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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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können, was ich wirklich tun möchte. Ich hoffe, die Ausstellung in der Siri’s Gallery wird etwas dazu beitragen.“
    „Was möchtest du denn wirklich tun?“
    „Ganz normale Menschen in ihrer normalen Umgebung fotografieren.“
    „Tust du das nicht längst?“
    „Nur wenn ich nicht als Werbefotografin arbeite.“
    „Was genau machst du da?“
    Das Gespräch bewegte sich in eine etwas persönlichere Richtung. Das gefiel ihr nicht so recht, wenn sie daran dachte, wie grob er sie behandelt hatte. Doch er klang so ehrlich interessiert, dass sie nur kurz zögerte, bis sie seine Frage schließlich doch beantwortete.
    „Ich arbeite freiberuflich für verschiedene Koch- und Reisemagazine und erstelle Broschüren für große Unternehmen. Das ist ein ziemlich einträgliches Geschäft, darum möchte ich es nur ungern vollständig aufgeben. Vielleicht bin ich auch nur übervorsichtig.“
    „Das warst du schon immer.“
    Sie wusste nicht, ob er das als Vorwurf meinte, daher beschloss sie, über die Bemerkung hinwegzugehen. „Wirst du mir jetzt etwas über Adams Besuch bei dir erzählen?“
    „Nun, ich dachte, wir tauschen unser Wissen aus, okay?“
    „Machen wir. Du fängst an.“
    Sein ehrliches Lachen erinnerte sie an den alten Frank und all die gemeinsam erlebten Augenblicke, die guten wie die schlechten, die traurigen wie die lustigen. „Also gut, ich mache den ersten Schritt. Aber nur dieses eine Mal.“ Dann wurde er wieder ernst. „Adam wollte, dass ich seine Frau beschatte.“
    Jenna sah ihn erstaunt an. „Amber? Wieso?“
    „Er dachte, sie hätte eine Affäre.“
    Eine Affäre. Das erklärte, warum Adam nicht über Amber reden wollte und warum er so schnell das Thema wechselte, als sie ihn auf seine Ehe ansprach. „Und? Hatte sie eine Affäre?“
    „Nicht wirklich.“
    Die nächsten Minuten hörte Jenna gebannt zu, während Frank erzählte, was er bislang in Erfahrung gebracht hatte.
    „Warum sollte Amber einem Mann Geld geben, mit dem sie schon vor Jahren Schluss gemacht hat?“ wunderte sie sich, als er geendet hatte.
    „Das will ich herausfinden. Selbst wenn Angie Recht hat und Amber in jener Nacht wirklich gefahren ist, beweist das noch lange nicht, dass sie Adam umgebracht hat oder umbringen ließ.“
    „Richtig. Und hinzu kommt, dass Ambers Untreue nicht der Grund war, aus dem sich Adam an mich gewandt hat.“
    Sie erzählte ihm von der Unterhaltung mit ihrem Exmann und was sich danach zugetragen hatte. Als sie fertig war, lächelte Frank sie an. „Du warst aber schwer beschäftigt.“
    „Ich weiß, ich hätte nicht mit Estelle reden sollen. Detective Stavos wird mir den Kopf abreißen, wenn er davon erfährt. Ich kann nur nicht hinnehmen, dass ein Unschuldiger für eine Tat verurteilt wird, die er nicht begangen hat.“
    „Du bist also völlig sicher, dass Roy Ballard nicht der Mörder ist?“
    „Wenn du gesehen hättest, wie verängstigt er bei der Gegenüberstellung war, dann wärst du genauso davon überzeugt. Ich glaube nicht mal, dass er der Räuber vom Central Park ist. Ihm fehlt dazu der Mut, und er ist auch kein gewalttätiger Kerl. Er ist zwar nicht gerade vom Glück gesegnet, aber er hat etwas Gutes, Anständiges an sich. Das spüre ich.“
    „Und du riechst es.“
    Sie musterte ihn eindringlich, um zu erkennen, ob er es genauso sarkastisch meinte wie Stavos, doch Frank war völlig ernst – ein Mann, der versuchte, die Teile eines Puzzles zusammenzubringen. „Ja“, bestätigte sie, „es war ein völlig anderer Geruch.“
    „Das bedeutet, es gibt zwei Obdachlose, die beide ein Bein nachziehen und die sich so ähnlich sehen, dass du sie auf den ersten Blick kaum auseinander halten kannst.“ Frank war sich offenbar darüber bewusst, wie unwahrscheinlich diese Theorie war. Er legte die Stirn in Falten und dachte darüber nach.
    „Möchtest du die Fotos sehen?“ fragte Jenna.
    Frank unterbrach seine Grübelei. „Hast du sie hier?“
    „Ich habe Abzüge für mich gemacht, ehe ich Marcie die Originale gab.“
    Sie verschwand in der Küche, war Augenblicke später wieder da und reichte ihm die Fotos zusammen mit einer Lupe. Diesmal nahm sie neben ihm auf der Couch Platz. Aufmerksam betrachtete Frank ein Foto nach dem anderen und erklärte, welche der Gäste ihm bekannt waren und welche er nicht identifizieren konnte.
    Jenna saß neben ihm und warf ihm immer wieder einen Blick von der Seite zu. Sie betrachtete sein Profil, seine gerade Nase und des kantige Kinn. Eine

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