu finden.“ Sie lachte auf, als hätte man ihr gerade einen guten Witz erzählt. „Er rief sie an und sagte, er würde sich auf sein Motorrad setzen und zur Kirche fahren, um mitten in die Hochzeitszeremonie zu platzen. Und zwar genau in dem Moment, wenn der Pfarrer dazu auffordert, wer etwas gegen die Eheschließung einzuwenden habe, der solle es sagen oder für immer schweigen.“
    „Hat er es gemacht?“
    „Nein, sie konnte es ihm ausreden.“
    „Wie ist ihr das gelungen?“
    Angie betrachtete einen Moment lang ihre Fingernägel. „Keine Ahnung. Vielleicht ist sie wieder mit ihm ins Bett gestiegen. Im Bett ist sie Klasse.“
    „Ich dachte, Billy sei jetzt klüger.“
    „Er ist auch nur ein Mann.“
    „Für eine Ex-Freundin wissen Sie eine Menge über das, was Billy Ray so alles treibt. Sind Sie beide sich inzwischen denn wieder näher gekommen?“
    „Wir haben Frieden geschlossen. Ein paarmal im Jahr kommt er in die Stadt, dann treffen wir uns auf

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