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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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Kommilitonin an der Universität verglich seine Gesichtszüge einmal mit denen eines griechischen Gottes. Franks Reaktion war ein herzhaftes Lachen, als er davon erfuhr. Dass er sich seines guten Aussehens nicht einmal bewusst war, machte ihn noch attraktiver.
    Als er die Fotos durchgesehen hatte und sich zurücklehnte, wandte sie rasch den Blick ab.
    „Ich kann da niemanden entdecken, der mir in irgendeiner Weise verdächtig vorkommt“, erklärte er.
    „Da geht es dir wie Marcie und Dad.“
    „Augenblick mal“, sagte er. „Lass mich das da noch mal sehen.“
    Jenna sah auf die auf dem Tisch ausgebreiteten Fotos. „Welches?“
    „Das da.“ Er deutete auf das Bild, das einen Tisch voller Speisen zeigte.
    „Meinst du etwa, das Büfett könnte verdächtig sein?“
    „Nein, nicht das Büfett.“ Frank griff nach der Lupe und studierte abermals das Foto. Auf dem langen Tisch waren Delikatessen aus aller Herren Länder aufgefahren. In der Mitte stand eine Eisskulptur in der Form eines gekippten ‚F‘ – das Logo von Faxel. Außerdem war die Hand eines Mannes zu sehen, der nach einem Lachskanapee griff.
    Frank zeigte mit dem Finger auf den Arm. „Das ist interessant.“
    „Die Hand eines Mannes?“
    „Sieh dir das Handgelenk an.“
    Jenna nahm von ihm die Lupe entgegen und entdeckte, was ihr bisher mit bloßem Auge nicht aufgefallen war. Dadurch, dass der Mann seinen Arm ausgestreckt hatte, war der Hemdsärmel ein Stück hochgerutscht, und sie erkannte nun, dass das Handgelenk tätowiert war.
    „Ist das ein Bärenkopf?“ fragte sie.
    „Ein Bär mit aufgerissenem Maul.“
    „Er hat was im Maul“, sagte sie und beugte sich tiefer über das Foto. „Was soll das sein? Eine Nuss?“
    Franks Kopf stieß sanft an ihren, als er sich zu ihr herabbeugte, um mit ihr durch die Lupe zu sehen. Sie war sich seiner Nähe nun vollends bewusst, nahm den Duft seines Rasierwassers ebenso wahr wie das eigenartige Gefühl in ihrer Magengegend. Der gesunde Menschenverstand riet ihr, sofort auf Abstand zu gehen, aber sie befolgte den Rat nicht.
    „Das sieht eher nach einem Edelstein aus als nach einer Nuss.“ Frank schien ihre körperliche Nähe nicht mal zu bemerken. „Er ist grün, also dürften wir es mit einem Smaragd zu tun haben.“
    Jenna atmete laut aus. Sie hatte eine Zeit lang die Luft angehalten. Es bereitete ihr Mühe, sich zu konzentrieren, wenn Frank so dicht neben ihr war. „Ein Bär, der einen Smaragd im Maul hält … Was soll das bedeuten?“
    „Vielleicht hat der Kerl eine besondere Beziehung zu Bären.“
    Sie wartete darauf, dass eine Pointe folgte, doch Frank meinte es völlig ernst.
    „Meinst du, das könnte von Bedeutung sein?“
    „Ich weiß nicht. Aber diese Tätowierung ist das Einzige, was auf den fünfzehn Fotos auffällt. Mit etwas Glück kann ich herausfinden, zu welcher Person dieser Arm gehört.“
    „Ist das nicht die sprichwörtliche Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen?“
    „Nicht, wenn man die richtigen Leute kennt.“
    Sein Optimismus spornte sie zu einer Idee an. „In der Zwischenzeit könnte ich mit Claire reden.“
    „Claire Peabody? Adams Sekretärin?“
    Jenna nickte. „Sie weiß über alles Bescheid, was Adams Arbeit betrifft. Es würde mich nicht wundern, wenn er ihr etwas von seinen Vermutungen über Faxel anvertraut hätte.“
    „Angenommen, er hat mit ihr darüber gesprochen – wird sie dir das dann sagen?“
    „Claire und ich haben uns immer gut verstanden. Ich glaube, wenn ich ihr klar mache, wie wichtig jede noch so kleine Information sein kann, dann wird sie mit mir reden.“ Sie legte die Bilder wieder ordentlich aufeinander. „Nur eine Sache wundert mich immer noch.“
    „Und die wäre?“
    „Als Adam erwähnte, er sei bei dir gewesen, da ließ er mich in dem Glauben, sein Besuch bei dir hätte mit Faxel zu tun. Er betonte auch, du hättest noch nichts herausgefunden. Warum hat er das getan?“
    Frank zuckte mit den Schultern. „Vielleicht wollte er dir einfach nicht erzählen, dass seine Frau ihn möglicherweise betrog, und das nach nicht einmal einem Jahr Ehe. Das wäre ein Grund.“
    Ja, das hätte zu Adam gepasst. Er war ein sehr stolzer Mann gewesen. „Und welcher andere Grund wäre noch möglich?“
    „Ich kann nur mutmaßen, aber vielleicht wollte er dich ein wenig unter Druck setzen, damit du eher bereit bist, ihm die Fotos zu überlassen. In Juristenkreisen nennt man so was ‚einen Zeugen manipulieren‘. Adam war darin verdammt

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